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Lust und Gefahr

Lust und Gefahr

Titel: Lust und Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Noble & E. C. Sheedy & Shannon McKenna , Cate Noble , E. C. Sheedy , Shannon McKenna
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Zettel war zu lesen:
Du bist berühmt. Hoffe, du arbeitest nicht mehr undercover, denn Robin hat die Tür zu ihrem Wohnheimzimmer damit tapeziert.
Unterzeichnet war die Nachricht mit »Danny«.
    Julia starrte auf den quadratischen grünen Zettel. Sie zitterte.
    Robin? War das möglich? »Robin« war der englische Name für »Rotkehlchen«. Das Mädchen auf dem Foto – offenbar Daniel MacNamaras Schwester – hieß Robin. Unglaublich.
    Das Ei des Rotkehlchens war Julias Idee gewesen. Sie hatte sich so geehrt gefühlt, als William diesen Vorschlag angenommen hatte. Das Ei stand für die allumfassende Energie, die Kraft in jedem Mädchen. Die Farbe beschwor beides: den blauen Himmel und Williams stechend blaue Augen. Die Zartheit des kleinen Vogeleis, die Weiblichkeit symbolisierten die Fürsorge, mit der sie jede Seele zu fliegen lehrten.
    Robin. Es war ein Zeichen. Sie sah jung aus. William hatte es gefallen, wenn sie jung waren. Meistens hatten sie auf dem College-Campus gejagt.
    Julia schloss die Augen. Williams zufriedenes Lächeln strahlte. Sie sonnte sich darin. Unvermittelt erstarb sein Lächeln, und er machte eine Geste, die besagte: »Und? Genug der Selbstbeweihräucherung.« Ein Ruck ging durch ihren Körper. Hastig steckte sie die Fotos ein. Der Umschlag hatte einen Adressaufdruck: Crowne Royale Group, ansässig in Seattle. Sie schob auch den Umschlag in ihre Tasche.
    Sie schloss gerade die Tür hinter sich, als die Eingangstür zum Nachbarhaus aufging.
    Eine alte Dame, runzelig und gebeugt, stand im Türrahmen. Sie hatte eine Brille auf, die ihre wässrigen, farblosen Augen grotesk vergrößerte. »Sind Sie Joanna?«, fragte sie. Ihre Stimme war laut, was typisch für schwerhörige Menschen war.
    Julia öffnete den Mund, doch die alte Dame fuhr fort: »Jonny hat mir gesagt, dass jemand vom Sozialdienst kommen würde, um mir beim Sortieren meiner Medikamente zu helfen. Normalerweise macht Jonny das für mich, aber er ist beim Angeln, also hat er eine junge Frau herbestellt. Sind Sie die junge Frau? Sind Sie diese Joanna?«
    Julia lächelte. »Tja, äh, ja. Ich bin Joanna. Entschuldigen Sie bitte, doch als Jon mir Ihren Namen genannt hat, habe ich vergessen, ihn mir in den Unterlagen zu notieren. Mrs. …«
    »Oh, nennen Sie mich Molly. Kommen Sie rein und probieren Sie meine Zitronenkekse.«
    Julia folgte der Frau in die überladene Wohnung. »Danke. Ich liebe Zitronenkekse«, säuselte sie.
    Robin fühlte eine wundervolle Wärme. Es war eine herrliche Wärme, die sie in der heißen Umarmung eines anderen Menschen empfand, der ihr über das Haar strich. Langsame, federleichte Berührungen. Als sie sich des Streichelns bewusst wurde, löste jede zärtliche Liebkosung ein zartes, warmes Prickeln auf ihrer Haut aus.
    Hm. Sie wollte nicht aufwachen. Sie sog das Gefühl in sich auf. Aber sie kam unaufhaltsam an die Oberfläche und bereitete sich auf den Augenblick vor, in dem alles dahinschmolz und sie allein zurückblieb.
    Sie schlug die Augen auf, und ihr Blick traf Jons strahlend blaue Augen, die so klar wie der Augusthimmel waren. Der ersten Überraschung folgte freudige Erregung. Lust durchströmte sie – erst prickelte und pulsierte sie an strategisch wichtigen Punkten in ihrem Körper und schließlich überall. Es war echt. Er war echt.
    O mein Gott. Es war alles wirklich und wahrhaftig geschehen.
    Es war intensiver gewesen, als sie es sich vorgestellt hatte. Und es war die Anstrengungen, diesen Mann dazu zu überreden, sich zu ergeben, auf jeden Fall wert gewesen.
    Obwohl man das, was er letzte Nacht getan hatte, nicht unbedingt als unterwürfiges Verhalten bezeichnen konnte. Sie presste ihre Schenkel zusammen und biss sich unwillkürlich auf die Lippen, als sie das Feuer und den Schmerz spürte. In ihrer Erinnerung kam es ihr beinahe wie ein Fiebertraum vor, als wäre sie inmitten eines wütenden Sturms gefangen gewesen.
    Jon betrachtete sie so schonungslos offen, dass es sie tief berührte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wischte sie ungeduldig fort und lächelte zitternd. Der Kloß in ihrem Hals hinderte sie daran, auch nur ein Wort herauszubringen.
    Ihre Gefühle für ihn standen ihr ins Gesicht geschrieben. Er hatte gesagt: »Nach dem ersten Sex verlieben Jungfrauen sich in dich – wenn du alles richtig machst.« Tja, er hatte alles richtig gemacht. Sie würde nie mehr dieselbe sein. Und dabei hatte sie vorher schon gedacht, es hätte sie voll erwischt. Ihre mädchenhaften Phantasien waren

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