Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)
höher hinauf. Geile Titten
hast Du, das muss ich schon sagen! Lust, das Spiel mit dem Geld zu wiederholen?
Na gut, weil Du es bist. Also, dann bis heute Abend, dieselbe Zeit, derselbe
Ort. Freu mich! Deine geile Kröte.
Sybille überlegte, was nun zu tun
war. Ganz offensichtlich wollte Magdalena sie ärgern. Aber war sie tatsächlich
auch gefährlich? Danach sah es eigentlich nicht aus. Und an ihrem Geld schien
sie auch nicht wirklich interessiert zu sein. Oder hatte sie im Vorfeld die
Polizisten bemerkt und sich nicht mehr an die Nordseehalle herangetraut? Ganz
offensichtlich war sie ja dort gewesen. Denn woher hätte sie sonst wissen
sollen, dass sie mit den Polizisten nicht eben freundlich umgegangen war? Hm.
Sybille kratzte sich am Kopf. Ob sie den Schmutz nun doch einfach ignorierte?
Aber lief sie dann nicht Gefahr, dass schon bald die ganze Stadt über ihren
pornographisch in Szene gesetzten Körper lachen würde?
Es half alles nichts, dachte
Sybille missgestimmt, sie würde wieder zur Polizei gehen und Anzeige erstatten
müssen. Na, denen würde sie aber was erzählen! Saßen einfach nur tatenlos da
und ließen sie sehenden Auges ins Verderben rennen! Sie schnappte sich ihr
Tablet und zog sich die Schuhe an. Als sie dabei war, die Haustür hinter sich
zu schließen, spürte sie, wie ihr die jaulende Katze der Nachbarn um die Beine
strich. Unwillkürlich versetzte sie ihr einen Tritt. Sie hasste Katzen!
Als Sybille wenig später das
Polizeipräsidium betrat, traute sie ihren Augen nicht. Gerade, als sie sich vor
dem Büro Kommissar Büttners auf die Bank setzen wollte, kam dieser mit
mürrischem Gesichtsausdruck den Gang entlang gelaufen, dicht gefolgt von zwei
uniformierten Kollegen, die einen in Handschellen gelegten Onno Fehnkamp
zwischen sich führten. Und das konnte in Sybilles Augen nur eines bedeuten:
Dass dieser ach so heilige Heuchler ihren geliebten Raffael auf dem Gewissen
hatte. Da sieh mal einer an , dachte sie, wie der Vater so die Tochter .
Kein Wunder, dass dieses Mädchen dermaßen auf Abwege geraten war, bei den
Genen! Sie hatte sich schon gefragt, was dieser unangenehme Zeitgenosse in
ihrem Klassenzimmer zu suchen hatte. Nur leider hatte sie keine Zeit gehabt,
ihn danach zu fragen, schließlich hatte sie ja Direktor Meenders folgen müssen,
der sie in sein Büro beordert hatte. „Na, Herr Fehnkamp, da wird Ihnen jetzt
wohl auch keine Gebet mehr helfen, wie?“, grinste sie ihn höhnisch an, als die
Herren an ihr vorbeiliefen. Doch Onno Fehnkamp schien so in Gedanken versunken,
dass er nicht mal mit einem Augenzwinkern auf sie reagierte. Während die
Polizisten mit ihm weitergingen, blieb Büttner kurz stehen und sah sie
stirnrunzelnd an. „Sind Sie nur hier, um irgendwelche Leute zu beschimpfen oder
können wir irgendwas für Sie tun, Frau Rabensberg?“, fragte er dann düster.
„Ravensburger. Mein Name ist
Ravensburger“, korrigierte Sybille und fügte dann mit einem Kopfnicken hinzu:
„Das habe ich mir gleich gedacht, dass Onno Fehnkamp der Mörder von Raffael
Winter ist.“
„So, haben Sie das“, erwiderte
Büttner trocken, „sind Sie gekommen, um mir das zu sagen?“
„N-nein.“ Sybille wurde rot. „Ich
... habe da wieder so ein Bild bekommen, Sie wissen schon ... Facebook ...“
„Aha. Na ja, da müssen Sie sich
noch ein klein wenig gedulden, ich bin gerade anderweitig beschäftigt.“
„Aber ich ...“, wollte Sybille
protestieren, doch Büttner hatte sich bereits von ihr abgewendet. Wütend
überlegte sie, was sie nun tun sollte. Wenn ihr hier nicht geholfen wurde, dann
musste sie wohl auf eigene Faust dafür sorgen, dass der kleinen Fehnkamp das
Handwerk gelegt wurde. Sie würde jetzt wieder nach Hause gehen und darüber
nachdenken, wie sie es anstellen würde.
Auf dem Weg zum Ausgang begegnete
sie einem weiteren Trupp Polizisten, angeführt diesmal von Sebastian Hasenkrug.
Als Sybille sah, wen sie diesmal in ihrer Mitte führten, blieb ihr vor
Erstaunen der Mund offen stehen: Das war doch Ben, der kleine Bruder von
Raffael! Er sah ziemlich mitgenommen aus. Das Gesicht leichenblass, der Hals
auf seltsame Art geschwollen. Was war denn mit dem passiert? Und wieso trug
auch er Handschellen? So, wie er aussah, schien er vielmehr Opfer als Täter zu
sein. Sybille hatte damit gerechnet, dass Ben verschämt die Augen niederschlagen
würde, wenn sich ihre Blicke begegneten. Schließlich musste es ihm doch
peinlich sein, in seiner misslichen Lage einer Lehrerin seiner
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