Lust de LYX - Heißes Verlangen (German Edition)
Mörderin …«
»Vorsicht, chérie! «
Aber sie wollte nicht vorsichtig sein. Sie war in einem Albtraum gefangen, einem grauenhaften Albtraum. Sie wollte Alerac anschreien, ihn anfauchen. Denn … das konnte nicht wahr sein. Sie konnte kein solches Geschöpf sein! » Werwölfe sind M-Monster.« Madison hatte Mühe, die Worte herauszubringen. »Mörder.« Sie schlachteten Unschuldige ab, rissen ihnen die Kehle heraus …
Alerac pfiff leise. »Der Bastard hat dir ja gewaltig was vorgemacht.«
Brennon war nicht derjenige gewesen, der die Angst vor Werwölfenin ihr Herz gepflanzt hatte. Sie wusste, wie sie waren. Die aufgerissenen und blutigen Leichen ihrer Eltern hatten ihr alles über das Wesen von Werwölfen gesagt. Sie hob das Kinn, sah zu Alerac hoch und traf auf seinen glühenden Blick. »Werwölfe sind Mörder.« Und sie war keine Mörderin.
»Nicht immer.«
Ja, aber das war auch nicht gerade beruhigend. »Lass mich los!«, flüsterte sie.
Er sah zu ihr herunter und hielt sie fest. Eine Minute, zwei. Dann ließ er die Hände sinken, doch er trat nicht zurück.
Madison hob die Arme und sah auf ihre Fingerspitzen. Sie atmete mit heftiger Erleichterung aus, als sie sah, dass ihre Nägel wieder normal waren. Oh, Gott sei Dank! Ihre Zunge glitt über ihre Zähne und suchte die scharfen Spitzen ihrer Fangzähne – sie waren nicht da!
»Die Verwandlung wird wiederkommen«, sagte er leise. »Der Wolf ist in dir.«
»Einen Scheiß ist er!« Madison verstand nicht, was gerade geschehen war, doch eins wusste sie mit absoluter Gewissheit: Sie war kein Werwolf. Abrupt wandte sie sich von ihm ab und watete durch den Bach davon.
»Warum hasst du unsere Gattung so sehr?«
Seine Stimme ließ sie erstarren.
»Warum, Madison?«
Sie blickte einen winzigen Moment über ihre Schulter und schaute zu ihm zurück. »Weil Werwölfe meine Familie getötet haben.«
Seinen goldenen Augen weiteten sich. »Das wusste ich nicht. Das tut mir leid, chérie. «
Er klang so verdammt aufrichtig. Plötzlich musste sie es wissen. Musste herausfinden … ob Alerac wie die anderen war. Ober ob er sich vielleicht, nur vielleicht, von ihnen unterschied. »Hast du … jemals getötet, Alerac?«
Sein Kiefer spannte sich an.
Und sie kannte die Antwort schon, bevor er etwas sagte.
Ihre Knie fingen an zu zittern. Sie hatte gedacht, gehofft, dass sie sich möglicherweise getäuscht hatte. Er hatte sie nicht angegriffen, als er sich im Haus in einen Wolf verwandelt hatte, damals hatte er die Kontrolle behalten …
»Ich habe getan, was ich tun musste.« Seine ruhigen Worte unterbrachen ihre herumwirbelnden Gedanken.
»Was du tun musstest?«, wiederholte sie. »Was zur Hölle soll das denn heißen?«
»Du warst ein Cop, Madison. Sag nicht, du musstest nie abdrücken.«
Nein, musste sie nicht. Einmal war sie nah dran gewesen. Als sie zu einem Raubüberfall gerufen worden war und gesehen hatte, wie ein Typ eine alte Frau mit dem Messer bedrohte, die solche Angst hatte, dass sie am ganzen Körper zitterte. Der Täter, ein Teenager mit blutunterlaufenen Augen, der nach billigem Fusel und Zigaretten stank, hatte nicht auf Madisons Befehl gehört, die Waffe fallen zu lassen. Stattdessen war er mit erhobenem Messer und einem ohrenbetäubenden Schrei auf sie zugestürmt.
Es war ihr gelungen, ihn aufzuhalten, ihm das Messer aus der Hand zu schlagen und ihn zu Boden zu drücken. Aber in dem Sekundenbruchteil, als er sie attackiert hatte, hatte ihr Finger über dem Abzug geschwebt.
»Cops tun so was, nicht wahr? Sie töten … um andere zu schützen.«
Ihre Arme waren eisig. »Hast du auch jemanden umgebracht? Hast du jemanden getötet, weil du dich schützen musstest? Jemand anderen schützen musstest?«
Seine Lippen pressten sich aufeinander.
Die Nacht schien ruhig – zu ruhig. Das einzige Geräusch, das Madison vernahm, war das leise Plätschern des Bachs. Nach einer Weile drehte sie sich ganz zu ihm um. »Warum hast du es getan, Alerac? Warum?« Warum hast du einen Menschen getötet? War das der Wolf in dir? Weil du das Monster in deinem Inneren nicht kontrollieren kannst?
Alerac öffnete den Mund, um zu antworten, hielt dann jedoch inne. Er drehte den Kopf ruckartig zur Seite und blickte in den dunklen Wald.
Sie konnte buchstäblich die Anspannung spüren, die ihn ergriff. »Was ist los?«
Aleracs Blick blieb fest auf den Wald gerichtet. »Wir bekommen Gesellschaft.« Er verzog den Mund. »Diese Idioten sind hartnäckig, das muss man
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