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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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gibt es Kaffee«, sagte er. Ein Morgen ohne Kaffee war eine Enttäuschung.
     
    Wenig später stiegen sie in den Streifenwagen, in dem Merve Turpan vor dem Hoteleingang auf sie wartete, sodass sie nur wenige Schritte durch den Platzregen zurücklegen mussten. Sie hatten vor, zum Hotel Arkadia zu fahren. Merve Turpan war dazu ausersehen worden, sich zusammen mit den Schweden um den Mord an dem Teppichhändler zu kümmern. Fuat Karaoğlu hatte dagegen nichts einzuwenden. Sie hatte dafür die Morgenbesprechung ausfallen lassen.
    »Dann legen wir mal los«, meinte Claesson.
    Merve war in Zivil und trug eine schicke Jeans und einen ziegelroten Pullover. Die Scheibenwischer arbeiteten unermüdlich. Die Straßen glänzten im Regen, die Leute blieben in den Häusern.
    Vor dem Arkadia stand ein Taxi mit offenem Kofferraum, mit einer Hand hob ein Mann Koffer hinein, in der anderen hielt er einen Regenschirm. Sie eilten durch das Foyer. Vor dem Tresen war eine kürzere Schlange, unglücklicherweise waren sie gerade eingetroffen, als alle bezahlen wollten. Merve stellte sich an das andere Ende des Tresens und winkte einen uniformierten Mann heran. Er wirkte etwas verärgert, als er sich erhob und auf sie zukam. Merve lächelte nur, zeigte ihm ihren Dienstausweis und brachte ihr Anliegen vor, zumindest vermutete Claesson dies. Die kurze Unterredung schien die Laune des Mannes nicht zu bessern. Er nickte und bat sie mit einer Handbewegung in die Büros hinter dem Tresen.
    Eine Weile unterhielt man sich auf Türkisch.
    »Alle Hotelgäste sind in der EDV erfasst«, dolmetschte Özen. »Sie haben versprochen, uns eine Liste mit sämtlichen Namen auszuhändigen.«
    »Frag ihn, ob er in Erfahrung bringen kann, wer gearbeitet hat, als Olsson ausgezogen ist. Laut seiner Ehefrau muss dies nach ihrer Abreise geschehen sein. Aber sie ist bereits recht früh am Morgen mit dem Taxi zum Flugplatz Atatürk gefahren.«
    Merve und Özen ließen sich die Liste der Hotelgäste aushändigen. Außerdem brachten sie in Erfahrung, wann genau Olsson das Hotel verlassen hatte, nämlich um 10.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte derselbe Mann an der Rezeption gearbeitet wie auch an diesem Tag.
    Claesson bekam einen Tee. Ihm gefielen die kleinen, handlichen Gläser auf einem kleinen Teller mit einem Löffel und einem Stück Würfelzucker. Er würde als Teetrinker nach Schweden zurückkehren.
    Nun hatte der Mann am Tresen Zeit. Er betrachtete das Foto von Olsson und schüttelte den Kopf.
    Nein, er erkenne diesen Mann nicht wieder. Claesson erstaunte das nicht, denn Olsson sah wirklich wie ein sehr durchschnittlicher, älterer Schwede aus. Oder Nordeuropäer. Vermutlich kamen viele Leute wie er nach Istanbul, Rentner, die es sich leisten konnten zu reisen.
    Sie nahmen das Verzeichnis der Hotelgäste an sich und stiegen wieder in den Streifenwagen.
    Der Wind hatte aufgefrischt, und die Passanten flüchteten sich in Läden und Restaurants. Die Scheibenwischer flogen noch rascher über die Windschutzscheibe, die Gummikante quietschte. Der uniformierte Polizist am Steuer blieb jedoch gelassen. Özen blätterte die Liste durch.
    »Da stehen etliche schwedische Namen. Scheint eine ganze Gruppe gewesen zu sein. Sie sind alle gleichzeitig einen Tag nach Olsson abgereist«, sagte er auf Schwedisch zu Claesson.
    »Also an dem Tag, als er ermordet wurde.«
    »Ja. Aber sie haben das Hotel bereits um 9.15 Uhr verlassen.«
    »Es fragt sich, ob alle nach Hause oder in ein anderes Land geflogen sind. Wir müssen unsere Kollegen in Schweden bitten, sie zu befragen und anhand von Passagierlisten in Erfahrung zu bringen, ob sie wirklich nach Hause gefahren sind. Kannst du das übernehmen?«
    »Klaro.«
    Der Große Basar erstreckte sich über mehrere Blöcke, erfuhr Claesson von Merve, die bereits wusste, durch welches der unzähligen Tore sie ihn betreten mussten. Das östliche.
    »Der erste Besuch des Großen Basars ist ein beeindruckendes Erlebnis«, meinte sie. »Dort gibt es alles. Läden, Cafés, Restaurants, Banken, Postämter, ein kleines Polizeirevier und sogar eine Moschee. Aber das schaffen wir jetzt nicht alles. Nicht weit von hier liegt der Kräuterbasar, dorthin gehen wir aber auch nicht.«
    Fünf Minuten später hielt ihr Wagen im Halteverbot neben einem mittelalterlichen Torbogen und inmitten von Menschen, die sich in einem unbeschreiblichen Chaos auf der regennassen Straße drängten.
    Sie sprangen aus dem Auto und suchten rasch Schutz in den Basarstraßen. Özen

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