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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Türkei beigesetzt zu werden?«
    »Nein. Überhaupt nicht. Das liegt vielleicht nur an mir, weil ich so aus den Fugen bin und weil wir jetzt hier sind … und weil er hier gestorben ist. Aber ich will ihn nach Hause holen … natürlich will ich das.«
    Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie ihren Kummer abschütteln, vor dem es jedoch kein Entkommen gab.
    Claesson bat sie zu erzählen, was ihr durch den Kopf ging, als sie die Nachricht vom Tode ihres Mannes erhielt. Ahnte sie etwas, als sie ihn am Tag zuvor in Istanbul zurückließ? Das war natürlich nicht der Fall. Carl-Ivars Tod war wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen.
    »Der Gedanke daran ist so schrecklich, dass es mich die ganze Zeit schaudert«, sagte sie mit gedämpfter Stimme und presste immer wieder die Lippen zusammen, als sei ihr übel.
    »Ihr Mann hat ein langes Leben als Teppichhändler gearbeitet«, sagte Claesson daraufhin. Das war etwas zu gefühlvoll, denn Birgitta Olsson brach in Tränen aus, und er musste warten, bis sie sich geschnäuzt hatte. »Ich frage mich, wie gut Sie über die Teppichgeschäfte Ihres Mannes Bescheid wissen?«, fuhr er fort.
    »Überhaupt nicht. Ich habe mich nie sonderlich für Teppiche interessiert, obwohl ich mir im Laufe der Jahre natürlich die einen oder anderen Kenntnisse angeeignet habe«, sagte sie und lächelte wehmütig. »Ich bin Krankenschwester, aber das wissen Sie ja. Carl-Ivars Aushilfe, oder wie man sie nennen will, kennt sich besser aus. Sie heißt Annelie Daun, und Sie haben vielleicht schon mit ihr gesprochen. Sie ist seine Nichte.«
    Sie sah auf. Claesson schwieg und überlegte, ob die Ehefrau bewusst oder unbewusst von sich ablenken wollte.
    »Sie wissen also nichts davon, dass Ihr Mann einen eher kostbaren Teppich an einen anspruchsvollen Kunden in Schweden vermittelt hat?«, fragte er.
    Sie zerknüllte ihr Papiertaschentuch.
    »Nein. Wer sagt das überhaupt? Annelie?«
    Claesson hätte diese Frage nicht zu beantworten brauchen, aber er wählte einen anderen Weg.
    »Wir haben einen der Teppichhändler getroffen, die Ihr Mann hier in Istanbul kannte. Einen sehr seriösen Teppichhändler.«
    »Aha«, erwiderte sie, und es war ihr anzumerken, dass sie ihm nur mit halbem Ohr zuhörte. »Und wer soll dieser Kunde gewesen sein … für den dieser Teppich gedacht war?«
    Sie sah ihn an. Ihre Augen waren hellblau wie gefrorenes Eis.
    »Ich fürchte, dass wir das nicht wissen. Wissen Sie es vielleicht?«
    »Nein«, erwiderte sie und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Haben Sie eine Vorstellung davon, wo dieser Teppich abgeblieben sein könnte?«
    »Nein, aber ich weiß nicht, was Carl-Ivar nach meiner Abreise getan hat. Jetzt überlegt man sich das natürlich … wenn man bedenkt, was ihm zugestoßen ist!«
    »Dem türkischen Teppichhändler zufolge holen Kunden, die teure Teppiche kaufen, diese erst am Tag der Abreise ab und fahren dann mit dem Taxi vom Teppichgeschäft direkt zum Flugplatz, damit sie nicht in einem Hotelzimmer liegen, aus dem sie leicht gestohlen werden können. Aber das wussten Sie vielleicht bereits?«
    Sie nickte schweigend.
    »Wir wissen, dass Ihr Mann diesen Teppich ungefähr zu dem Zeitpunkt Ihrer Abreise, um genau zu sein am Abend davor, abgeholt hat. Was wissen Sie darüber?«
    »Nichts«, sagte sie sofort und schüttelte den Kopf. »Ich bin vom Hotel zum Flughafen gefahren, Carl-Ivar hat mir die Taschen nach unten getragen und mir hinterhergewunken, aber von einem Teppich weiß ich nichts. Haben Sie schon im Hotel gefragt, ob der Teppich vielleicht noch dort liegt? Oder ob ihn jemand genommen hat? Schließlich sind Diebstähle in Hotels nichts Ungewöhnliches.«
    Claesson entgegnete nichts. Er zeigte ihr das Foto von dem Teppich. Sie betrachtete es genau.
    »So einen habe ich noch nie gesehen.«
    •
    »Was haben Sie am Vorabend Ihrer Heimreise gemacht?«
    Sie starrte an die Wand.
    »Wir waren essen. Dann sagte Carl-Ivar, er hätte noch etwas zu erledigen, und ich ging ins Hotel und zu Bett. Ich las noch eine Weile, aber als er ins Hotel zurückkam, schlief ich schon.«
    »Haben Sie gesehen, ob er eine Tasche dabeihatte?«
    »Nein. Ich schlief, das habe ich doch gesagt.«
    »Und am Morgen? Haben Sie da eine Tasche bemerkt?«
    »Und wie soll diese Tasche ausgesehen haben?«, erwiderte sie und schien sich darüber zu freuen, dass ihr eine Gegenfrage eingefallen war.
    »Wissen Sie, wie die Taschen aussehen, in denen Teppiche transportiert werden?«
    Sie wirkte

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