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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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reuevoll. »Dann hast du mehr Ruhe, um wieder klarzukommen, und wir können später sehen, wie wir weitermachen.«
    Er warf den Hörer auf die Gabel, ging aber nicht zurück zu der wartenden Visitegruppe, sondern ließ sie dort stehen, preschte den Flur hinunter, dass sein Kittel hinter ihm flatterte und die Patienten fast umgerannt wurden, lief geradewegs in sein Arbeitszimmer, zog sich um und verließ dieses verdammte Gebäude. Im Kopf spürte er bereits, wie sich ein herannahender Migräneanfall bemerkbar machte.
     
    »Wir müssen etwas tun«, sagte Rigmor Juttergren entschlossen zu Laura Ehrenswärd in deren fast steril ordentlichem Arbeitszimmer.
    Laura Ehrenswärd tat das, was sie immer tat, wenn sie einen gewissen Abstand und eine Sekunde Auszeit brauchte, sie schaute hinaus. Die Sonne schien, das Wetter hatte sich geändert. Aber direkte Frühlingsgefühle konnte sie nicht an sich feststellen.
    »Was läuft hier eigentlich?«, fragte die Oberschwester weiter, nachdem sie sich auf den Besucherstuhl gegenüber von Lauras Schreibtisch gesetzt hatte und versuchte, deren Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Es ist mir mit Mühe und Not gelungen, genügend Personal zu finden, damit die Station funktioniert, und das war nicht leicht, das kann ich dir sagen. Nicht in diesen Zeiten. Und dann erschrickt Tomas Bengtsson sie zu Tode. Die Schwestern werden reihenweise kündigen, wenn wir dem nicht einen Riegel vorschieben. Es gibt keinen Grund, dass sie sich so etwas …«
    »Ich weiß«, unterbrach Laura sie. »Aber wir können auch nicht gerade mit Ärzten um uns schmeißen.«
    Sie schwiegen beide und hörten, wie ein Flugzeug über das Krankenhausdach flog.
    »Ich beende die Visite selbst«, sagte Laura und klang müde dabei. »Mach dir keine Sorgen. Die Patienten bekommen die Fürsorge, die ihnen zusteht.«
    Das war die geschäftsführende Krankenhausdirektorin, die da sprach.
    »Aber das löst das Problem auf lange Sicht nicht«, beharrte Rigmor. »Er braucht Hilfe. Hast du ihm das mal gesagt? Sieh ihn doch an! Sieh ihn dir richtig an. Er sieht heruntergekommen aus, schon von weitem ist klar, dass es ihm nicht gut geht beziehungsweise ganz elendig. Hast du ihm mal gesagt, dass er sich Hilfe holen muss?«
    »Ich habe es versucht.«
    »Vielleicht solltest du es noch einmal versuchen.«
    Lauras Augen blitzten auf. »Du sagst es«, erwiderte sie sarkastisch.
    Wieder Schweigen.
    »Ich gebe ja zu, dass es ein heißes Eisen ist, aber es muss einfach etwas unternommen werden, nicht zuletzt um seiner selbst willen«, fuhr Rigmor fort und drehte ihren steifen Goldarmreifen. »Er darf sich nicht so bloßstellen, dass er sich hier als Arzt nicht mehr blicken lassen kann. Das ist nicht in Ordnung«, betonte sie und breitete die Arme aus.
    Laura bewahrte nach außen hin die Fassung, wie sie meinte, aber innerlich zerrte und riss es an ihr. Tomas war auf dem besten Wege in einen Totalzusammenbruch, und dafür gab es Gründe. Sie mochte ihn kaum noch trösten, sie musste ihn zwingen, bei einem Spezialisten Hilfe zu suchen. Er hatte ein Leben auf dem Gewissen.
    »Schließlich hat er ein Leben auf dem Gewissen«, sagte Rigmor, als hätte sie Lauras Gedanken gelesen. »Das muss doch schrecklich sein. Er wird den Rest seines Lebens daran zu knacken haben.«
    »Aber er hat ihn doch nicht umgebracht«, widersprach Laura schroff. »Das war ein Unfall, und Menschen haben gut funktionierende Reparaturmechanismen.«
    Rigmor öffnete ihren rot geschminkten Mund, schloss ihn dann aber wieder, betrachtete Laura genau mit ihren braunen, scharfen Augen. Rigmor war nicht dumm. Wieder drehte sie den Reifen, saß unerschütterlich auf ihrem Stuhl und zeigte keinerlei Anstalten, aufstehen zu wollen, auch wenn Laura anfing, hin und her zu rutschen. Rigmor hatte noch mehr auf dem Herzen.
    »Da gibt es noch etwas, worüber ich nachgedacht habe«, sagte sie und machte eine Pause, um die Gedanken und Worte ordnen. »Ich bin ja keine Ärztin, ich weiß nicht, was ihr Ärzte so untereinander … wie soll ich das sagen, welche Sträuße ihr so untereinander ausfechtet, oder ob das nun ganz normale Konflikte am Arbeitsplatz sind, aber … ich habe darüber nachgedacht, was eigentlich genau passiert ist, als Johan Söderlund aufgehört hat.«
    »Es ist gar nichts passiert«, antwortete Laura schnell. »Was hätte denn passieren sollen?«
    Sie schob den kurz geschnittenen, schnurgeraden schwarzen Pony hoch. Ihre Augen sahen eingesunken aus. Müde und glanzlos.
    »Es

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