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Lustnebel

Lustnebel

Titel: Lustnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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öffnete das schwere Portal und ließ Rowena und Chayton ein.
    „Lord Windermere, Lady Windermere, wenn es mir gestattet ist, möchte ich im Namen aller Dienstboten meinen Glückwunsch zur Vermählung aussprechen“, schleimte er.
    Rowena war der Mann mit den pomadegetränkten dunklen Haaren sofort unsympathisch. Sie nickte und ließ sich von dem blonden Dienstmädchen Handschuhe und Hut abnehmen. Die Hausangestellte lächelte eingeschüchtert, und Rowena war erleichtert. Das Mädchen war ihr bedeutend sympathischer als Arthur.
    Chayton nickte der Dienerin zu. „Führe Lady Windermere in ihre Gemächer“, befahl er, ehe er sich an den Butler wandte: „Arthur, wurde ein Schreiben für mich abgegeben?“
    Der Butler katzbuckelte. „In der Tat, Mylord, ein Mann erschien am Dienstboteneingang. Ein äußerst dubioses Subjekt, wenn Ihr mich fragt. Er verlangte Euch zu sprechen …“
    Chayton scheuchte das Dienstmädchen davon, und Rowena musste ihr folgen, ohne das Gespräch weiterverfolgen zu können.
    Das Mädchen führte Rowena über die mahagonihölzerne Treppe hinauf in den Westflügel. Blaue Fleur de Lys zierten die cremefarbenen Wände im Privattrakt des Hauses. Schwere Truhen standen verteilt im breiten Gang, und die üppigen Blumenbouquets verströmten intensiven Duft. Eine Katze maunzte.
    „Hier im Haus gibt es also doch Katzen“, stellte sie fest, und die Hausangestellte drehte sich verwirrt um.
    „Mylady?“
    Rowena deutete in die Richtung, in der sie die Katze vermutete. „Hörst du sie nicht? Da jammert eine Katze!“, erklärte sie entschieden.
    Die Dienerin schüttelte den Kopf. „Verzeihung, ich höre nichts, aber ich werde Mr. Arthur deswegen Bescheid geben. Er wird sich darum kümmern, falls sich eine Katze ins Haus verirrt hat.“
    Rowena runzelte die Stirn. Die Katze war deutlich wahrzunehmen. Warum hörte das Mädchen nichts? Rowena legte den Kopf schief und lauschte, doch das Tier verstummte. Sie wandte sich der Dienerin zu.
    „Wie ist dein Name?“, erkundigte sie sich.
    „Catriona, Mylady“, gab die Dienerin bereitwillig zur Antwort.
    „Wie lange stehst du in den Diensten meines Ehegatten?“, wollte sie wissen. Die Bezeichnung Chaytons als ihren Gemahl lag ungewohnt auf ihrer Zunge. Doch zugleich fühlte es sich nicht unangenehm an. Auch wenn Chayton ihr ein Fremder war. Sie schob den Gedanken beiseite, dass er unnahbar bleiben würde. Sie kannte ihn noch zu wenig, doch er schien ihr eher zurückhaltend und kühl. Auch wenn seine Küsse feurig und erotisch waren. Ihr wurde heiß, als ihr der Traum von Chayton und dem unbekannten Mann einfiel. Im Hellfire Club war sie Zeugin geworden, wie sich dieser arrogante Kerl mit dem dunklen Teint und dem schwarzen Haar mit einem Herrn vergnügte. Männer, die sich Lust schenkten, gehörten nicht ins Reich der Gerüchte. Sie stockte.
    Sie bemerkte, dass Catriona geraume Zeit plauderte, und schenkte dem Mädchen ihre Aufmerksamkeit. „Lord Windermeres Büro ist für alle tabu. Nur Arthur, der Butler, darf dort hinein und saubermachen.“
    „Tatsächlich?“, murmelte Rowena. Was mochte es wohl mit dem Arbeitszimmer auf sich haben? „Gibt es einen bestimmten Grund für die Geheimniskrämerei?“
    Catriona blickte sich um und zuckte mit den Schultern. „Ich bin nur ein einfaches Dienstmädchen. Ich weiß nichts über derartige Dinge“, begründete sie diplomatisch. Rowena verzog das Gesicht. Natürlich würde ihr keiner der Hausbediensteten etwas erzählen. Sie freute sich, dass Betsy sie in Chaytons Haushalt begleitet hatte. So hatte sie in dieser fremden Umgebung wenigstens eine vertraute Person um sich herum.
    Das Hausmädchen öffnete eine Tür und ließ Rowena eintreten. Ein sonnendurchfluteter Raum hieß sie willkommen.
    Das Holz des Bettes war hell gebeizt worden und poliert, dass es seidig schimmerte. Eine Schminkkommode stand so, dass das Tageslicht darauffiel. Betsy hatte bereits Rowenas Toilette-Accessoires ausgepackt und auf der Kommode und am Waschtisch drapiert, sodass sie nicht nur praktisch, sondern auch augenfällig auslagen. Die Szenerie provenzialischer Lavendelfelder an der Wand harmonierte mit der lavendelfarbenen Auslegeware und den goldfarbenen Vorhängen.
    „Wenn Ihr Wünsche habt, klingelt nach mir, Mylady.“ Catriona knickste und verließ den Raum.
    Aus einer zweiten Tür tauchte Betsy auf. Ihr gestärktes Häubchen saß ein wenig schief, und eine Locke hatte sich aus ihrem Dutt gelöst. Sie klatschte freudig in

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