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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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verlegen.
    »Doch, grober, dunkler Stoff. Man kann sie ziemlich vollstopfen.«
    »So eine haben Sie nicht gesehen?«
    »Nein. Er kann sie ja irgendwo hingestellt haben, wo ich sie nicht gesehen habe. Beispielsweise in einen Schrank. Ich hatte genug mit meinem eigenen Gepäck zu tun.«
    »Haben Sie und Ihr Mann an diesem Morgen zusammen gefrühstückt?«
    »Ja, vermutlich schon.«
    »Was?«
    »Ja, das taten wir, aber nur ein schnelles Frühstück, mein Taxi wartete bereits.«
    Das müssen wir überprüfen, dachte Claesson, ob es einen Zeugen gab, der gesehen hatte, dass die beiden zusammen frühstückten. Vielleicht hatte der Ehemann die Tasche ja auch bewacht.
    »Wissen Sie, ob Ihr Mann außer dem Teppichhändler im Großen Basar noch andere Kontakte in der Türkei hatte?«
    »Er kannte mehrere Teppichhändler, auch einen, der etwas außerhalb wohnt, aber ich weiß nicht, wie er heißt. Er kannte auch einen in einer anderen Stadt. Ich weiß da nicht so genau Bescheid.«
    »Er kannte also nur Teppichhändler?«
    Claesson und Özen vermieden es sich anzusehen. Dann nahm Claesson das Foto vom Kai in Yeniköy aus seiner Mappe, das von einem aus der Besatzung aufgenommen worden war. Carl-Ivar in heller Sommerhose, hellblauem Hemd und dünner, offener Popelinjacke. In der Hand hielt er eine dunkle Stofftasche. So sah es zumindest aus.
    »Meinen Sie diese Tasche?«, fragte sie. »Nein, die habe ich nicht gesehen. Jedenfalls nicht auf dieser Reise. Er kam gelegentlich mit solchen Taschen ins Hotel, aber dieses Mal nicht.«
    »Okay«, meinte Claesson. »Schauen Sie sich die Frau an, die neben ihm steht.«
    Sie beugte sich über das Foto, und Claesson bemerkte, dass sie errötete, ein stets gleichermaßen entlarvendes Zeichen.
    »Wer ist das?«, fragte sie.
    »Das fragen wir uns auch.«
    »Ich habe sie noch nie gesehen«, sagte Birgitta Olsson und sah Claesson durchdringend an. »Aber das kann schließlich irgendjemand gewesen sein, eine Frau, die einfach auf die Fähre wartete.«
    Plötzlich klang sie müde und erschöpft.
     
    Sie vertraten sich die Beine und ließen sich Tee bringen.
    Anschließend riefen sie den Sohn Johan Olsson herein. Er hatte zu den Ermittlungen nur wenig beizutragen. Ihm war kaum einmal bewusst gewesen, dass sich sein Vater in Istanbul aufhielt. Er lebte sein eigenes Leben, beschrieb sein Verhältnis zu beiden Eltern jedoch als gut.
    »Aber jeder von uns ist mit seinen eigenen Dingen beschäftigt«, meinte er.
    Die Tochter Lotta Olsson wusste ebenfalls kaum über das Leben ihres Vaters Bescheid. Sie hatte eine Arbeit, zwei Kinder und wohnte in Stockholm. Ein hektisches Leben, hatte es den Anschein. Sie wusste allerdings, dass ihre Eltern in Istanbul gewesen waren und dass ihre Mutter wie geplant einige Tage vor ihrem Vater nach Hause gekommen war, denn sie hatte mit ihrer Mutter telefoniert.
    »Wie oft telefonieren Sie?«
    »Recht oft … vielleicht jeden zweiten Tag, das ist etwas unterschiedlich.«
    Das Übliche, dachte Claesson, Mütter und Töchter halten das soziale Gefüge zusammen. Er dachte an Veronika und Cecilia, die viel miteinander telefonierten.
    Aber er würde einiges verändern. Er gedachte selbst, den Kontakt zu seinen Mädchen zu bewahren! Außerdem kümmerte er sich hauptsächlich um seine senile Mutter. Aber das lag daran, dass sie in Oskarshamn wohnte. Er würde sie besuchen und ihr von Nora erzählen. Sobald er wieder zu Hause war, musste er das erledigen. Obwohl sie nicht verstand, was er sagte. Er würde sie in den Arm nehmen oder ihr die Hand halten, damit sie sich sammelte. Sagen: »Mama, ich bin das, Claes. Du hast ein neues Enkelkind. Ein Mädchen. Sie heißt Nora.« Er würde nicht wissen, ob die Nachricht zu ihr durchdrang, aber er wollte sie ihr trotzdem überbringen, und wenn es seiner selbst wegen geschah.
     
    Die Antworten des Schwiegersohns Magnus Öberg waren kurz, fast dürftig. Er war nicht einmal in Stockholm gewesen, als sein Schwiegervater Carl-Ivar Olsson tot auf der Bosporusfähre aufgefunden wurde. Er befand sich auf Geschäftsreise in Deutschland, was seine Ehefrau bereits bezeugt hatte.
    »Wenn das so ist«, meinte Claesson. »Dann können Sie uns ja nicht viel helfen.« Er nickte Magnus Öberg zu, um ihm zu bedeuten, dass er gehen könne.
    Als dieser sich erhob, um das Büro zu verlassen, räusperte Claesson sich.
    »Richtig, wo in Deutschland waren Sie eigentlich genau?«
    Magnus Öberg sah verwirrt aus.
    »An verschiedenen Orten, unter anderem in

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