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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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sich nicht fügte.
    Er drehte ihr den Rücken zu.
    »Zieh dein Hemd aus.«
    Tariq knöpfte es auf, schlüpfte aus den kurzen Ärmeln und ließ den Viskosestoff auf seine Hüften fallen.
    Mira schnappte nach Luft.
    Er blickte über seine Schulter, konnte jedoch nicht mehr sehen, als ihre entsetzten Augen und die Hand, die sie vor den Mund geschlagen hatte. »Das klingt nicht gerade ermutigend, hayaati . Du solltest sagen: ›So schlimm ist es nicht.‹«
    Ihr Blick kollidierte mit seinem, und ihre Stimme klang tonlos, als sie die Hand sinken ließ und fragte: »Wer hat dir das angetan?«
    Tariq schaute weg, hinüber zu der Koje auf der anderen Seite der Kajüte, in der er sich noch immer mit ihr wälzen wollte. Nur würde das eindeutig nicht passieren, bevor sie sich unterhalten hatten. Allerdings sagte ihm sein Bauchgefühl, dass sich Mira, sobald sie die Wahrheit wüsste, wohl kaum mehr irgendwo mit ihm wälzen würde.
    Du musst wählen. Sie oder deine Brüder .
    »Tariq«, drängte Mira ihn, als er nicht antwortete. »Wer hat dir das angetan?«
    »Zoraida.«
    »Wer ist das?«
    »Meine Herrin.«
    Mira rollte sich auf die Fersen. »Das Wesen, das dich kontrolliert und dich auf mich angesetzt hat.«
    Er zog sein Hemd wieder über, dann wandte er sich ihr zu. Ihm war klar, dass sie sich den Kopf über das Wie und Warum zermarterte. Als er in ihre schimmernden, haselnussbraunen Augen sah, wusste er außerdem, dass er ihr alles erzählen würde. »Eine Zauberin. Sie hat ihre Magie benutzt, um die Barrieren zwischen unseren Welten einzureißen. Sie hat mich ...«, jetzt kam der Punkt, an dem es heikel wurde, »... überlistet.«
    »Wie das?«, fragte Mira und setzte sich in den Schneidersitz, während Tariq aufstand und unruhig auf und ab zu laufen begann.
    Sich zu bewegen, gab ihm noch etwas anderes zu tun, als darüber zu brüten, was Mira durch den Kopf gehen mochte. Allerdings war die Kajüte so klein, dass sein Auslauf begrenzt war. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich bin der Älteste von drei Söhnen. Mein Vater, der König —«
    »Warte. Dein Vater ist ein König?« Mira schaute derart verdutzt drein, dass Tariq stehen blieb. »Das macht dich zu einem —«
    »Prinzen. Ja. Zumindest war ich einer. Früher.« Er verdrängte den Gedanken und begann wieder auf und ab zu schreiten. Das offene Hemd flatterte gegen seinen Bauch. »In unseren Gefilden herrscht ständig Krieg. Die Stämme bekämpfen einander, ringen um die Macht. Meine Brüder und ich dienten alle als Soldaten in der Armee, doch mir, als dem Ältesten, oblag es, den Thron zu übernehmen. Ich wollte ihn nicht. Auch habe ich lieber in den Truppen gekämpft, als sie zu befehligen. Aber unser Vater ist nicht mehr in guter Verfassung, seit er vor mehreren Jahren in einer Schlacht verwundet wurde, darum wurde es Zeit. Doch ich war selbstsüchtig. Ich bat ihm um eine letzte Mission. Er stimmte zu — widerwillig — und schickte mich zusammen mit einer Handvoll Soldaten an die Klippenküste. Mehrere Dörfer waren von Ghulen verheert worden. Unser Auftrag lautete, die Ghule unschädlich zu machen und die alte Ordnung wiederherzustellen, damit ich den Thron als Held besteigen würde.«
    »Was ist passiert?«, fragte Mira leise.
    »Zoraida hat mich reingelegt.« Tariq dachte darüber nach, wie naiv er gewesen war. Wie jung und beeinflussbar. Wie dumm. »Sie saß in einer Bar in einem der ersten Dörfer, die wir befreiten. Die Soldaten feierten. In jener Nacht mischten sich eine ganze Reihe Frauen aus dem Dorf darunter. Frauen, die bereit waren, uns für das, was wir getan hatten, ihren Dank zu erweisen. Zoraida war eine von ihnen.«
    »Sie hat dich verführt.«
    Schlich sich da etwa Eifersucht in ihre Stimme? Tariq wusste es nicht zu sagen. Und falls ja, konnte er es nicht genießen, weil es in einer Minute keinen Unterschied mehr machen würde.
    »Sie hat mich mithilfe von Magie manipuliert. Zu jenem Zeitpunkt war mir das nicht bewusst, aber es wurde mir klar, kaum dass es vorüber war. Als sich die Magie verflüchtigte, erkannte ich sie als das, was sie wirklich ist. Keine anziehende Schönheit, wie in meiner Illusion, sondern eine eiskalte, tödliche Kreatur. Die Überfälle auf die Dörfer — es waren alles Fallen. Sie kommandiert die Ghule, und das schon, seit sie in unsere Sphäre kam, aber davon ahnten wir nichts. Die Zauberin wusste, dass mein Vater einen seiner Söhne aussenden würde, um das Kampfgeschehen zu überwachen, und sie brauchte

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