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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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aber sie konnte nicht recht glauben, dass Christoffer Tina Rosenkvist ermordet haben sollte. Es wurde landesweit nach ihr gefahndet. Das war wie in einem amerikanischen Film. Ihr harmloses Gesicht tauchte an den unwahrscheinlichsten Stellen auf. In der Bücherei, bei ICA Maxi und bei Intersport. Was für ein Chaos! Die Wirklichkeit übertrifft wirklich die Fantasie, dachte sie.
    Er war jetzt bei der Arbeit, das wusste sie, er hatte Nachtdienst.
    Ihre Mutter stöhnte und wand sich unter immer größeren Schmerzen. Schließlich hielt Annelie das nicht mehr länger aus und griff zum Telefon. Er war nicht einmal verärgert, das kam schon mal vor, wenn sie ihn bei der Arbeit störte, aber jetzt klang er eher überrascht und herzlich. Er hörte aufmerksam zu und wurde dann sehr praktisch, und das brauchte sie. Es könnte alles sein, ein Gallen- oder ein Nierenstein, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder ein Herzinfarkt, meinte er. Oder dissezierendes Aortenaneurysma.
    »Und?«, sagte sie und starrte auf das Blümchenmuster der Tapete in der Diele. »Ist das gefährlich?«
    »Ja. Das bedeutet, dass die Hauptschlagader wie ein trocken gewordener Gartenschlauch platzt. Aber das wollen wir nicht hoffen, denn sonst müsste sie nach Linköping. Man verspürt starke Schmerzen im Bauchraum, die zum Rücken hin ausstrahlen. In jedem Fall muss sie sofort hier untersucht werden.«
    »Sie weigert sich.«
    »Das spielt keine Rolle!«, sagte er mit jenem tröstenden Tonfall, von dem er ihr gegenüber schon lange keinen Gebrauch mehr gemacht hatte. Aber offenbar gab es ihn noch. »Du musst sie eben herfahren.«
    Sie entspannte sich. Alles wirkte plötzlich einfacher. Sie musste die Verantwortung für ihre Mutter, der es schon wieder etwas besser zu gehen schien, als sie in die Küche zurückkehrte, nicht allein tragen. Sie wollte aber immer noch nicht in die Klinik. Das ist vielleicht auch gar nicht nötig, dachte Annelie und half ihr ins Bett.
    Sobald sich ihre Mutter hingelegt hatte, schienen ihre Schmerzen fast gänzlich nachzulassen und, wie sie es beschrieb, in eine allgemeine Empfindlichkeit auszuebben.
    Annelie setzte sich auf die Bettkante.
    »Darf ich dich was fragen?«, ergriff sie die Gelegenheit. »Weißt du, was Carl-Ivar auf dem Speicher aufbewahrt hat?«
    »Ach das«, sagte ihre Mutter, »eine Menge Plunder. Alte Teppiche und so. Du kannst gerne raufgehen und nachsehen, ob du was davon gebrauchen kannst, aber das glaube ich kaum. Nimm einfach mit, was du haben willst.«
    Konnte es so einfach sein?
    »Aber muss ich nicht erst Birgitta und ihre Kinder fragen?«
    »Warum denn? Das ist doch mein Speicher. Ich stehe auf dem Mietvertrag und zahle die Miete, da spielt es keine Rolle, dass mir Carl-Ivar das Geld für den Speicher gegeben hat.«
    »Ja, aber …«
    »Du bräuchtest vielleicht Hilfe, um den Plunder wegzuschaffen. Ich mache das ganz bestimmt nicht. Und den zusätzlichen Speicherraum werde ich nicht behalten, denn ich brauche ihn ja nicht.«
    Annelie starrte durch die Lamellen des Rollos. Hörte die Vögel zwitschern. Sie bauten ein Nest und paarten sich vor Mittsommer. So hieß es zumindest.
    »Mama, weißt du, was Carl-Ivar in Istanbul gemacht hat?«
    »Tja, es gefiel ihm dort. Er hat sich dort ausgeruht und sich den einen oder anderen Teppich angesehen, denke ich.«
    Annelie war still. Ihre Mutter klang so liebevoll und gleichzeitig so geheimnisvoll.
    »Er hatte wohl irgendwelche Kontakte dort, aber ich weiß das nicht so genau«, fuhr sie fort, und ihre Stimme wurde leiser, als überlegte sie, ob sie mehr erzählen solle.
    Dann fuhr sie doch fort: »Ich weiß, dass er da vor vielen Jahren ein Mädchen kennengelernt hat, da waren er und Birgitta noch recht frisch verheiratet. Er war über beide Ohren in diese Frau in der Türkei verliebt. Er mochte Birgitta natürlich auch, aber auf eine andere Art. Diese Situation hat ihn gequält. Ich weiß nicht, wie er das gelöst hat. Vielleicht überhaupt nicht. Hat einfach die Zeit verstreichen lassen, ich hatte ja auch viel um die Ohren, dich und … ja, getrunken habe ich auch zu viel, ich habe mein Leben versoffen, könnte man wohl sagen … ich habe mir also über Carl-Ivar nicht so viele Gedanken gemacht.«
    Die Möwen kreischten draußen vor dem Fenster. Sonst war alles still.
    »Weißt du Bescheid?«, fragte ihre Mutter und betrachtete das Gesicht ihrer Tochter.
    »Vielleicht.«
    Ihre Mutter nickte, als hätte sie bereits verstanden.
    »Aber erzähl es nicht

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