Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)
zurückgebracht?
Als die Dienerin sie mit einem Handzeichen aufforderte, ihr zu folgen, schaute Kavin nicht zu den anderen Frauen zurück, trotzdem spürte sie, dass sie jede ihrer Bewegungen registrierten. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, während das Mädchen sie den schwach beleuchteten Flur hinunter zu Zayds Privatgemächern führte.
Hana klopfte an die Flügeltür. Kavins Magen krampfte sich zu einem festen Ball zusammen, als Zayds Stimme ertönte. »Herein.«
Die Tür schwang auf, und Kavin folgte Hana mit klopfendem Herzen in das opulente blaue Zimmer mit seinen Ledermöbeln und schweren Vorhängen. Eine Sofagruppe flankierte den gigantischen Kamin. Jenseits des kostbaren Teppichs kauerte ein breites Himmelbett an der Wand, das problemlos Platz für vier bot. Rechts von Kavin saß hinter einem wuchtigen Schreibtisch ihr Gebieter, der sie mit beifälligem Blick inspizierte.
»So, so, so«, befand er und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Sieh mal einer an, was uns die Katze da ins Haus gebracht hat.«
Kavins Puls begann zu rasen, und der Schweiß rann ihr aus allen Poren, als sich der Wärter zu dem zweiten, der neben der Tür postiert war, gesellte, um ihr den einzigen Fluchtweg zu versperren.
»Zieh sie aus«, wies Zayd Hana an.
Kavins Herz hämmerte gegen ihre Rippen, als die Sklavin ihr die Träger ihres Kleids von den Schultern schob. Der dünne Stoff glitt von ihrem Körper und kringelte sich um ihre Füße, bis Kavin splitternackt vor Zayd stand.
Dies ist nicht mein Leben! …
Sie kniff die Augen zusammen. Versuchte, Ruhe zu bewahren. Aber ihr Puls dröhnte in ihren Ohren, und das Einzige, worauf sie sich konzentrieren konnte, war diese innere Stimme, die kreischte: » Lauf! Flieh! Jetzt! «
Hana trat zurück. Kavin wusste es besser, als ihre Blöße mit den Händen zu bedecken, aber ihr wurde flau im Magen, und jeder Muskel verkrampfte sich, als sie hörte, wie Zayds Stuhl knarzte. Sie zwang sich, die Augen zu öffnen, dann sah sie zu, wie er lüstern grinsend aufstand und den verschnörkelten Schreibtisch umrundete.
Was würde er tun, sobald er feststellte, dass sie noch immer Jungfrau war? Kavin schluckte schwer, während sein Blick von den Würgemalen an ihrem Hals über ihre Brüste zu den Quetschungen an ihren Armen glitt. Fast hätte sie die Nerven verloren, als er zu ihren Hüften schaute und schließlich auf den schmalen Streifen ihrer Schamhaare, die ihr Geschlecht verbargen.
»Nun, jarriah «, sagte er mit leiser Stimme. Einer Stimme, die ihr Übelkeit verursachte. »Wie es scheint, bist du endlich eingeritten worden.«
Dies ist nicht mein Leben!
Aber Kavin war klug genug, keinen Widerstand zu leisten, denn sie wusste, dass es kein Entkommen gab. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sie ein neuer Würgereiz übermannte, als der Ghul die Hand auf ihre Schulter legte, über ihren Arm strich und ihre Brust umfasste, als gehöre sie ihm. Als er sich weiter zu ihrem Bauch vorarbeitete, musste sie die Zähne zusammenbeißen, sonst hätte sie ihm einen Kinnhaken versetzt.
Nasir. Denk an Nasir . Kavin schloss die Augen und atmete hektisch durch die Nase.
»Sklavin«, blaffte Zayd. »Komm her.«
Kavin spürte, wie sich Hana ihnen näherte. Sie machte sich auf die kleine Hand des Mädchens gefasst, erleichtert darüber, dass sie und nicht Zayd sie untersuchen würde – in der Hoffnung, die Bestätigung zu finden, nach der er so sehr gierte.
»Nun?«, fragte er, seine Stimme belegt vor gespannter Erwartung, während er weiter ihre Brüste quetschte und befummelte, bis Kavin kurz davor stand, sich zu übergeben.
Hana zog die Hand weg und richtete sich seufzend auf. »Sie ist noch immer unberührt, Herr.«
Mehrere Sekunden lang passierte gar nichts. Kein Laut kam von Zayd, keine einzige Reaktion. Dann fühlte Kavin die Hitze seines Körpers plötzlich so nah, dass sie erschrocken nach Luft schnappte und die Augen aufriss.
Eine Wut, wie sie sie nie zuvor erblickt hatte, verzerrte seine Züge. Sein Gesichtsausdruck war derart hasserfüllt, dass Kavins Magengrube zu Eis erstarrte.
»Du hast mich wieder enttäuscht«, knurrte er. »Womöglich ist dein Problem, dass du nicht weißt, was von dir erwartet wird.«
Nein, nein, nein … Er kann nicht … er wird doch nicht …
Zayd nahm den Blick von ihr und nickte zu den beiden Wachen.
Dröhnende Schritte hallten über den Marmorboden. Ihr übermächtiges Entsetzen trieb einen Schrei aus Kavins Kehle. Doch sie spürte keine
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