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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Alkohols. Im Augenblick fühlte er sich, als wäre er in einem Albtraum gefangen. Die letzte Nacht hatte er damit verbracht, Grace aus der Schusslinie zu nehmen, damit niemand auf die Idee kam, es würde sich lohnen, ihr wehzutun. Warum sollten sie ihr auch wehtun? Offenbar hatte er das selbst schon getan – und erstklassige Arbeit dabei geleistet.
    Gott. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Warum hatte er nur auf Thirsk, diesen Mistkerl, gehört?
    »Ich habe gehört, Ihre Geliebte ist nach England gekommen, um Sie aufzusuchen«, hatte der Adlige gesagt, als Diccan ihn an dem Tag, nachdem er bei McCarthy zufällig Minette in die Arme gelaufen war, in seinem unscheinbaren Büro in Whitehall getroffen hatte.
    Er musste sagen, dass er zuerst sehr gut darauf angesprochen hatte. Es war am Anfang so verflucht leicht gewesen. Immerhin hatte er wochenlang enthaltsam gelebt. Er hatte begonnen, Respekt für seine Frau zu empfinden und eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Doch wie konnte er auch nur daran denken, sie anzurühren, wenn man ihm gesagt hatte, er würde sie damit in Gefahr bringen? Was konnte es da schaden, hatte er sich gesagt, ein bisschen Spannung abzubauen? Schließlich tat er es im Dienste seines Vaterlandes, nicht wahr?
    Die Freude war nicht von langer Dauer gewesen. Oh, er schlief noch immer mit seiner ehemaligen Geliebten. Minette brachte sogar Tote zum Höhepunkt. Aber die Freude und die Lust hatten sich längst in Frustration und Schuld gewandelt. Wie hatte er ahnen können, dass seine unscheinbare, farblose Frau sich so unermüdlich in seine Gedanken schleichen würde? Dass er den Verstand über die Verführung stellen würde? Dass er den Intellekt eher bewundern würde als die Sinnlichkeit?
    Er hätte beinahe gelacht. Die Vorstellung, dass Grace nicht sinnlich war, war einfach lächerlich. Man musste sie sich nur einmal hoch zu Ross ansehen.
    »Du kannst so nicht weitermachen«, sagte Kit Braxton. »Sorge dafür, dass die Hure sich um jemand anders kümmert.«
    Chuffy hob die Hand. »Ich helfe gern.«
    »Ich kann nicht«, erwiderte Diccan und hasste diese drei Worte mehr als alles andere, was er je gesagt hatte.
    Wie konnte er Grace gegenübertreten, fragte Diccan sich, wenn er wusste, dass er in ihrem Blick den Schmerz über den Betrug sehen würde? Sie würde sich deshalb nicht einmal beschweren. Sie würde glauben, nicht das Recht dazu zu haben. Und er konnte nicht so offen mit ihr reden, um ihr diesen Irrglauben nehmen zu können.
    »Was meinst du damit, dass du nicht kannst?«, wollte Braxton wissen und hatte sich wieder erhoben.
    Es war Drake, der ihm antwortete. Diccan schaffte es nicht. »Jemand hat Hilliard eine Nachricht zukommen lassen. Wenn er nicht mit Minette zusammenarbeitet, wird Grace etwas passieren.«
    Einen Moment lang herrschte bestürztes Schweigen. »Das können wir nicht zulassen«, sagte Chuffy schließlich. »Nicht Grace.«
    »Was sollen wir denn tun?«, fragte Braxton.
    Es war Drake, der die schreckliche Wahrheit aussprach. »Nichts.«
    Braxton wirkte noch fassungsloser als Chuffy. Diccan wusste genau, wie sie sich fühlten.
    »Ihr müsst noch etwas wissen«, fuhr Drake fort. »Diccans Haushaltstruppe hat sich bewährt.«
    Diccan blickte abrupt hoch. »Babs hat mir nichts gesagt.«
    »Du warst nicht zu Hause. Sie hat Nancy als Dienstmädchen in Melvins Haus untergebracht. Melvin ist Evenhams Anwalt. Nancy hat Melvin belauscht, als er mit jemandem über den Vers gesprochen hat, den Bentley eigentlich hätte haben sollen.«
    Nun richtete sich sogar Chuffy beunruhigt auf. »Geht es um den Vers, nach dem wir suchen?«
    Drake nickte. »Scheint, als wäre er gefunden worden. Der Besucher, den Nancy nicht sehen konnte, sagte eindeutig: ›Die Hure hat ihn. Also wissen wir, wo er ist, wenn wir ihn brauchen.‹«
    Diccan fühlte, wie sein Magen sich zusammenzog. »Die Hure. Minette?«
    Drake zuckte mit den Schultern. »Wer sonst? Nancy meinte, es habe sich angehört, als könnten sie den Hauptteil ihres Plans ohne den Vers nicht umsetzen. Und das heißt, wir müssen den verdammten Vers finden, bevor sie es tun.«
    Diccan blickte eindringlich in die Runde. »Durchsucht ihr Haus.«
    »Das haben wir. Du musst sie durchsuchen.«
    »Das sollte nicht so schwierig sein«, überlegte Chuffy laut. »Sie hat nicht gerade die Angewohnheit, besonders viele Kleider zu tragen.«
    Diccan dachte an all das Gepäck, das Minette zu benötigen schien. »Er könnte überall sein.«
    »Na ja,

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