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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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ging dazwischen.
    „Langsam! Madame Junot, was ist passiert?“
    Madame Junot weinte fast.
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Sie kam mit dieser Frau zurück, packte ihre Sachen und ging. Die arme Kleine. Sie hat ja so geweint. Und das hier hat sie mir gegeben für sie.“
    Sie reichte Pierre den Umschlag, den Beatrix ihr gegeben hatte. Mit zitternden Fingern riss er ihn auf. Er enthielt nur einen einzigen Bogen.
    „Was war das für eine Frau, Madame Junot“, fragte Jean-Luc, offensichtlich nicht weniger beunruhigt als Pierre.
    „Eine Fremde“, bekam er zur Antwort. „Keine von hier. Eine große, schlanke Blondine. Sehr städtisch gekleidet. Sie hat sich nicht vorgestellt,. Sie ist mit Madame LeBreton nach oben gegangen, um zu packen und danach sind sie abgefahren. Die arme Madame LeBreton. Ganz aufgelöst ist sie gewesen. Aber sie hat keine meiner Fragen beantworten wollen.“
    „Sylvie Roger“, keuchte Jean-Luc. „Sie muss es gewesen sein. Für den Fall, dass wir den Priestern unseren Fund nicht aushändigen würden.“
    Pierre hörte ihn nicht. Er hatte den kurzen Brief inzwischen dreimal gelesen. Das war’s dann also. So plötzlich, wie sie in sein Leben getreten war, war sie auch wieder verschwunden. Sie hatte nur eine Weile ihren Spaß mit ihm gesucht. Und er hatte so gehofft … Er fühlte sich, als sei alle Energie aus seinem Körper gewichen. Pierre lehnte sich an die Wand.
    „Was ist?“, fragte Jean-Luc. Wortlos hielt er ihm das Blatt hin. Beatrix hatte nur geschrieben, dass sie seiner Lügen überdrüssig sei und es an der Zeit wäre, zu gehen. Sie hoffe, er habe sich gut mit ihr amüsiert. Und sie wünsche ihm Glück für die Zukunft. Und sie wolle ihn nie wiedersehen. Sonst nichts. Pierre stieß sich von der Wand ab und ging wortlos die Treppe hinauf in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Wie in Trance packte er seine Sachen in den Koffer und kam zurück. Ebenso wortlos zog er sein Portemonnaie aus der Gesäßtasche, legte Madame Junot das Doppelte der ausgemachten Miete auf die Kommode und ging zur Haustür.
    „Wo willst du hin?“
    „Ich fahre nach Hause.“
    „Oh nein, mein Freund. In diesem Zustand werde ich dich nichtdie ganze Nacht durchfahren lassen. Ich fahre. Und du wirst warten, bis ich meine Sachen geholt habe.“
    „Wie du willst.“
    Jean-Luc ging nach oben, packte seinen Koffer und beeilte sich, hinunterzukommen. Bevor Pierre es sich doch anders überlegte und einfach losfuhr. Seinen eigenen Wagen konnte er später abholen lassen.
    Er hätte sich nicht derart beeilen müssen. Pierre saß auf dem Beifahrersitz seines Geländewagens, den Kopf gegen die Scheibe gelehnt und starrte vor sich hin. Jean-Luc startete den Wagen und hoffte, dass Pierre von allein anfangen würde, zu reden. Er tat es nicht. Erst als sie die Autobahn Richtung Norden erreichten, brach Jean-Luc das Schweigen.
    „Was ist zwischen euch passiert?“
    Pierre schwieg beharrlich.
    „Komm. Alter, rede mit mir. Was ist passiert?“
    „Du hast es doch gelesen. Sie hat meine Lügen satt und deshalb ist sie gegangen. Sie möchte mich nie wieder sehen.“
    „So viel habe ich auch verstanden. Aber was genau meinte sie damit? Da muss doch etwas vorgefallen sein. Weshalb ist sie heute Morgen nicht mit uns in den Tresor gegangen?“
    „Das hat nichts damit zu tun.“
    „Dann erkläre es mir.“
    „Ich hatte sie gebeten, nicht mitzukommen. Ich wollte nicht, dass sie in deiner Nähe ist.“
    „Wie bitte?“
    Pierre zuckte nur die Achseln und starrte weiter auf die Straße.
    „Also wirklich, Pierre. Wir hatten darüber geredet. Ich habe dir gesagt, ich mag Béatrice. Ich mag sie. Sonst nichts. Ich bin nicht in sie verliebt und ich hatte nie die Absicht, mit ihr zu schlafen. Verdammt noch mal. Ich gönne sie dir von ganzem Herzen.“
    Was war nur mit Pierre los? Es war schon seltsam genug, dass er sich überhaupt so an eine Frau klettete. Aber das, was er jetzt abzog, war so unnatürlich, dass Jean-Luc begann sich ernsthafte Sorgen zu machen. Es hätte eher zu Pierre gepasst, dass er sich wie ein wütender Pitbull auf ihre Fährte setzte und ihr kopflos nachjagte.
    „Wir werden herausfinden, wo sie ist und dann holst du sie dir zurück.“
    „Nein!“
    „Wieso nicht?“
    „Es ist vorbei. Du hast es gelesen. Sie will mich nicht mehr sehen.Ich laufe ihr bestimmt nicht nach.“
    „Dann erkläre mir bitte, was sie damit meint, du wärst ein unverschämter Lügner. Was hast du gesagt?“
    „Ach, alberne

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