Lust de LYX - Geheime Wünsche (German Edition)
»Noch zwei Jahre, dann hab ich meinen Bachelor.«
»Und arbeitest du noch im Pflegeheim?«
Endlich hob Allie den Kopf. Das Lächeln auf ihrem schmalen Gesicht war ironisch. »Wo denn sonst?«
»Hab dich ja schon ’ne Weile nicht gesehen, Lori.« Alex näherte sich ihr. Ein teuflisches Grinsen umspielte seinen Mund. »Tut mir leid, wenn wir euch gestört haben. Ich wusste nicht, dass Mike Pläne fürs Wochenende hatte. Wir wollten gerade ins Kino. Warum kommt ihr nicht einfach mit? Wir könnten uns natürlich auch einen Film ausleihen und uns was zu essen bestellen.«
Mike versuchte, Loris Blick auf sich zu ziehen, doch sie sah ihn nicht an.
Scheiße.
»Kein Wunder, dass du sie lieber für dich behältst.«
Mike ignorierte Alex.
»Wie ernst ist die Sache mit ihr?«
Endlich drehte er sich um und lächelte humorlos. »Reiß dich zusammen, Alex! Ich glaube, diese Diskussion haben wir schon mal geführt. Ich suche nicht nach was Längerfristigem, Kumpel. Ist einfach nichts für mich.«
»Vielleicht hast du dich ja auf etwas eingelassen, obwohl es nichts für dich ist«, knurrte Alex, während sie in der Warteschlange vor der Kasse der Videothek langsam vorrückten.
Mike schnaubte nur. »Scheiße, Alex. Lori ist ein nettes Mädel. Mit einem großen N. Ich bin nicht nett. Ich weiß nicht mal, wie man mit einem netten Mädel umgeht. Scheiße, sieh dir Allie an! Sie ist meine kleine Schwester, und ich ertrage sie nicht länger als ein paar Stunden, ohne dass sie sauer auf mich ist oder ich was sage, das ihr wehtut.«
Alex antwortete lachend: »Du bist seit vier Jahren mit Lori befreundet. Verdammt, sie ist eine deiner besten Freundinnen. Ich finde, du pflegst besseren Umgang mit diesem netten Mädchen, als dir überhaupt bewusst ist. Das geht immer so lange gut, bis du Angst kriegst.«
»Angst? Angst wovor? Allie? Lori?«
»Scheiße. Du hast Angst vor allem, das irgendwie ernst werden könnte. Dir geht’s immer nur darum, schön die Schutzschilde hochzuhalten. Du weißt auch nicht, wie du mit deiner Schwester umgehen sollst, weil du es gar nicht willst. Sie sieht so viel in dir, und das erträgst du nicht. Also ja, du hast Angst.«
Alex’ Worte ließen irgendetwas in seinem Innern zusammenzucken. Brachten ihn zum Nachdenken. Trotzdem war das Mist. Großer Mist. »Das ist so ziemlich der größte Scheiß, den ich diese Woche gehört habe.«
Eine Minute lang schaute Alex ihn einfach nur an. Er lächelte leicht. »Du willst mir also sagen, zwischen euch ist nicht mehr. Lori ist nicht der Grund, warum du im letzten Monat so beschissene Laune hattest.«
»Ich hatte beschissene Laune, weil wir einige vertrackte Fälle hatten und weil es ein beschissener Sommer ist. Ich bin einfach nur total angeödet und müde und bin es leid, immer dieselbe Scheiße machen zu müssen. Das hat nichts mit Lori zu tun«, fauchte Mike. Natürlich wusste er, dass er log. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass er nicht an etwas Längerfristigem interessiert war. Die Sache mit Lori war genau das: eine Episode.
Es würde irgendwann zu Ende gehen. Dann wäre alles so wie früher und …
»Na ja, wenn das so ist, komm mal wieder runter! Ich muss zugeben, ich will unbedingt auch mal die Hände auf sie legen. Sie hat einen herrlichen Arsch. Sag mal …«
Mike wirbelte zu Alex herum. Er packte ihn am Hemdkragen, fuhr mit ihm herum und drückte ihn mit dem Rücken gegen eine schwarz-weiße Säule. »Halt verdammt noch mal die Klappe!«
Alex grinste. Ein amüsiertes, kleines Grinsen, das Mike das Gefühl gab, die Intelligenz einer Amöbe zu haben. Alex hatte ihn geködert. Erst jetzt bemerkte er, dass die Leute ihn anstarrten. Mike ließ Alex los und machte einen Schritt nach hinten. »Du bist echt ein verdrehter Scheißkerl, Alex. Weißt du das?«
Statt auf eine Antwort zu warten, stellte er sich wieder an.
Alex gesellte sich zu ihm. Er grinste immer noch wie ein glücklicher Narr. »Pass bloß auf, dass du mir Bescheid sagst, sobald du das Gefühl hast, es fehlt euch noch ein Dritter im Bunde! Der Spruch über ihren Arsch war ernst gemeint.«
Als Lori kurz im Badezimmer verschwand, stand Alex auf und meinte: »Ich muss erst mal eine rauchen.«
Allie warf ihm einen raschen Seitenblick zu, ehe sie wieder auf den Fußboden starrte. »Dachte, du hörst damit auf.«
Er zog an einer ihrer braunen Locken. »Ich arbeite daran aufzuhören, Allie-Kätzchen. Im Moment ist es nur ein
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