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Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Ergebener der Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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du.«
    Die Luft schien zu knistern, als würde ihr Leben eingehaucht.
    Claire spürte, wie ihr Magen flatterte, als sie zu seinen vollen Lippen schaute. Lippen, die sie auf der Insel geküsst hatten. Lippen, nach denen sie sich erst vor wenigen Stunden im Wald verzehrt hatte. Lippen, die sie jetzt sofort schmecken wollte.
    »Wir sind schon ein seltsames Paar, findest du nicht?«, fragte sie leise. »Eigentlich sind wir gar nicht so verschieden. Wir wollen beide einfach nur frei sein.«
    »Trotzdem weiß keiner von uns, ob diese Freiheit unsere Rettung oder unser Untergang sein wird.«
    Claire überlief dasselbe unbehagliche Frösteln wie in dem Moment, als Tariq erwähnt hatte, dass Ashur und nicht sie an den Opal gebunden war. Doch das Feuer in ihr vertrieb die kurze Kälte sofort. Das Feuer, von dem sie instinktiv ahnte, dass nur Ashur es zu löschen vermochte.
    »Die eigentliche Frage lautet,
maya
, wie weit du zu gehen bereit bist, um darauf die Antwort zu finden.«
    Ashur wusste, dass er sich auf ein gefährliches Spiel einließ. Es war weit nach Mitternacht, seine Brüder und ihre Gefährtinnen warteten irgendwo in diesem Haus darauf, dass er zu ihnen kam, um mit ihnen zu sprechen. Doch anstatt sich zu überlegen, wie er weiter vorgehen sollte, hatte er Claire während der letzten Stunde beim Schlafen zugesehen und sich gewünscht, sie wäre alles, nur kein Engel. Wenn er doch bloß einen Sinn in den Bildern und Worten und Erinnerungen erkennen könnte, die ihn durchfluteten!
    Er wusste nicht, was er glauben sollte, was real war und was gelogen. Doch stärker als alles andere spürte er das Verlangen, zu berühren und berührt zu werden. Zu vergessen, wer und was er war, was von ihm erwartet wurde und was geschehen würde, sobald diese Nacht vorbei wäre.
    Keiner von uns weiß, ob diese Freiheit unsere Rettung oder unser Untergang sein wird

    Das Echo der eigenen Worte hallte durch seinen Kopf. Im Dämmerlicht nahm er wahr, wie Claire ihn intensiv ansah. Mit jeder Sekunde, die er so nahe bei ihr saß, während ihr blumiger Duft ihn einhüllte und das sanfte Heben und Senken ihres Busens unter dem dünnen Shirt seine Aufmerksamkeit fesselte, fühlte er, wie ihm die Selbstbeherrschung weiter entglitt.
    Ashur konnte in ihrer Gegenwart nicht klar denken, er wollte es auch gar nicht. Zoraida brauchte Claires Seele. Die Seele eines Engels. Doch er wollte nicht derjenige sein, der sie ihr brachte. Und das hatte nichts mit seinen Hoffnungen und Ängsten zu tun, sondern ausschließlich mit Claire.
    Sie rutschte näher an die Stelle heran, wo sein Stuhl stand, bis ihre Knie sich an die Innenseiten seiner leicht geöffneten Schenkel schmiegten und eine Woge der Erregung von seinen Beinen zu seinen Lenden schwappte. »Solltest du darauf warten, dass ich Furcht zeige, Ashur, wartest du vergeblich. Ich sagte dir schon, dass ich dir vertraue.«
    Niemand hatte ihm je zuvor vertraut. Nicht sein Vater, nicht seine Brüder, nicht einmal er selbst.
    Er neigte sich auf dem Stuhl nach vorn, bis ihre Hitze zum Greifen nah war und ihn ganz schwindlig machte, doch er hielt sich noch immer zurück. »Und was, wenn
ich
deine Prüfung bin? Würdest du die Sieben Himmel für eine einzige Nacht mit mir aufs Spiel setzen? Einem Dschinn? Einer rauchlosen Flamme, die dein Licht auf ewig auslöschen könnte? Du weißt, was ich bin,
maya
. Lass uns nicht länger heucheln.«
    Sie studierte sein Gesicht. Aus dieser kurzen Distanz konnte er die kleinen goldenen und grauen Sprenkel in ihren blauen Iriden sehen. Bei Allah, er begehrte sie. Er begehrte sie so sehr, wie er nie zuvor etwas oder jemanden begehrt hatte. Doch wenn er sich ihrer Seele im Namen der Lust bemächtigte, wäre er nicht besser als die Ghule, die Zoraida befehligte. Nicht besser als die Zauberin selbst.
    Ashur wollte nicht sein wie sie. Er wollte er selbst sein. Und frei. Er sehnte sich danach zu lieben, so wie seine Brüder es taten. Genau wie Claire verzehrte er sich danach, wahrhaftig zu leben.
    Sie hob eine Hand. Mit den Fingerspitzen zeichnete sie leicht seine Kinnlinie nach. Die Berührung war so verführerisch, dass Ashur sich ohne nachzudenken an ihre Hand schmiegte.
    »Du bist nicht böse, Ashur. Und die Zauberin hat keine Macht über dich, wenn du es nicht zulässt.« Ihre Finger glitten zu der Mulde an seiner Kehle, wo der Opal sein musste, auch wenn er nur in seinem Reich sichtbar war.
    Die sanfte, zärtliche Liebkosung löste Funkenschläge in seinem Schoß

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