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Lustig, lustig, tralalalala

Lustig, lustig, tralalalala

Titel: Lustig, lustig, tralalalala Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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platziert werden. (Baum soll später von allen Seiten gleich gut aussehen, auch wenn Rückseite ja von Wand verdeckt wird.) Als alles fertig ist, bekommt Lena Heulkrampf, weil braune Tannenbaumspitze kaputt ist und Baum nun unfertig aussieht. Kann die tollste Frau der Welt nicht weinen sehen und schlage vor umzudekorieren. Oder bei Karstadt einzubrechen, um braune Baumspitze zu stehlen. Lena wählt Variante des Umdekorierens, und somit ist Baum drei Stunden später schlüpferblau.
    Falle anschließend todmüde ins Bett, was gut ist, so kann ich im Wohnzimmer nichts umwerfen. Lena fährt nach Hause, da sie noch Geschenke einpacken will. Sooo schade!
    3   Uhr. Mist! Mir ist etwas Furchtbares eingefallen: Habe bei dem ganzen Stress vergessen, mich um die exquisite DV D-Sammlung zu kümmern! Scheiße, Scheiße, Scheiße. Jetzt müssen wir uns doch aufs Fernsehprogramm verlassen.
    4   Uhr 12. O nein. Jetzt fällt mir noch etwas ein: die Geschenke! Habe weder Geschenk für Lena noch für ihre Eltern. Nochmal Scheiße!
    4   Uhr 18. Glaube, nervöses Leberleiden ist wieder da. Werde mich morgen krankmelden und die Feiertage allein im Bett verbringen. Habe aber auch immer Pech!
     
    24.   Dezember, Heiligabend
     
    9   Uhr. Lena ruft an, um zu kontrollieren, ob ich Zeitplan einhalte. Bringe es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass ich aufgrund von nervösem Leberleiden nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen kann. Lüge stattdessen. Hemd sei schon gebügelt und Bart bereits ab.
    9   Uhr 33. Habe, nach halber Stunde gründlichen Suchens, Hemd in Squash-Tasche gefunden. Keine Ahnung, wie es da hineingekommen ist, auf jeden Fall muss es jetzt erst mal gewaschen werden.
    11   Uhr 01. Hemd ist gewaschen, Schuhe sind geputzt!
    11   Uhr 45. Hatte ich gesagt, Baumschmücken sei anstrengend? Das war ein Witz. Erklimme gerade den hormonellen Großglockner. Blumenladen hat zu! Habe folglich nicht nur kein Geschenk, sondern jetzt auch noch keine Blumen. Hemd ist auch noch nicht trocken. Gehe jetzt wieder ins Bett.
     
    25.   Dezember, Montag, ein Tag nach Heiligabend
     
    8   Uhr 11. Sitze allein vorm schlüpferblauen Tannenbaum und versuche mich zu spüren. War Vorschlag von Jens, um beiStress wieder runterzukommen. Habe ihn gestern um 13   Uhr 38 heulend um Rat fragend angerufen. Er meinte, die indischen Yogis würden das auch machen. Jedenfalls behauptet das ein Kommilitone, der Sinologie studiert. War dieses Mal gleich skeptisch, da Sinologie meines Wissens nach nichts mit Indien zu tun hat, aber Jens meinte, das sei in diesem Fall unwichtig. Der Typ wüsste trotzdem Bescheid. Atme noch ein bisschen und werde dann berichten.
     
    9   Uhr 52. Heiligabend war ein Albtraum! Bin sehr froh, dass ich es hinter mir habe. Werde nächstes Jahr definitiv verreisen. In ein buddhistisches Land, in dem die Sonne scheint, man nur ungebügelte T-Shirts trägt und alles Stressige einfach wegatmet.
    Nachdem Jens mich vom hormonellen Großglockner wieder heruntergeholt hatte, sodass ich mit dem Heulen mit den blockierenden, verzweifelten Gedanken aufhören konnte, ging auf einmal alles sehr schnell. Bekam plötzlich Angst, die tollste Frau der Welt könnte Weihnachten mit Sabber-Leif verbringen, falls ich kurzfristig ausfiele, und wurde schon wieder panisch. Sprang daraufhin in noch feuchtes Hemd und fuhr zu Lena. Sie sah soooo hübsch aus! Wie aus einem Weihnachtsmärchen. War sehr froh, dem Sabber-Typen nicht das Feld überlassen zu haben! Gelang mir leider nicht, Lena vom Zuhausebleiben zu überzeugen. Die pflichtbewussteste Frau der Welt meinte, ihre Eltern wären ganz versessen darauf, mir ein Weihnachtsfest zu bereiten, wie ich es verdient hätte. Glaubte da bereits zu ahnen, was auf mich zukam.
    Bei unserem Eintreffen waren der Silberschopf und Lady Di bereits sehr nervös wegen Kirchgang. Genau wie ich. Spazierten kurz darauf schweigend zur Kirche, bekamen dort aberzum Glück nur noch Platz in der letzten Reihe. Schlief sofort ein! Sehr peinlich. Wurde von Lena geweckt, als wir uns zum Gebet erheben mussten, woraufhin ich Lenas Vater weckte, der neben mir saß und ebenfalls schlief.
    Rückweg von Kirche hat mir kräftemäßig den Rest gegeben. War sogar zu müde, um mich wegen meiner fehlenden Weihnachtsgeschenke zu sorgen.
    Zurück in Lenas Elternhaus, wurde zwar sofort der Kaffeetisch gedeckt, allerdings galt es noch abzuwarten, bis Lenas Mutter die Weihnachtsgeschichte vorgelesen hatte. Sehr ermüdend. Kannte Geschichte schon!

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