Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
dass sie seinetwegen gekommen waren. Sobald ihr Wunsch erfüllt worden war, würden sich diese Ghule bestimmt nicht mehr für sie interessieren.
Der Schlüssel war, Tariq in ihrer Nähe zu behalten. Und einen Weg zu finden, damit er sie ebenso begehrte, wie sie ihn begehrte.
Unsicherheit durchströmte sie. Es war die gleiche Unsicherheit, die sie befiel, wann immer sie Devin auf dem Flur begegnete oder sich eine glaubhafte Erklärung zurechtzubasteln versuchte, um ihm nach der Arbeit über den Weg laufen zu können. Das war es, was sie ändern wollte. Diesen Mangel an Selbstvertrauen. Sie wollte begehrenswert sein. Stark. Unwiderstehlich.
Nur war das leichter gesagt als getan. Denn obwohl das der Wunsch war, den sie geäußert hatte, schien Tariq nicht gerade versessen darauf, sie zu unterrichten.
Mira schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite, während sich in ihrer Kehle ein dicker Kloß formte. Vielleicht war es ihr vorherbestimmt, allein zu sein. Vielleicht hielt das Schicksal einfach keine Liebe, keine Ehe, kein Happy End für sie bereit.
»Es ist alles gut, Mira.«
Als Tariqs Hand über ihre Schultern streichelte, schlug sie die Augen auf und sah zu ihm hoch. Sie betrachtete seine tief gebräunte Haut, die Narbe über seine linken Braue, die ihr zuvor nie aufgefallen war, seine unglaublich dunklen, faszinierenden Augen. Augen, in denen sie sich verlieren wollte. Wenn auch nur für eine kurze Weile.
»Findest du mich hübsch?«, fragte sie.
»Was?«
»Fühlst du dich zu mir hingezogen?«
Frische Röte färbte seine Wangen, als er ein Stück von ihr abrückte. »Ich —«
Mira stemmte sich hoch und strich sich das Haar aus dem Gesicht. Es hatte keinen Sinn, diese Sache weiter zu betreiben, wenn er sich kein bisschen von ihr angezogen fühlte. Sie konnte ihn nicht einfach benutzen, wie viele andere Frauen es so leichtfertig taten. Doch wenn sie ihn nicht fragte, würde das Nichtwissen sie noch in den Wahnsinn treiben. »Tariq, du hast beim letzten Mal gesagt, dass du mit mir zusammen sein willst. Tust du das noch immer?«
»Mira —«
»Hier kommt mein Vorschlag.« Sie holte tief Luft. Ließ sie ganz langsam entweichen. Ihr war klar, wenn nicht jetzt, dann nie. Sie konnte das Risiko eingehen und ihr Ziel weiter verfolgen ... oder davon absehen. In ihrem Beruf war sie eine tatkräftige Person. Im Privatleben? Nicht so sehr. Es war an der Zeit, das zu ändern. »Ich bin nicht naiv. Ich hatte schon eine Menge Männer, aber es hat mir immer das nötige Selbstvertrauen gefehlt, was vermutlich erklärt, warum ich immer noch Single bin. Ich möchte lernen, einen Mann zu berühren, ohne mich die ganze Zeit fragen zu müssen, ob ich mich dabei dumm anstelle. Ich möchte begehren können , ohne die Angst, zurückgewiesen zu werden. Und ich habe dich zurückgerufen, weil ich mich bei dir — auch wenn du ein Dschinn bist, was dermaßen durchgeknallt ist, dass ich es mich fast nicht laut auszusprechen traue — aus unerfindlichen Gründen wohlfühle. Ich möchte, dass du mich unterrichtest. Falls du dich jedoch nicht zu mir hingezogen fühlst ... Solltest du vorhaben, einfach von Neuem zu verduften oder Ausflüchte zu machen und mir zu raten, gründlich über das nachzudenken, was ich wirklich will, dann ist es die Sache nicht wert. Dann werde ich den Feuerbrand-Opal einfach zurück in dieses Geschäft bringen und der Besitzerin sagen, dass mein Wunsch nicht funktioniert hat.«
Sie ließ ihn nicht aus den Augen, während sie auf eine Antwort wartete. Doch er blieb stumm. Seine Augen waren unergründlich, seine Miene neutral. In der Stille hörte Mira, wie ihre Hoffnungen und Träume unter ihren Füßen zerbröckelten.
Sie war das Risiko eingegangen, hatte ihr Ziel verfolgt. Doch am Ende machte es keinen Unterschied.
Sie war wieder am Anfang.
Allein.
KAPITEL 7
Tariq starrte Mira an, während er ihre Worte verdaute und sein Puls sich schlagartig beschleunigte.
Sie war bereit, von ihrem Wunsch Abstand zu nehmen, und das nur, weil sie Prinzipien hatte. Sie begehrte ihn — er sah es in ihren Augen, hörte es in ihren Worten —, doch sie würde ihn nicht zwingen. Sie ließ ihm einen Ausweg, wenn er es so wollte.
Wieder überkamen ihn Ehrfurcht, Bewunderung, Staunen. Für eine Frau, die vollkommen anders war als jede, die er kannte.
Die feste Entschlossenheit, mit der er zurückgekommen war, um Miras Wunsch zu erfüllen und ihre Seele für Zoraida zu zerstören, damit wenigstens einer seiner Brüder aus
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