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Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Titel: Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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würde Raffael
Winter zur Rede stellen.“
    „Das hat er gesagt? Beim
Mittagessen?“
    „Ja.“
    „Sie wissen, dass Ihr Mann damit
zu einem der Hauptverdächtigen wird, Frau Fehnkamp?“, bemerkte Büttner
eindringlich.
    „Ja. Aber genauso war es. Er ist
gegangen, weil er Winter zur Rede stellen wollte.“
    „Das heißt also, er hat der
Lehrerin geglaubt.“
    „Ja, ich denke schon. Wissen Sie,
er war immer ein wenig misstrauisch.“
    „Ach was“, entfuhr es Büttner. „Nun,
dann fahre ich jetzt mal ins Präsidium und werde Ihren Gatten vernehmen.“ Er
erhob sich von seinem Stuhl und lächelte die Patientin freundlich an. „Und Sie
bleiben bei Ihrer Aussage, dass Ihr Mann Sie so übel zugerichtet hat?“
    Gundula Fehnkamp zögerte für
einen kurzen Augenblick, dann aber sagte sie leise: „Ja.“
    Der Polizist verabschiedete sich
und bedeutete Magdalena und Adrian, dass sie nun eintreten könnten. „Ihre
Mutter ist eine tapfere Frau“, sagte er anerkennend, „sie wird gegen Ihren
Vater aussagen, so dass er es sich erstmal bei uns gemütlich machen kann.“
    Magdalena traten die Tränen in
die Augen und sie schmiegte ihren Kopf an Adrians Schulter. „Danke“, sagte sie
leise.

29
    Na, die traute sich ja was!
Empört starrte Sybille Ravensburger auf ihren Facebook-Account. Mit zittrigen
Fingern hatte sie soeben ihre Zugangsdaten eingegeben, war allerdings nicht
davon ausgegangen, dass Magdalena sich nach allem, was sich in der Zwischenzeit
ereignet hatte, noch getrauen würde, sie weiterhin mit diesen abscheulichen
Fotos zu erpressen. Zu ihrem Ärger brauchten die so genannten Experten der
Polizei Ewigkeiten, um herauszufinden, wer hinter dieser miesen Attacke auf sie
stand. Hauptkommissar Büttner hatte heute im Vorbeigehen zwar angedeutet, dass man
auf einem guten Weg sei, aber besonders interessiert schien er an der Sache
nicht zu sein. Sybille schnaubte. Der werte Herr Polizist schien vielmehr daran
interessiert, diese kleine Schlange Magdalena auch noch in Schutz zu nehmen.
„Dies ist keine Verhaftung, sondern lediglich eine Zeugenbefragung“, äffte sie
seinen Tonfall nach, während sie auf die Blütenpracht in ihrem Vorgarten
starrte, ohne sie auch nur annähernd wahrzunehmen. Die Natur war in den letzten
Tagen geradezu explodiert, und normalerweise hätte sich Sybille auch daran
erfreuen können. Aber in diesem Jahr vergällten ihre monsterartigen Schüler ihr
sogar diesen Spaß. Und nicht nur diesen! Da hatte dieser Tag so herrlich
angefangen, mit kleinen aber, wie sie immer noch fand, feinen Hieben gegen die
kleine Fehnkamp. Und plötzlich war alles aus dem Ruder gelaufen, nur weil dieser
blöde Kommissar sich einbildete, einfach ungefragt ihren Unterricht stören zu
dürfen. Und dann noch dieses Miststück von Renke! Schlampe hatte er sie
genannt! Schlampe! Vor der versammelten Mannschaft! Und was tat Direktor
Meenders? Statt diesem durch und durch bösartigen Renke und seiner Freundin
Mareike mal ordentlich den Kopf zu waschen, hatte er ihr – ihr! – ein
Disziplinarverfahren angedroht, sollte ihm ein solcher Vorfall noch mal zu
Ohren kommen. Da hörte sich ja wohl alles auf! Heutzutage durften die Schüler
ihre Lehrer wie den letzten Dreck behandeln, und wer bekam die Schuld?
Natürlich! Die, die sich am wenigstens wehren konnten.
    Sybille steigerte sich mehr und
mehr in ihre Wut hinein und vergaß dabei selbst ihren Beruhigungstee, den sie
sich gleich nach dem Nachhausekommen mit frischen Kräutern aufgebrüht hatte, um
ihren strapazierten Nerven eine Auszeit zu gönnen. Und nun schon wieder so ein
verdammtes Foto! Wie angekündigt hatte Büttner Polizisten an der Nordseehalle
postiert gehabt, die beobachten sollten, was mit dem von ihr deponierten Geld
geschah. Und? Was war geschehen? Nichts! Rein gar nichts! Stundenlang hatten
die werten Herren sich die Beine in den Bauch gestanden, um den Täter zu fassen
und im Vorfeld sogar eine Kamera installiert. Am nächsten Tag aber hatte das
Geld genauso warm und trocken im Papierkorb gelegen, wie sie es am Vorabend
hineingesteckt hatte. Also hatte sie die in ihren Augen unfähigen Polizisten lautstark
angekeift, sie in ihrer geballten Ratlosigkeit einfach stehen gelassen und war mit
ihrem Geld wieder nach Hause gegangen.
    Na, geile Schnecke stand
über dem Foto hast dich ja ganz schön hysterisch aufgeführt an der
Nordseehalle! Behandelt man so etwa unsere Staatsdiener? Pfui! Zur Strafe
rücken wir Deinen Körper nun mal ein klein wenig

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