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Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition)

Titel: Lustakkorde - Ostfrieslandkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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ausgiebige Frühstückspause zu machen.
Doch gerade als er aufstand und nach Heinrich pfiff, der gut gelaunt an einem
Gummiknochen nagte, den ihm Jette tags zuvor auf dem Nachhauseweg erstanden
hatte, klopfte es und ein völlig desolat aussehender Jonathan Eckstein steckte
seinen Kopf zur Tür herein.
    „Na so was!“, sagte Büttner geplättet,
während Heinrich sich beim Anblick des Pastors aufführte wie toll und laut
kläffend immer wieder an ihm rauf und runter sprang. Spätestens jetzt war es um
die mühsam erkämpfte Fassung des Pastors geschehen und er brach in Tränen aus.
Büttner nahm ihn am Arm und führte ihn zu einem Stuhl.
    „Das ist ja eine Überraschung“,
sagte er, nachdem er den heulenden Mann eine Weile beobachtet und währenddessen
Heinrich mit ein paar, ebenfalls von Jette erworbenen, Leckerlis zur Ruhe
gebracht hatte. „Ich bin erfreut, Sie hier zu sehen, Herr Eckstein.“
    „Mama ist tot“, schluchzte
Jonathan und vergrub das Gesicht in seinen Händen.
    „Ja, ich weiß“, nickte Büttner
und kniff die Lippen zusammen.
    „Es ist alles meine Schuld!“
    „Warum?“ Büttner beugte sich vor
und sah ihn interessiert an.
    „Ich hab ihr erzählt, dass ich
diesen Ben ... also, dass ich ihn umgebracht habe.“
    „Umgebracht?“, rief Büttner in den
Raum, wobei seine Stimme eine Spur zu laut geriet.
    Jonathan Eckstein nickte. „Ja.
Ich dachte, ich hätte ihn umgebracht und bin dann voller Panik zu Mama, weil
... ach ... Sie war am Boden zerstört. Sie musste annehmen, dass ich ein Mörder
bin. Nur deswegen ist sie jetzt tot.“ Unter seinen Schluchzern waren seine
Worte kaum noch zu verstehen.
    „Sie meinen also, Katharina ...
Ihre Mutter hätte sich selbst das Leben genommen?“
    „Ja. Es war zuviel für sie.“
    „Verstehe.“ Büttner biss sich auf
die Lippen. Da hatte Katharina sterben müssen, nur weil ihr Jammerlappen von
Sohn ... Schnell rief er sich zur Ordnung. Solche Gedanken führten nur zu einer
vergifteten Atmosphäre, und das half in dieser Situation nicht weiter.
    „Wo sind Sie die ganze Zeit
gewesen, Herr Eckstein?“, fragte er deshalb. „Und warum sind Sie jetzt hierher
gekommen?“
    „Ich war ... ein Freund hat einen
Campingwagen, da hab ich mich verkrochen. Ich hatte nicht den Mut, mich der
Polizei zu stellen. Dann das Foto auf Facebook. Es war ein solcher Schock!“
    „Auf Facebook?“ Büttner tat
erstaunt.
    „Ja. Irgendjemand hatte heute
Morgen den Zeitungsartikel zum Tod meiner Mutter eingestellt. Ich ... mein
Gott, dass ich es auf diese Weise erfahren musste!“ Er zupfte nervös an den
Manschetten seines Hemdes herum.
    „Und wie haben Sie erfahren, dass
Ben Winter gar nicht tot war?“
    „Von ihm selbst. Er hat mich auf
Facebook beschimpft. Ich war ziemlich erleichtert, dass er noch lebte, dass
können Sie sich ja wohl denken.“
    „Wann war das?“ Büttner wurde
hellhörig. Hatte der junge Mann etwa nach der Verhaftung sein Handy behalten
dürfen? Das konnte ja wohl nicht angehen!
    „In der vorletzten Nacht. Ich
konnte nicht schlafen und hab ein bisschen in meinem Account geblättert. Und
auf einmal war da diese Nachricht von ihm.“
    Aha, da war Ben noch zuhause
gewesen, dachte Büttner. „Und trotzdem haben Sie sich weiter verkrochen.“ Er
schnaubte unwillig.
    „Ich ... bin eben ein Feigling“,
bemerkte Jonathan leise.
     „Was wollte Ben von Ihnen?“
    „Nichts Bestimmtes. Er hat mich
nur beschimpft und verhöhnt.“
    „Verhöhnt?“
    „Ja. Wegen der Skulpturen, die
Raffael angeblich nicht mehr haben wollte.“
    „Sie werden mit einem
Strafverfahren rechnen müssen, Herr Eckstein.“ Büttner überlegte sich, was wohl
mit Pastoren in solch einer Situation geschah. Würde er als Gemeindepfarrer
entlassen werden? Oder hatte er eine ähnlich große Narrenfreiheit wie die
Lehrer? Zuzutrauen war es den Kirchen jedenfalls, dass auch sie über solche
Vergehen den Mantel des Schweigens legten. Wäre ja nicht das erste Mal.
    Eckstein nickte. „Ich werde mich
verantworten.“
    „Sie stehen nach wie vor im
Verdacht, Raffael Winter ermordet zu haben. Ihr Verhalten in den letzten Tagen
hat nicht gerade dazu beigetragen, diesen Verdacht zu entkräften.“
    Jonathan Eckstein sah ihn
fassungslos an. „Nein, das können Sie mir nicht anhängen, Herr Kommissar! Ich
habe Ben Winter tätlich angegriffen, ja. Aber mit dem Mord an Raffael habe ich
nichts zu tun. Das schwöre ich bei allem, was mir heilig ist.“
    „Und was ist Ihnen heilig?“,
fragte

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