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Lustnächte

Lustnächte

Titel: Lustnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara DuMont
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sicher?“
    „So sicher wie noch nie in meinem Leben.“
    Jean-Luc schlug ihm kameradschaftlich auf die Schulter.
    „Dann wünsche ich euch alles Glück dieser Welt.“
    Entschlossen packte er ihren Fund wieder ein und sie verließen den unterirdischen Tresor.
    Doch am Ausgang wartete eine böse Überraschung. Etwa ein Dutzend Männer in dunklen Anzügen, alle mit Priesterkragen. Was allerdings so gar nicht zu diesen frommen Männern passen wollte, waren die Maschinengewehre, die sie im Anschlag hielten. Was diese Übermacht von ihnen wollte, war unschwer zu erraten.
    „Verdammt noch mal! Du hättest ihnen die Päckchen nicht geben dürfen.“ Jean-Luc war noch immer außer sich. „Verflucht! Wir hatten Saunières Schatz in Händen. Und du gibst ihn diesen Pfaffen ohne mit der Wimper zu zucken.“
    „Wäre es dir lieber gewesen, sie hätten uns erst erschossen und den Schatz dann genommen?“
    „Wir hätten versuchen sollen, zu verhandeln.“
    „Und uns dann hinterher erschießen lassen sollen? Alles, was ich will, ist Béatrice und ein ruhiges Leben mit ihr. Da kannst du brüllen so viel du willst.“
    „Sie wird nicht erfreut sein, wenn sie hört, was du getan hast. Sie wird aus der Haut fahren, weil sie den Schatz nicht einmal zu Gesicht bekommen hat. Und weil wir nie erfahren werden, was in diesen aramäischen Schriften stand. Bisher ist es immer noch nur eine Annahme, wessen Schädel wir in Händen gehalten haben. Diese Schriftrollen dürften der letzte Beweis für die Richtigkeit unserer Annahme gewesen sein. Dich mag es ja nicht sonderlich interessieren. Aber Béatrice und ich sind Historiker. Einen solchen Schatz zu finden und dann nicht alles darüber zu erfahren, das ist wie … wie … Ach, du verstehst das nicht.“
    „Sie wird erfreut sein, weil ich unser aller Leben gerettet habe“, sagte Pierre.
    Hoffentlich, setzte er in Gedanken hinzu. Der Schatz war weg. Und? Er hatte ein ganz anderes Problem. Seinen Heiratsantrag drohten schon wieder widrige Umstände zunichtezumachen. Jean-Luc hatte ohne Zweifel recht. Beatrix würde maßlos enttäuscht sein,weil sie den Schatz nicht zu sehen bekommen hatte. Aber im Grunde war es am besten so.
    „Die Kirche wird den Beweis auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen. Und glaub bloß nicht, dass wir jetzt sicher sind. Sie werden versuchen, jeden Mitwisser zu beseitigen. Weißt du, warum Saunière reich geworden ist und so lange durchgehalten hat? Weil er den Schatz so gut versteckt hat und sie ihn nicht finden konnten. Aber wir zwei sollten uns keinesfalls der Hoffnung hingeben, dass man uns ungeschoren lässt, bis wir möglicherweise die Öffentlichkeit wissen lassen, was wir gesehen haben. Dieses Risiko gehen die nicht ein, glaub mir.“
    Mann, war der Kerl grantig wegen eines alten Schädels und ein paar Fetzen Papier.
    „Da wir den Beweis nicht mehr in der Hand haben, können sie uns einfach als Lügner hinstellen“, entgegnete Pierre. Es gab wirklich Wichtigeres.
    „Pah!“
    „Wenn sie es vorgehabt hätten, hätten sie uns gleich erschossen.“
    Pierre hoffte inständig, dass er mit dieser Annahme recht behalten würde, als er den Geländewagen neben Jean-Lucs Cabriolet in Madame Junots Einfahrt parkte. Beatrix war also zurück. Er sorgte sich schon ein wenig darum, wie sie auf die Neuigkeiten reagieren würde. Sie hatte so viel Begeisterung in dieses Projekt gesteckt. Wesentlich mehr als er. Er würde sie schon trösten. Plötzlich grinste er sein fröhlich-freches Grinsen.
    „Darf man wissen, was dich so sehr belustigt?“, fragte Jean-Luc zänkisch.
    „Ich dachte gerade, dass es wirklich schade ist, dass wir nie erfahren, wie er wirklich ausgesehen hat.“
    „Was?“
    „Aber ja. Bei der Kriminalpolizei gibt es Leute, die können anhand eines Schädels das Gesicht eines Menschen ganz genau rekonstruieren. Das wäre bestimmt aufschlussreich gewesen. Meinst du nicht?“
    „Wie schön, dass du Witze darüber machen kannst.“
    „Ich mache keine. Es hätte mich wirklich interessiert.“
    Noch bevor Pierre den altmodischen Schlüssel ins Schloss stecken konnte, riss eine völlig aufgelöste Madame Junot die Haustür auf.
    „Oh, Monsieur LeBreton, da sind Sie ja endlich. Oh, es ist etwas Furchtbares passiert. Ihre Frau …“
    „Béatrice?“
    Eine eisige Faust griff nach Pierres Herz. Die Priester. DieseSchweine!
    „Was haben sie mit ihr gemacht?“ Unwillkürlich griff Pierre die alte Dame bei den Schultern und schüttelte sie.
    Jean-Luc

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