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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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reichen.« Er ließ sie vor seine Füße fallen, dann zog er sich zurück. »Sieh zu, dass er nicht stirbt.«
    Ohne auf ihre Antwort zu warten, verschwand er und knallte die Tür ins Schloss. Bedächtig stand Kavin auf, ging zu der Kiste und öffnete den Deckel.
    Bandagen, Medikamente, eine Salbe für die Wunde. Die Dankbarkeit, die sie durchströmte, war ein willkommenes und zugleich verstörendes Gefühl.
    Der sahad würde nicht sterben. Jedenfalls nicht heute Nacht.

6
    Jemand summte.
    Nasir kämpfte sich aus einem tiefen, betäubten Schlaf, dann öffnete er langsam die Augen und blinzelte zu einem Himmel aus Stein empor.
    Die bewusste Wahrnehmung kehrte zurück. Kerzenlicht erhellte die Kerkerdecke, die Mauern, den schmutzigen Boden. Ein Frösteln überlief ihn, als er jäh in die Realität zurückkatapultiert wurde. Er lag in seiner Zelle, in den Gruben von Jahannam, auf einer unbequemen Matratze, zugedeckt bis über die Brust, wie gewohnt von Dunkelheit umgeben. Nur dass …
    Von irgendwo ganz nah driftete die süße, liebliche Melodie eines Lieds, das er nicht kannte, an sein Ohr. Die Klänge verdrängten die Finsternis, sie lösten seine Gedanken aus der Verzweiflung und hellten sie auf. Er legte den Kopf zur Seite, in Richtung der unsteten Flamme … dabei entdeckte er die rothaarige Frau, die in seiner Ecke hockte und irgendwelche Stoffbahnen zusammenknäuelte.
    Wärme stieg in seiner Brust hoch. Eine Wärme, wie er sie seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Sie machte ihn atemlos.
    Die Frau hob den Kopf. Das Summen brach ab. Sie erwiderte seinen Blick für einen langen Moment, sagte jedoch nichts. Nasir konnte den Ausdruck in ihren hypnotischen Augen nicht deuten.
    »Du bist wach«, stellte sie schließlich fest.
    Seltsame Visionen zogen an ihm vorbei. Ihre Arme um seinen Oberkörper geschlungen. Ihr kurviger, verführerischer Körper an seinen geschmiegt. Wie sie sich über ihn beugte und ihre Haare seine Wangen kitzelten. Die Sorge in ihrem bildhübschen Gesicht, als sie mit einem Tuch über seine Stirn wischte und murmelte: »Das Schlimmste ist überstanden. Ruh dich jetzt aus.«
    Sie stand auf, strich den Rock ihres schwarzen Kleids glatt, dann machte sie mit nervöser, verunsicherter Miene –und dabei viel zu hinreißend – einen zögerlichen Schritt auf ihn zu. »Wie fühlst du dich?«
    Nasirs Puls pochte schneller, seine Haut kribbelte. Wie fühlte er sich? Fiebrig. Wund. Und eigenartig … erregt. Kein Wunder, so, wie sie ihn ansah. Aber warum fragte sie ihn das? Wieso interessierte es sie?
    Am Fuß des Betts blieb sie stehen. Das Kerzenlicht züngelte über ihren Ausschnitt, lenkte Nasirs Blick darauf, und plötzlich fühlte sich seine Haut viel enger an als zuvor. »Du hast fast den ganzen Tag geschlafen. Dein mu’allim war hier. Er brachte Kräuter, um das Fieber zu senken. Offensichtlich haben sie gewirkt.«
    Er hatte den ganzen Tag verschlafen? Und Malik war hier gewesen, um nach ihm zu sehen? Verwirrung mischte sich unter Nasirs Benommenheit, während er versuchte, den Blick von ihren verführerischen Brüsten loszureißen.
    Er stemmte sich auf die Hände und dann in eine sitzende Position. Die Frau eilte an seine Seite. »Hier, lass mich dir helfen.«
    Adrenalin pumpte durch seinen Körper. Nasir wusste, dass er ablehnen sollte, doch er brachte die Worte nicht heraus. Sie legte das Stoffknäuel – nein, es waren Bandagen – aufs Bettende, dann umfasste sie mit ihren zarten Händen seinen Arm. Die seidenweiche Berührung ihrer Haut, ihre Hitze und ihr blumiger Duft machten ihn schwindlig. Schweiß perlte ihm von der Stirn, als sie ihm dabei half zurückzurutschen, bis er mit dem Rücken an der Mauer lehnte. Ihre Berührung löste eine heiße Welle der Lust in seinen Lenden aus. Nasir wollte sie weiter spüren, auch wenn er wusste, dass das nicht richtig war.
    Sag etwas, verdammt noch mal. Bring dein Hirn wieder auf Trab .
    »Was –« Seine Stimme war belegt, dumpf, nicht seine eigene. Er räusperte sich und versuchte es noch einmal. »Was ist passiert?«
    »Eine Infektion.« Sie brach den Körperkontakt ab und ging auf Distanz. Erleichterung und Enttäuschung durchströmten ihn gleichzeitig, was Nasirs Verwirrung noch steigerte.
    »Wegen der Wunde an deiner Seite. Ich habe sie mit dem Material, das sie mir gaben, genäht und verbunden. Aber die eigentliche Besserung haben die Kräuter deines mu’allim herbeigeführt.«
    »Warum?«
    »Warum?« Feine Linien gruben sich zwischen

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