Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
Vom Netzwerk:
sich um eine vergleichsweise geringe Summe, aber ein Småländer schaute nun mal immer aufs Geld.
    Jedenfalls schien niemand das Geld zu vermissen. Das wäre die Aufgabe der Erben gewesen, aber die waren vermutlich noch nicht so weit.
    Ilyas kehrte zurück. Claesson hielt es nicht für aussichtsreich, ihn noch weiter auszufragen. Sie suchten einen Mörder, keinen Dieb. Wollten die türkischen Kollegen die Sache weiterverfolgen, so war das ihre Angelegenheit.
    Es war halb sechs. Sie hatten für Ilyas Bank ein Hotelzimmer reserviert.
    »Wir müssen uns überlegen, was weiterhin mit ihm geschehen soll«, sagte Claesson.
    »Es ist doch wohl das Vernünftigste, er ist bei seinen Verwandten in Landskrona«, meinte Özen. »Dann holen wir ihn wieder ab zur Gegenüberstellung mit dem Mordverdächtigen. Immerhin liegt Landskrona näher als die Türkei. Ich glaube nicht, dass er sich aus dem Staub macht.«
    Claesson dachte nach.
    »Nein. Dazu hat er keinen Grund. Nicht, wenn er die Wahrheit gesagt hat.«
     
    Özen brachte Ilyas Bank ins Hotel. Die Tür schlug hinter ihnen zu, als Claesson den Computer herunterfuhr und flüchtig seinen Schreibtisch aufräumte.
    Früher hatte er es immer genossen, unerledigte Arbeiten zu erledigen, wenn die anderen gegangen waren und sich die abendliche Ruhe eingestellt hatte. Das war gewesen, bevor er eine Familie gegründet hatte. Die Frauen in seinem Leben hatten das hinnehmen müssen. Er hatte vermutlich nicht einmal darüber nachgedacht, dass sie es hingenommen hatten, für ihn war es eine Selbstverständlichkeit gewesen. Wenn sie sich beklagten und ihm vorwarfen, sowohl egoistisch als auch herzlos zu sein, ignorierte er das einfach. Damals hatte er es nicht anders gewollt.
    Veronika wusste, dass er spät kommen würde. Sie war bei einer Familie zum Abendessen eingeladen, deren Sohn Otto in denselben Kindergarten ging wie Klara.
    Plötzlich stand Louise Jasinski in der Tür. Er hatte sie gar nicht kommen hören.
    Er deutete auf den Stuhl, aber sie setzte sich nicht, sondern lehnte sich wie üblich an sein Bücherregal. Sie hatte also vor, sich kurz zu fassen.
    »Was macht der Teppichhändler?«
    »Tja, ich glaube, es geht voran, obwohl die Sache etwas kompliziert ist. Plötzlich scheint alles zusammenzuhängen. Erst der Mord an Olsson, dann der Übergriff auf die Frau in Bråbo, der auch etwas mit Teppichen zu tun hat und bei dem sich der Täter offenbar in der Person geirrt hat. Das Opfer wurde zwei Tage später vermisst gemeldet. Das ist schon sehr seltsam. Und zu allem Überfluss klaut jemand meinen alten Teppich, ein Erbstück! Klingt ja an sich ganz witzig, aber das sind zu viele Zufälle und zu viele Teppiche.«
    »Jedenfalls«, unterbrach Louise und holte tief Luft, um ihm deutlich zu machen, dass sie ihm etwas Wichtiges mitzuteilen hatte: »Jedenfalls hat die Spurensicherung heute eine Antwort auf die DNA-Spuren aus Linköping erhalten. Einen Teil der Ergebnisse zumindest, es soll noch mehr kommen. Wir wollten dich nicht stören, weil du gerade eine Vernehmung durchgeführt hast, aber es hat sich so einiges ergeben.
    Wir wissen jetzt, wer Tina Rosenkvist überfallen hat. Er heißt Patrik Lindström und hat einiges auf dem Kerbholz. Außerdem ist er ein Dilettant. Er hat eine Zigarettenkippe weggeworfen, als er seinen Wagen parkte. Also das Auto, das Veronika im Vorbeifahren sah, als sie wohin auch immer unterwegs war.«
    Claesson nickte.
    »An der Kippe klebten Speichelreste«, fuhr Louise fort. »Wir mussten also nur noch in den einschlägigen Registern nachschauen und: Treffer.«
    Menschen hinterlassen einfach immer Spuren, dachte Claesson. Das war aber wirklich schlampig. Ein richtiger Gauner sollte es besser wissen. Aber manchmal entstehen eben Fehler im Eifer des Gefechts.
    »Er ist mehrfach vorbestraft. Die Liste seiner Straftaten umfasst alles, von Einbrüchen bis zu schwerer Körperverletzung. Mord ist allerdings nicht dabei. Ein bekannter Krimineller mit anderen Worten. Er war offenbar als Strohmann und Schläger aktiv und war geschickt worden, um den Teppich zu finden und eventuell jemanden einzuschüchtern oder zu bedrohen. Wir haben ihn natürlich zur Fahndung ausgeschrieben, aber noch nicht erwischt. Lindström ist nicht dafür bekannt, umsichtig zu planen, Überfälle auf Geldtransporter oder ähnliches kommen bei ihm nicht vor. Er schlägt zu, und Fingerspitzengefühl ist nicht gerade seine Stärke. Er hatte sicher nicht beabsichtigt, diese Tina fast umzubringen. Er

Weitere Kostenlose Bücher