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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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gingen und sie das Thema ansprach. »Hilliard?« Er fing an zu lachen.
    »Das ist nicht lustig, Kit. Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen, und es schien, als hätte er seiner Geliebten Dinge erzählt, die er ihr eigentlich nicht hätte verraten dürfen.«
    Kit blieb wie angewurzelt stehen. Auf seinem Gesicht spiegelte sich sein Zorn. »Du hast ihn gesehen? Wo hast du ihn gesehen?«
    Selbstverständlich errötete sie. Es war ein abscheuliches Rot, das sich ganz sicher bis zu ihren Zehenspitzen ausbreitete. »In der Half Moon Street.«
    Einen Moment lang schien er nichts erwidern zu können. »Was, zur Hölle, hattest du dort zu suchen?«
    Und so erzählte sie ihm von der vergangenen Nacht. Sie offenbarte alles bis auf die Tatsache, dass Diccan sie einen Krüppel genannt hatte. Sie beschloss, dass dazu kein Anlass bestand – egal, was es möglicherweise bewiesen hätte.
    Als sie geendet hatte, standen sie am Serpentine Lake. Kit starrte auf das graue Wasser des Sees und rieb sich die verletzte Schulter. »Mistkerl«, knurrte er.
    »Vielleicht«, entgegnete Grace, »aber ist er auch ein verräterischer Mistkerl?«
    »Sie hat dir was erzählt?«
    Diccan stellte seine Räumlichkeiten im Albany schon wieder den Rakes zur Verfügung. Angesichts Braxtons Anschuldigungen sprang er auf. Er musste sich verhört haben. Bilder der vergangenen Nacht schwirrten ihm durch sein erschöpftes Gehirn. Der Sex mit seiner Geliebten war rein körperlich, unbekümmert, triebhaft gewesen. Er hatte eine Abgebrühtheit an den Tag gelegt, die selbst eine starke Frau nicht ertragen hätte. Und Grace hatte das alles gesehen? Sie hatte alles gehört? Sie hatte gehört, was er gesagt hatte?
    »Das ist nicht möglich«, beharrte er und wollte hören, dass Braxton sich geirrt hatte, dass er log.
    Doch Braxton stand vor ihm wie ein Boxer, der auf den Gong zum Kampf wartete. Seine Miene war unerbittlich, seine Hände zu Fäusten geballt. »Dass du es getan hast oder dass sie es gesehen hat?«
    »Oh, sehr schlecht«, sagte Chuffy von seinem Platz auf dem Sofa aus und schüttelte behäbig den Kopf. »Es ist eine Sache, eine Geliebte zu haben. Aber etwas ganz anderes ist es zuzulassen, dass die Gattin einem dabei zusieht. Das ist pervers. Ich glaube, die Franzosen machen das.«
    Bei diesem Treffen waren fünf von Drake’s Rakes anwesend: Chuffy und Braxton sowie Drake und Alex Knight, der für das Kriegsministerium arbeitete. Und schließlich Diccan, den man – ohne Zweifel zu früh – von einem Kampf mit Jackson hierherzitiert hatte. Er verspürte noch immer den überwältigenden Drang, auf irgendetwas einzuschlagen.
    »Du hast mich gehört«, sagte Braxton zu ihm. »Was glaubst du, tust du da?«
    Diccan kämpfte gegen eine blinde Wut an. »Was das Außenministerium von mir verlangt hat, verdammt noch mal!«
    »Und du hast uns wirklich wertvolle Informationen verschafft«, bemerkte Drake und reichte ihm ein Glas von seinem eigenen Brandy. »Vor allem die letzte Sache. Wir werden gleich Wellington alarmieren.«
    Diccan blickte ihn eindringlich an. »Wie, zur Hölle, konnte Grace mich sehen?«, wollte er wissen. Drake wirkte für seinen Geschmack ein bisschen zu unbeteiligt. »Habt ihr diesen Häuserblock nicht gesichert?«
    »So sollte es eigentlich sein.« Drake schüttelte den Kopf. »Ich werde herausfinden, was passiert ist.«
    »Das wirst du, verdammt noch mal, wirklich tun!«
    »Wer hat Mrs. Hilliard laut ihrer eigenen Aussage zu dieser Privatvorstellung begleitet?«, fragte Drake Braxton.
    Noch immer wütend, nahm Braxton schließlich Platz. »Ihr Onkel. Er hat sie offenbar zu einem Mr. Carver vom Innenministerium gebracht. Habt ihr je von ihm gehört?«
    »Alex«, sagte Drake, »du bist in Whitehall unser Informant. Sagt dir der Name etwas?«
    In den Tiefen von Diccans bestem Ledersessel nickte Alex und sah mit seinem lockigen blonden Haar aus wie ein Engel, der wohlwollend das Tischgebet zur Kenntnis nahm. »Ein neuer Mann in Sidmouths Büro. Sekretär, glaube ich.«
    »Wenn er für die Farce von gestern Abend verantwortlich ist«, knurrte Diccan, »dann ist er mehr als nur ein verfluchter Sekretär.«
    Wieder überfiel ihn die Erinnerung. Minettes derbes Lachen, der Duft von Moschus. Die blinde Erschöpfung nach einem heftigen Höhepunkt. Und Grace hatte alles gesehen. Sie hatte gehört, wie er sie einen Krüppel genannt hatte.
    Er ließ sich auf die Couch fallen und trank seinen Brandy in einem Zug. Er brauchte die wohltuende Wärme des

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