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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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würde, sobald du dieTür hinter uns geschlossen hättest. Vergiss es.“
    Pierre legte unwillig seinen schönen Plan zu den Akten und betrachtete wenig interessiert das dreidimensionale Wandbild mit der Seligpreisung, das sich über die gesamte Breite des Vorraumes erstreckte. Uninteressant, entschied er und widmete seine Aufmerksamkeit lieber Beatrix’ Hinterteil. Sie betrachtete ehrfürchtig die Heiligenfiguren, die den Weg zum Altar links und rechts der Sitzreihen säumten. Intensiv studierte sie die vierzehn Kreuzwegstationen dazwischen. Gerade erreichte sie den Platz vor dem Altar. Dessen Schnitzwerk zeigte eine weinende Maria Magdalena. Links und rechts vom Tisch des Herrn standen die Abbilder von Maria und Josef. Beide trugen jeweils ein Kind auf dem Arm. Beatrix winkte ihn heran. Seine Absichten hatte er noch immer nicht ganz aufgegeben.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher, aber sieh dir mal die Kreuzwegstationen genau an. Etwas stimmt damit nicht.“
    „Wir machen Fotos und Jean-Luc kann sich darum kümmern.“ Je mehr Arbeit er hatte, umso besser.
    „Findest du nicht, dass du ziemlich freizügig über seine Zeit verfügst?“
    „Keineswegs. Er hat das alles schließlich angeleiert. Wenn er nicht gerade Vorlesungen hält oder sich sonst wie mit seinen Studenten plagt, kann er seine Zeit frei einteilen. Er könnte es sogar als Forschungsarbeit ausgeben und sich von der Universität dafür bezahlen lassen.“
    Glücklicherweise verschwendete sie keinen weiteren Gedanken an Jean-Lucs Terminkalender. Sie betrachtete intensiv das Heilige Paar.
    „In dieser Kirche stimmt so einiges nicht mit der Bibel überein. Sieh dir die Heilige Familie an. Sie haben zwei Kinder. Aber laut der Evangelien hatten sie nur Jesus.“
    „Das muss nicht stimmen. Es werden in der Bibel überhaupt nur vier Evangelisten zitiert, obwohl es weitaus mehr gab. Und von denen auch nur, was der Kirche in den Kram passt. Mangels brauchbarer Verhütungsmittel wird es bei den beiden wohl kaum bei einem Kind geblieben sein. Außer Maria war so hässlich, dass Josef von allein die Finger von ihr gelassen hat.“
    „Pierre! Ich bitte dich.“
    „Vielleicht wollte er ja auch nichts von ihr, nachdem sie behauptet hat, vom Heiligen Geist schwanger zu sein.“
    „Du bist unmöglich.“
    „Keineswegs. Ich betrachte die Angelegenheit nur unter rein realistischen Gesichtspunkten. Maria war ledig und schwanger. DieEhe mit dem Zimmermann Josef wurde arrangiert und der Heilige Geist war raus aus der Verantwortung. So sehe ich die Sache. Als Mann habe ich durchaus Verständnis für Josefs Gefühle.“
    „In der Bibel steht aber auch etwas von Unbefleckter Empfängnis, falls du dich bitte erinnern würdest.“
    „Wir beide wissen aber, wie die Sache tatsächlich funktioniert. Falls du nicht weißt, wie man Babys macht, kann ich es dir gern anschaulich zeigen.“ Er grinste hoffnungsvoll.
    „Ich dachte, wir seien hergekommen, um einen Schatz zu suchen. Ich kann dir versichern, er ist nicht an dem Ort, an den du gerade denkst.“
    „Darf ich vorsichtshalber mal nachsehen?“
    „Nein.“
    „Später vielleicht?“
    „Kannst du denn an nichts anderes denken?“
    „Ich gebe zu, dass ich im Moment gewisse Schwierigkeiten mit der Konzentration habe“, gab er zu und schenkte ihr einen lüsternen Blick.
    „Versuch es wenigstens und konzentrier dich auf das Wesentliche. In dieser Kirche gibt es eine Menge Absonderlichkeiten. Und du wirst sie gewiss nicht sehen, wenn du weiter nur in meinen Ausschnitt starrst.“
    „Wie du willst. Ich habe allerdings nicht vor, noch einmal all den Blödsinn durchzuhecheln, mit dem Hunderte von Schatzsuchern vor uns erfolglos waren. Und genau auf diesem Weg bist du. Eine einzige Frage an deine Vernunft: Warum hätte der gute Abbé in seiner Kirche Hinweise auf seinen Schatz hinterlassen sollen? Er hätte das Versteck dann ebenso gut in der Zeitung veröffentlichen können. Oder?“
    „Vielleicht“, räumte Beatrix ein.
    „Ganz sicher sogar. Und bevor du dich weiter über mein mangelndes Interesse beklagst: Das Einzige, was in dieser Kirche überhaupt als eine Art Hinweis für mich infrage kommt, ist die Tatsache, dass alle Heiligenfiguren in diesem Raum ausnahmslos auf dich starren.“
    „Auf mich? Was soll dieser Unsinn jetzt wieder?“ Sie drehte sich einmal um sich selbst und betrachtete genau die lebensgroßen Figuren.
    „Und? Hab ich recht?“ Er blickte sie abwartend an, ließ sich dann aber doch zu einer

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