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Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Titel: Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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Hustenanfall tarnte.
    „Wie hat dieser Erpresser mit
Ihnen Kontakt aufgenommen?“, setzte Büttner die Befragung fort, nicht ohne einen
vernichtenden Blick auf seinen Assistenten geworfen zu haben.
    Ganz langsam, fast wie in
Zeitlupe, zog Sybille ihr Tablet unter dem Tisch hervor und schaltete es ein.
Mit fest zusammengepressten Lippen bediente sie in zögernden Bewegungen den
Touchscreen und reichte ihn, nachdem sie gefunden hatte, was sie suchte,
wortlos an Büttner weiter.
    „Das ... sind Sie?“, fragte
Büttner, nachdem er sich vernehmlich geräuspert hatte. Derweil war Hasenkrug,
nach einem Blick auf den Bildschirm, aufgesprungen und hatte in einer
offensichtlichen Übersprungshandlung damit begonnen, die Kakteen seines Chefs üppig
mit Wasser zu begießen.
    „Lassen Sie das, Hasenkrug“,
blaffte Büttner ihn an, „die armen Dinger bekommen noch ne Säuferleber, wenn
Sie sie weiterhin so großzügig versorgen! Hm“, fuhr er dann an Sybille gewandt
fort, „das ist wahrlich eine unappetitliche Sache.“
    „Sie kann mein ganzes Leben
zerstören“, schluchzte Sybille auf, worauf Büttner ihr erneut die Kleenex-Packung
reichte.
    „Da würde ich Ihnen nur allzu
gerne widersprechen“, sagte er, „aber leider schätzen Sie das schon ganz
richtig ein. Dieser ... Schweinkram hier“, er tippte mit dem Finger auf den
Bildschirm, woraufhin das Foto zu seinem Entsetzen nochmals deutlich vergrößert
angezeigt wurde, „hat genau das zur Zielsetzung, wenn Sie mich fragen. Haben
Sie gewusst, dass Sie bei den, nun ja, Handlungen gefilmt wurden?“
    „Aber nein“, schüttelte Sybille
heftig den Kopf, „ich hatte keine Ahnung!“
    „Nun, dann gibt es zwei
Möglichkeiten. Erstens, Raffael Winter hat sich beim Sex selber mit einer fest
installierten Kamera gefilmt, oder er hat sich dabei von einem Dritten filmen
lassen.“
    „Oder“, meldete sich Hasenkrug,
der sich wieder gefangen hatte, zu Wort, „er wurde beim Sex von einem Dritten
heimlich gefilmt.“
    Büttner legte die Stirn in Falten
und dachte einen kurzen Augenblick nach. „Ja“, sagte er dann gedehnt, „das wäre
allerdings auch möglich. Und, ehrlich gesagt, halte ich das sogar für die
wahrscheinlichste Lösung. Das würde auch erklären, warum das Material in die Hände
eines Dritten gelangt ist.“
    „Sie müssen das Schwein finden“,
schluchzte Sybille und fügte ein geflüstertes Bitte! hinzu.
    Büttner warf ihr einen langen
Blick zu. „Ich werde ein paar Kollegen in die Unterrichtsräume von Raffael
Winter schicken, sie sollen nochmals alles nach einer versteckten Kamera
absuchen. Ich gehe davon aus, dass sie noch da ist, schließlich sind die Räume
seit dem Mord polizeilich versiegelt. Und Sie“, wandte er sich an Sybille,
„müssten meine Kollegen bitte begleiten und ihnen den, ähm, Standort Ihres,
ähm, Intermezzos zeigen. Wenn wir den, ähm, Blickwinkel nachvollziehen können,
wird es für alle einfacher.“
    „Muss das wirklich sein?“, fragte
Sybille leise. Sie schämte sich in Grund und Boden.
    „Leider ja.“
    „Und was mache ich jetzt mit dem
Geld? Ich meine, mit den 500 Euro, die er verlangt?“
    „Die bringen Sie wie gefordert
zur Nordseehalle. Ein paar Kollegen werden da auf der Lauer liegen. Wer weiß,
vielleicht haben wir den Typen noch heute Abend. Außerdem behalten wir Ihr
Tablet hier. Unsere Experten sollen schauen, ob sie den Computer, von dem aus
die Nachricht versandt wurde, und damit den User identifizieren können.“
    „Sie reden immer von einem Mann.
Aber vielleicht ist es ja auch ein ... Mädchen?“, gab Sybille zögernd zu
bedenken.
    „Sie haben einen konkreten
Verdacht?“, horchte Büttner auf.
    „Nun, ich will ja niemanden zu Unrecht
beschuldigen ...“
    „Aber?“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass
es Magdalena Fehnkamp war.“
    „Magdalena Fehnkamp?“ Büttner war
baff. Das passte nun rein gar nicht in seine Vorstellungswelt. „Warum sollte
sie das Ihrer Meinung nach tun?“
    „Weil ich sie für abgrundtief
schlecht halte, die miese, kleine Heuchlerin“, presste Sybille mit einem so
hasserfüllten Blick hervor, dass Büttner sie erstaunt ansah.
    „Können Sie mir das näher
erklären?“
    „Glauben Sie mir einfach“,
erwiderte Sybille flapsig. „Ich bin fest überzeugt, dass das kleine Flittchen
dahinter steckt.“
    Büttner und Hasenkrug sahen sich
mit hoch gezogenen Brauen bedeutungsvoll an. „Besitzen Sie einen Rekorder, Frau
Ravensburger?“, fragte Hasenkrug im nächsten

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