Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
einen königlichen Dschinn von einem der stärksten Stämme, um ihr Ziel zu erreichen, nämlich das mächtigste magische Wesen in all unseren Reichen zu werden.«
»Was ereignete sich danach?«, fragte Mira leise.
»Zoraida band mich an den Feuerbrand-Opal und machte mich zu ihrem Sklaven. Sie schickte mich in die Menschenwelt, damit ich ...«
Tariq schluckte und senkte den Blick zu Boden, weil er Mira nicht in die Augen sehen konnte. Dieses Mal nicht. »Damit ich Seelen korrumpiere, um ihre Macht zu nähren.«
Mira blieb stumm, während er weiter hin und her lief. So, nun kannte sie die Wahrheit über die Wünsche, die er gewährte, und den Grund, warum er hier bei ihr war. Und sie hasste ihn, genau wie er vorhergesehen hatte. Trotzdem erkaltete diese Stelle in seinem Herzen schneller als erwartet, und was zuvor warm und lebendig gewesen war, wurde tot wie verkohltes Holz.
Gottlob waren sie auf einem Boot, und er blockierte Miras einzigen Fluchtweg. Sie konnte nicht weg, wenigstens jetzt noch nicht. Sie musste den Rest hören, selbst wenn sie nicht wollte.
»Ich bin seit zehn Jahren ihr Sklave. Ich tat, was sie verlangte, dabei habe ich die ganze Zeit nach einem Weg in die Freiheit gesucht. Bis mir, kurz bevor ich dir begegnete, klar wurde, dass es keinen gibt.«
Mira sagte noch immer nichts, und Tariq konnte sie auch jetzt nicht ansehen. Zuerst musste er ihr alles erzählen. »Ich trat in den Hungerstreik, weil ich dachte, dass dies die einfachste Methode wäre, um meinem Leben und ihrem Machtstreben ein Ende zu setzen. Aber sie hat mich wieder ausgetrickst. Irgendwie ist es ihr gelungen, meine beiden Brüder zu schnappen, dann brachte sie sie zu mir in den Kerker. Sie hat sie brutal misshandelt. Ihr Leben bedroht. Sie waren auf der Suche nach mir gewesen. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie in Gefangenschaft gerieten, sondern meine.«
Tariq atmete tief ein und wieder aus. Schließlich gab er sein Herumtigern auf und sah Mira an, denn sie verdiente es, seine Augen zu sehen. »Ich wusste von Anfang an, dass du anders bist, Mira. Ich wusste schon in dem Moment, als ich dich auf diese Insel brachte, dass ich meinen Auftrag dieses Mal nicht würde ausführen können. Ich konnte deine Seele nicht für Zoraida beschmutzen.« Er presste die Finger an seine Schläfen. »Mir ist klar, dass das für dich keinen Unterschied macht, aber ich habe mir das Gehirn zermartert, um einen Ausweg zu finden. Eine Lösung, um die Macht, die der Feuerbrand-Opal über dich hat, zu brechen. Um dich aus diesem Albtraum zu erlösen, in den ich dich gezogen habe. Du sollst wissen, dass ich nicht aufgeben werde. Ich werde unter allen Umständen verhindern, dass Zoraida deine Seele bekommt.«
Heiliger Allah. Er hatte seine Wahl getroffen. Das wurde ihm erst bewusst, als er die Worte ausgesprochen hatte, trotzdem wollte er sie nicht zurücknehmen. Er hatte sich für Mira entschieden. Er liebte seine Brüder, trotzdem konnte er nicht eine Seele der Verdammnis anheimfallen lassen, nur um eine andere zu retten. Selbst wenn Mira ihn bis in alle Ewigkeit hassen würde, änderte das nichts. Sie hatte das alles nicht mehr verdient als er. Oder als seine Brüder. Das Einzige, was sie verdiente, war, glücklich zu sein.
Tariq war so sehr von seinen Gedanken in Anspruch genommen, dass er nicht bemerkte, wie Mira vom Sofa aufstand. Er hörte auch ihre Schritte auf dem Boden nicht und realisierte erst, dass sie neben ihm stand, als sie mit weicher Stimme sagte: »Ich liebe dich, Tariq.«
Er riss den Kopf hoch. Seine Augen wurden groß. »Du ... was ?«
Ein sanftes Lächeln umspielte ihren Küss-mich-Mund. »Ich liebe dich.«
Ungläubigkeit übermannte ihn. »Mira, ich bin ein Monster. Ich kam zu dir mit dem Plan —«
»Meine Seele der Verdammnis zu überantworten. Ja, das habe ich kapiert.« Sie trat näher und legte die Hände auf seine nackte Brust. Wärme sickerte in seinen Körper und linderte die Eiseskälte in seinem Inneren. »Doch das hast du noch nicht getan. Und du willst es auch nicht tun. Nachdem du weg warst, habe ich mehrere Tage damit zugebracht, Nachforschungen anzustellen und alles zu überdenken. Dabei wurde mir klar, dass es nur eine Sache gibt, die wirklich zählt.«
»Nämlich?«, fragte er, bevor er sich bremsen konnte.
Mira streichelte seine Wange. Er schmiegte das Gesicht in ihre Hand, ohne es zu bemerken. »Ich habe meinen Wunsch freiwillig geäußert und dich damit zu mir gerufen. Das hätte ich nicht tun müssen,
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