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Lust kennt kein Tabu

Lust kennt kein Tabu

Titel: Lust kennt kein Tabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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ausdrücklich nach dir verlangt und gesagt, er müsste dich sofort sehen.“
    Oh Gott. „Also gut.“ Zienna legte auf und kehrte zu dem Baseballspieler zurück. „Bitte, trainieren Sie ein paar Minuten allein weiter, Jesse. Ein anderer Patient will mich sprechen. Gleich bin ich wieder bei Ihnen, okay?“
    „Okay“, ächzte der Athlet.
    Fest entschlossen, Wendell ganz gehörig die Meinung zu geigen, eilte sie zum Behandlungsraum Nummer Drei und öffnete die Tür. Er saß auf der Liege.
    „Verdammt, Wendell“, begann sie ohne Umschweife, „so kann es nicht weitergehen, du musst respektieren, dass …“
    Als sie sein schmerzverzerrtes Gesicht sah, verstummte sie. Mit seiner rechten Hand umklammerte er seinen linken Bizeps.
    Sofort meldete sich ihr Gewissen. „Was ist geschehen?“
    „Ich habe mich verletzt“, würgte er stöhnend hervor.
    „Wieder die Rotatorenmanschette?“ Sie schloss die Tür und ging zuihm.
    „Ja, ich musste zu dir kommen …“ Er unterbrach sich, um tief Luft zu holen. „Weil nur du mir helfen kannst.“
    Also hatte er seine Rotatorenmanschette erneut verletzt. Gar nicht gut. Zienna berührte die Spitze des Oberarmknochens, und Wendell zuckte gequält zusammen. „Wann ist das passiert?“
    „Gestern.“
    „Schon gestern?“, rief sie erschrocken. „Und du hast dich nicht ärztlich behandeln lassen?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Wie kam es dazu?“
    „Nicholas …“
    Bestürzt schnappte sie nach Luft. „Was?“
    „Nicht was du glaubst! Gestern haben wir mit ein paar Kumpels Football gespielt. Nicholas rang mich nieder, und ich landete auf der falschen Seite. Ein Unfall.“
    Nicholas hatte ihr erzählt, er würde ein paar Freunde treffen, um Football zu spielen. Wendell hatte er nicht erwähnt. Und sie hatte nicht nach ihm gefragt.
    Hatte er Wendell härter angegriffen, als es nötig gewesen wäre?
    „Nicholas…“, begann sie zögernd. „Hat er etwas zu dir gesagt? Über mich?“
    „Nein. Nichts.“
    Vielleicht litt sie einfach nur unter Verfolgungswahn.
    Wendell presste gepeinigt die Lippen zusammen.
    „Verdammt, anscheinend ist es ziemlich schlimm“, meinte sie. „Kannst du die Schulter bewegen?“
    „Kaum, es tut höllisch weh.“
    Eine Wiederholungsverletzung. Also war eine langwierige Therapie erforderlich, die Zienna nicht durchführen wollte.
    „Wie du siehst, brauche ich dich, Babe.“
    „Nenn mich nicht so.“
    „Sorry.“
    „Du brauchst einen guten Therapeuten. Das muss nicht ich sein. Ich kann dir jemanden empfehlen.“ Mit schmalen Augen schaute sie ihn an. „Was ich gesagt habe, war ernst gemeint. Du und ich – wir können uns nicht mehr sehen.“
    „Aber ich kenne niemanden, der so viel von der Kinesiologie versteht wie du. Jemand anderen will ich nicht.“
    „Warst du inzwischen bei deinem Arzt?“
    „Nein. Letzte Nacht war’s nicht so schlimm. Ich dachte, ich würde mit den Schmerzen zurechtkommen. Erst heute Morgen wurde es unerträglich.“
    „Du hättest in ein Krankenhaus gehen sollen. Du brauchst eine sofortige ärztliche Behandlung, die ich dir nicht geben kann.“
    „Würdest du dich nicht um mich kümmern? Gib mir eine Spritze gegen die Schmerzen. Bitte, Zee, du siehst doch, wie ich leide.“
    Unschlüssig kräuselte sie die Lippen. „Zeig mir deine Schulter.“
    Wendell begann mit der gesunden Hand sein Hemd aufzuknöpfen. Mit ungeschickten Fingern kam er nur langsam voran. „Hilfst du mir?“
    Wenn sie es auch vermeiden wollte, ihn zu berühren – sie war ein Profi. Und so öffnete sie vier Knöpfe, das genügte ihr, um das Hemd behutsam.
    über Wendells Schulter hinabzuziehen. Dabei fiel ihr Blick auf das goldene Kreuz an seiner Halskette, und sie erinnerte sich an seinen schweren Verlust. An seine Beteuerung, der Tod seines Sohnes habe seine Perspektive geändert.
    Während sie seine Haut berührte, spürte sie, dass er ihr Gesicht beobachtete. Davon ließ sie sich nicht beirren und untersuchte seine Schulter. „Geschwollen wie eine Grapefruit.“
    „Bitte, gib mir eine Spritze.“
    „Also gut“, stimmte sie resignierend zu. Aber er musste sich trotzdem ärztlich versorgen lassen. „Wenn du versprichst, sofort von hier aus ins Krankenhaus zu gehen. Die Zerrung könnte schlimmer sein als beim ersten Mal. Möglicherweise musst du operiert werden.“
    „Schau mich an.“
    Zur Hölle mit ihm … Aber sie erfüllte seinen Wunsch und erwiderte seinen Blick.
    „Ich will nicht von hier weggehen, Zee.“
    Fassungslos starrte

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