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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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Halogenlampen, genügsame Wasserpflanzen, genügsame Städte (Hamburg) und genügsame Heimtiere gibt, aber keine genügsamen Menschen. Jedenfalls keine, die eine Tochter haben, deren neuer Freund ein bescheidenes (nicht zu billig), geschmackvolles (ist ja so relativ), unaufdringliches (Cliff-Richard-CD scheidet also aus) Geschenk sucht, das im Haushalt von Leuten, die schon alles haben, dennoch Innovation darstellt.
     
    Jens schlägt vor: fünf Bücher aus seiner (von meinem Balkon geholten) Bücherkiste zum Supersonderangebot ( 5   € ). Weiß aber, was in der Kiste für ’n Schund ist, und lehne ab.
     
    20.   Dezember, Mittwoch
     
    Jetzt haben wir den Salat. Stelle fest, dass Heiligabend auf einen Sonntag fällt und mir somit ein Tag weniger für die Geschenksuche bleibt. Glaube, in den Gewerkschaften sitzen nur Frauen. Männer würden sich mit Sicherheit für einen verkaufsoffenen Heiligen Abend (24   Stunden) einsetzen.
     
    21.   Dezember, Donnerstag
     
    Noch kein Geschenk!
     
    22.   Dezember, Freitag
     
    Immer noch kein Geschenk. Anfängliche Panik hat sich im Laufe der Zeit in Schockstarre gewandelt. Unter anderem deshalb, weil ich gerade eine E-Mail von Lena bekommen habe, mit Programm für die Feiertage. Ziehe kurz in Erwägung, mit der tollsten Frau der Welt Schluss zu machen, da ich mich dem angekündigten Stress nicht gewachsen fühle.
    Fasse Programm mal kurz zusammen:
    23. 12., 20   Uhr: Lena abholen, da sie fünf Kartons (!) mit Tannenbaumschmuck vom Dachboden braucht, die anschließend zu mir gebracht und später in der Tanne drapiert werden müssen. (Hatte Baum schon wieder ganz vergessen.)
    Gegen 21   Uhr 30: Tannenbaumschmücken.
    24. 12., 8   Uhr: Aufstehen, duschen, danach leger kleiden, um zum Bahnhof zu fahren, wo Blumen für Lenas Mutter gekauft werden müssen. Danach
das
Hemd bügeln, Schuhe putzen, Bartwuchs überprüfen.
    14   Uhr: Lena abholen, Abfahrt zu ihren Eltern.
    14   Uhr 30: Spaziergang zur Kirche.
    16   Uhr 30: Rückkehr aus der Kirche, Bescherung mit Gebet, Singen zweier Weihnachtslieder, Kaffeetrinken, Ansprache Lenas Vater, Schnaps trinken, Segen vom Papst, Abendbrot (ca. 2,5   Stunden), danach Telefonate mit der Verwandtschaft, blablabla.
    Mir wird schwindelig, und ich überspringe den Rest.
    Halt! Werde doch nicht mit der tollsten Frau der Welt Schluss machen müssen, da letzter Programmpunkt wieder neue Hoffnung in mir aufkeimen lässt:
    Gegen 0   Uhr 30: Fahrt nach Hause, Beginn des gemütlichen Teils des Abends. Endlich! Dann Frage von Lena, die mich umhaut: «Kann es sein, dass der neu gehegte Wunsch meiner Eltern nach Kirchgang, Gedichten und Papstansprache in irgendeinem Zusammenhang mit dir steht? Waren Heiligabend sonst immer ganz gemütlich und entspannt zu Hause.»
     
    Flippe gleich aus! Ich Riesenvollidiot! Warum musste ich nur so weit vorpreschen? Dachte, Kirchenbasar geschieht aus ehrlich gemeintem Engagement, aber langsam wird mir alles klar. Die langweilen sich nur! Scheiße, Scheiße, Scheiße!
    Kann mich jetzt auch nicht als Lügner enttarnen. Muss da nun durch.
     
    23.   Dezember, Samstag
     
    Bin fix und alle vom Tannenbaumschmücken!
    Von allen Weihnachtsgepflogenheiten, die ich in der letzten Zeit kennenlernen durfte, erscheint mir Baumschmücken die komplizierteste zu sein. Und die anstrengendste.
    Heute neu gelernt: Wenn eine Frau einen Mann bittet, ihr beim Tannenbaumschmücken zu helfen, benötigt sie im Grunde genommen nur jemanden an ihrer Seite, der sich herumkommandieren lässt. Und der noch dazu über die Geduld einer auf die Regenzeit wartenden namibischen Antilope verfügt. Und – ganz wichtig – der keine eigene Meinung hat. (Fallser dennoch eine haben sollte: unter allen Umständen geheim halten!)
     
    Fing alles ganz harmlos an. Durfte mir Farbthema für den Baum aussuchen. Silber, Gold oder Farbig. Wählte farbig, wurde aber von Lena belehrt, dass
farbig
nicht gleich
bunt
bedeutet. Man müsse in einer Farbwelt bleiben, damit das Ganze hinterher auch harmonisch aussieht. Das macht Sinn, vor allem weil Harmonie an Weihnachten ja großgeschrieben wird. Lena gibt der Einfachheit halber Farbwelt vor: Braun. Suche daraufhin wie Trüffelschwein alle fünf Kartons nach braunen Kugeln, Kügelchen, Minikügelchen, Schaukelpferdanhängern, Schneemannanhängern, Glöckchenanhängern, Lamettanestern und Keramikengeln durch. Dann müssen Tannenzapfen, Zitronenscheiben und sonstige Waldaccessoires mittels braunen Garns im Baum

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