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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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sich aber nur noch daran erinnern, dass es sich nicht um einen typisch schwedischen Namen gehandelt hatte. Irgendetwas Slawisches. Sie hatte jedoch den Eindruck, dass sich diese Frau und Charlotte Eriksson nahe gestanden hatten.
    Wahrscheinlich war es jetzt auch an der Zeit, sich einmal das Unternehmen Drott Engineering anzusehen.
    Schließlich fand sie den Namen. Alena Dvorska. Sie notierte ihn auf ihrem Block. Dann blätterte sie zu Claessons Verhör mit Charlotte Eriksson am Sonntag, dem 7. Oktober, zurück. Erika Ljung war ebenfalls zugegen gewesen.
    Louise war stolz darauf, so viel Geduld und Sitzfleisch zu besitzen. Sie konnte wenn nötig auch tagelang am Schreibtisch ausharren. Sie war für Worte und Papier wie geschaffen. Aber sie hasste es, bei der Arbeit gestört zu werden. Jetzt hörte sie nur die wenigen Autos auf der Slottsgatan durch das einen Spalt breit geöffnete Fenster.
    Charlotte Eriksson hatte den Täter nicht beschreiben können. Sie erinnerte sich nur daran, dass sie auf die Straße zugegangen war, dann hatte es geknallt. Sie beschrieb die verschiedenen Autos, die vorbeigefahren waren. Vielleicht ein Volvo 850. Ein älteres Modell, vielleicht mit Rostflecken, vielleicht mit einem Loch im Auspuff.
    Es gab viele Unklarheiten. Und dann war da ein seltsames Geräusch vom Friedhof gewesen. Sie hatte einen Menschen gehört, vielleicht.
    Louise stutzte und las den genauen Wortlaut im Verhörprotokoll noch einmal. Wie immer war das Protokoll in Dialogform abgefasst.
    Dann blätterte sie weiter, bis sie auf die Liste sämtlicher Damen des Nähkränzchens stieß. Sie versah den Namen Harriet Rot mit einem Häkchen, denn sie hatte sich mit ihr bereits unterhalten. Mit allen zu reden kostet Zeit, dachte sie müde. Sie entdeckte auch den Namen von Charlotte Erikssons ältester Freundin, Kristina Luna, geborene Petersson. Sie schrieb diesen Namen unter den von Alena Dvorska.
    Dann war da noch die Aussage von Sara-Ida Ström. Sie überflog sie ein weiteres Mal, entdeckte aber nichts Neues.
    Sie erhob sich und betrat das Büro von Erika Ljung. Leer. Also ging sie zu den Kriminaltechnikern ein Stockwerk tiefer.
    »Hallo«, sagte Benny Grahn und lächelte ungewöhnlich fröhlich.
    »Ist irgendwas passiert?«
    Er sah sie fragend an.
    »Du wirkst so gut gelaunt«, erklärte Louise.
    »Ich bin Großvater geworden«, sagte Benny Grahn und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Louise. »Was ist es denn?«
    »Ein Mädchen. Sie heißt Julia. Ich zeige sie dir.«
    Louise trat an Bennys Schreibtisch und beugte sich zur Pinnwand vor, um Julia zu betrachten, die natürlich ein kleines Wunder war.
    »Wie süß«, meinte sie und lächelte Benny an.
    Nur weniges bereitet älteren Herren soviel Freude wie ihre Enkelkinder, dachte sie. Das Sahnehäubchen des Lebens.

10
    Louise Jasinski schlug die Autotür zu, setzte langsam zurück und verließ den Parkplatz hinter dem Präsidium.
    Der Ziegelkomplex lag mitten in der Stadt, nahe des Stora Torget mit dem schönen Posthotel um die Ecke, dem ehemaligen Hauptpostamt, das die Abrisswelle der Sechzigerjahre überstanden hatte. Die Storgatan war wenig befahren, die Lage ruhig.
    Beim Verlassen des Parkplatzes sah sie sich aufmerksamer als sonst um. Im Rückspiegel suchte sie mit dem Blick nach einer weiteren Apfelkiste mit einem Säugling. Wie leichtsinnig von der Mutter, dachte Louise verärgert. Das Kind einfach irgendwo abzustellen, wo es von einem Auto überfahren werden konnte! Höchst unverantwortlich, selbst wenn man sich in einer Krisensituation befand.
    Die kleine Matilda würde es vielleicht bei vernünftigen Pflegeeltern besser haben. Nicht nur das Jugendamt traf Schuld. Die Gesetze dieses fantastischen Landes liefen nun einmal darauf hinaus, dass die Rechte der Eltern größer waren als die Bedürfnisse der Kinder. Louise war sehr dankbar, nicht beim Jugendamt zu arbeiten.
    Als ruchbar geworden war, dass Matilda bei einer Angestellten der Polizei übernachtet hatte, hatte das sehr viel Aufsehen erregt. Weil nach Büroschluss beim Jugendamt niemand mehr erreichbar gewesen war, hatte eine Sekretärin, deren einzige Qualifikation darin bestanden hatte, dass sie selbst Kinder hatte, sich um die Kleine gekümmert.
    Geschieht dem Jugendamt recht, dachte Louise hämisch.
    Nach Feierabend wollte sie mit ihren Töchtern zusammen Winterjacken kaufen. Es war Donnerstag, und in den Läden war nicht so viel los wie freitags und samstags. Sie wollte

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