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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Social-Network-Gruppe.«
    »Welche?«
    »Sie sind aber hartnäckig.«
    »Woher also?«
    »Es war das Fantasy-Forum. Ich bin da unter dem Nicknamen Lion unterwegs. Dort gibt es eine Medizinerin unter dem Nicknamen Herz. Ich habe auf Sie getippt.«
    »Aha.« Jetzt hätte sie am liebsten ins Kopfkissen gebissen.
    »Ich hoffe, ich störe Sie nicht, aber ich habe heute Morgen in den Medical News diese Nachricht über die Genveränderten aus Colorado gelesen.«
    »Sie meinen die Nachricht über diese Atavismus-Fälle?«
    »Ja, ich wusste doch, dass ich die richtige Expertin in der Leitung habe.« Er lachte. »Sagen Sie mal, Frau Doktor, ich hätte da eine brillante Roman-Idee. Muss aber unter uns bleiben.«
    »Ich schreibe keine Bücher.«
    »Wäre es halbwegs glaubwürdig, anzunehmen, dass das verursachende Virus mutiert und die Menschheit zu Mischwesen macht? Ich dachte dabei an Satyrn, Harpyien und Meerjungfrauen …«
    »Wie bitte? Für derartige Spekulationen bin ich nun wirklich die falsche Ansprechpartnerin.« Wütend legte sie auf.
    Erneut läutete das Telefon.
    »Was denn noch?«
    »Eva, ich bin es. Dein Vater.«
    »Oh, entschuldige. Ich hatte gerade einen unangenehmen Kerl am Apparat.«
    »Was wollte er von dir?«
    »Seinen Segen für einen völlig unglaubwürdigen Roman. Ich sollte ihm medizinischen Rat geben. Aber lass uns von etwas anderem reden. Warum rufst du mich zu so früher Stunde an?«
    »Ähm. Ich wollte dich bitten, mit deinen Gutachten zu dieser Sache mit den Genveränderten sehr vorsichtig zu sein.«
    »Das bin ich doch. Nur Steinmeier gegenüber muss ich offen sein.«
    »Ähm, das meine ich nicht.«
    »Was dann?« Eva horchte. So zögerlich kannte sie ihren Vater nicht.
    »Eva, kann ich dir etwas anvertrauen?«
    »Ja, aber unbedingt.«
    »Ich bin gerade in eine geheime Kommission der Regierung berufen worden. Was ich dir sage, ist vertraulich. Wir wollen keine Panik in der Bevölkerung. Nach den Erfahrungen bei der letzten Pandemie können wir das nicht gebrauchen.«
    »Was ist das für eine Kommission?«
    »Es geht um diese Fälle.«
    »Welche Fälle?«
    »Die neuen Genveränderten.«
    Eva atmete tief durch. »Habt ihr noch mehr davon?«
    »Das kann ich dir momentan nicht beantworten. Ich wollte dich nur fragen, ob ich dich für die Forschungsgruppe empfehlen darf, falls wir noch jemanden benötigen.«

40
    Kasino Alexanderplatz, wenige Stunden zuvor
    M änner in schwarzen Anzügen oder im Smoking beugten sich über die Spieltische. Sie hatten die Haare akkurat geschnitten. Ihre Augen waren vor Anspannung geweitet. Die Gesichter erhitzt und gerötet.
    Die Pailletten auf den Kleidern der Frauen und die Colliers an ihren parfümierten, schlanken Hälsen glitzerten im Schein der ausladenden Kronleuchter.
    Timo Zweiter hatte keinen Blick dafür. Weder für die anderen Spieler noch für die tief ausgeschnittenen Dekolletés der Damen.
    »Rien ne va plus«, hallte die Stimme des Wurfcroupiers in die Lärmkulisse aus Lachen, Gemurmel und Gläserklirren.
    Das Glücksrad drehte sich. Die Kugel flog über die kleinen Rasterflächen, vorbei an den roten und schwarzen Zahlenfeldern.
    Zweiter blinzelte und versuchte, die flinke Kugel im Auge zu behalten. Doch plötzlich begann sich das Kasino, um den Kessel, den Tisch und um ihn selbst zu drehen. Spieler und Croupier verschwammen vor seinem Blick. Die Stimmen der Gäste schwollen zu einem Lärmbrei an.
    Er leckte sich über die trockenen Lippen. Seine Kehle fühlte sich kratzig an, als hätte er Sandpapier verschluckt, dabei hatte er gerade erst einen doppelten Whisky getrunken. Hektisch knetete er seine schweißnassen Hände. »Mach schon!«, rief er.
    Die kleine Plastikkugel verlangsamte ihren Lauf und begann zu hüpfen. Sie tanzte von Schwarz auf Rot und wieder auf Schwarz, um schließlich mit einem klackenden Geräusch auf die Vierundzwanzig zu plumpsen. Einer der Spieler riss die Arme hoch und jubelte vor Freude, wobei sich sein Gesicht noch mehr rötete.
    Enttäuscht taumelte Zweiter vom Roulettetisch weg. Eine Kellnerin kam ihm mit einem silbernen Tablett entgegen. Er stieß mit ihr zusammen, entschuldigte sich mit einem gelallten »Sorry« und blickte auf die vollen Gläser. Hysterisch lachend griff er sich einen Mojito und trank ihn in einem Zug. Mit zittrigen Fingern pulte er das Minzblatt aus dem dickwandigen Glas und steckte es der Bardame in den Ausschnitt. Zu guter Letzt schüttete er die Eiswürfel auf den Boden.
    Zwei Sekunden später hakten

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