Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
Vom Netzwerk:
ein wenig umhören, hoffte er und steckte eine Münze in den Kaffeeautomaten. Es knarrte in dem Gerät, und die Anzeige blinkte »Error«.
    Die Nachtschwester schoss erneut in den Gang. »Warten Sie, der Automat ist kaputt. Kein Geld einwerfen! Hat man Ihnen das nicht gesagt? Ich bringe Ihnen gleich eine Tasse aus dem Schwesternzimmer.«
    Er setzte sich auf einen Stuhl und wartete. Insgeheim schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, sie möge nie dem unheimlichen Mörder begegnen. Allerdings müsste die Klinik dringend etwas an ihren Sicherheitsvorkehrungen ändern. Es war zu einfach gewesen, sich Zutritt zu verschaffen.
    Erneut öffnete sich die Tür vom Schwesternzimmer. »Sagen Sie mal, auf welchem Zimmer liegen Sie eigentlich? Ich habe hier keinen Neuzugang vermerkt.«
    »Da muss ein Irrtum vorliegen. B 42«, sagte Cube spontan und lächelte.
    Die Nachtschwester runzelte die Stirn und sah an ihm hinab. »Sind Sie in Badelatschen ums halbe Haus gelaufen? Das ist der falsche Eingang.«
    »Bekomme ich trotzdem einen Kaffee?«

25
    Rechtsmedizin, Dienstag, 10:00 Uhr
    D as Radio im Aufenthaltsraum trällerte Weihnachtslieder. »Rudolph the Red-Nosed Reindeer« war bereits durch, jetzt lief »Jingle Bells«, während Eva den Untersuchungsbericht über die Ergebnisse der DNA-Analysen las und Kaffee trank.
    »Na dann, leisten wir den Toten mal wieder Gesellschaft.« Der Rechtsmediziner Andy erhob sich vom Tisch und verließ zusammen mit seiner Assistentin Laura den Raum. Die Tür klackte. Eva war allein.
    Es wird ihm nicht gefallen. Denn im Grunde sind wir keinen Schritt weiter, grübelte sie und legte Cubes Visitenkarte mit dem Silberdruck auf den Resopaltisch. Über die Festnetznummer sei er allerdings fast nie zu erreichen, hatte er gesagt. Sie solle die Mobilnummer wählen, wenn sie etwas Neues habe.
    Cube war sofort am Apparat. »Hallo?«
    »Guten Morgen, Palmer hier.«
    »Guten Morgen. Schön, Ihre Stimme zu hören, haben Sie gut geschlafen?«
    »Ja«, log sie. Tatsächlich hatte sie die halbe Nacht wach gelegen. Hätte sie doch bloß nicht so besitzergreifend in seine Manteltasche gegriffen.
    »Die DNA-Ergebnisse liegen vor«, sagte sie mit neutraler Stimme.
    »Mailen Sie mir das Ergebnis bitte sofort rüber, damit ich es mit unserer Datenbank abgleichen kann.«
    »Gerne.« Sie räusperte sich. »Wir haben zwei Ergebnisse.«
    »Zwei Täter?«
    »So einfach lässt sich das nicht sagen. Kennen Sie den spektakulären Selbstmordfall, 2008, an der S-Bahnstrecke zwischen München und Fürstenfeldbruck?«
    »Sollte ich davon gehört haben?«
    »Nun ja, der Fall sorgte damals erstmals für Verwirrung unter den Rechtsmedizinern. Es gab einen Selbstmörder, eine Leiche, doch man fand das Blut von zwei Personen am Tatort. Eine Frau und einen Mann. Um den Selbstmörder zu identifizieren, analysierte man die Genspuren von seinem Rasierapparat. Auch dort: dasselbe Ergebnis. Wie sich herausstellte, besaß der Tote zwei genetische Identitäten.«
    »Sie meinen, er war eine Chimäre?«
    »So ist es. Er hatte eine Knochenmarkspende von einer Frau erhalten. Wir kennen das Problem seit Langem, auch wenn es in der Vergangenheit sehr selten vorkam. DNA-Muster der Mundschleimhaut unterscheiden sich bei Knochenmarksempfängern vom DNA-Muster des Blutes. Ähnlich verhält es sich auch bei Organspenden. Das gespendete Organ behält sein eigenes Muster.«
    »Könnte es sich um zwei Täter handeln? Zwei Männer?«
    »Nein, ich denke, das ist ausgeschlossen. Die zweite Probe stammt nicht von einem Mann.«
    »Eine Frau?«
    »Nein, sie stammt von einem Hund.«
    Sie konnte hören, wie Cube ausatmete.
    »Als doch ein Mann mit einem Hund!«
    »Nicht unbedingt. Ich hätte da eine sehr gewagte Theorie, aber die müssten wir in Ruhe unter vier Augen bereden.«
    »Ist Professor Steinmeier über Ihre Vermutungen informiert?«
    »Er hat das Ergebnis noch nicht vorliegen, da er sich auf einem Kongress befindet. Ich dachte, ich informiere zuerst Sie.«
    »Gut. Wann können wir reden?«
    »Passt es Ihnen heute Abend? Jetzt kann ich nicht aus dem Institut.«
    »Einverstanden. Wissen Sie schon, was für eine Hunderasse es ist?«
    »Ja, ein Belgischer Schäferhund. Hat die Polizei nicht auch diese Sorte?«
    »Ja, das stimmt. Können Sie die Informationen trotzdem noch ein paar Stunden zurückhalten?«
    »Noch sind es keine Informationen. Nur eine Theorie, die ich mit Ihnen bereden müsste.«
    »Danke für Ihr Vertrauen.«
    Sie schluckte, denn sie wusste, dass

Weitere Kostenlose Bücher