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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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mich nicht, ausgerechnet dich im Mittelpunkt dieses Fiaskos zu sehen?«
    »Wo hätte ich deiner Meinung nach denn sein sollen, Harry?«, fragte Kate. »Hätte ich darauf warten sollen, dass du dieses Spektakel hier eröffnest?«
    »Du hast noch nie auf irgendetwas gewartet, meine Liebe.«
    Abrupt drehte Grace sich zu ihm um. »Genug, Harry. Sie hat nichts damit zu tun.«
    Harry hatte den Blick nicht von der Duchess abgewandt, die, wie Grace sehen konnte, vor Wut zitterte. Grundgütiger, dachte sie. Und jetzt?
    »Ihr kennt euch offensichtlich«, sagte sie.
    »Ziemlich gut sogar«, entgegnete Harry kalt.
    »Offensichtlich nicht so gut, wie ich gedacht hatte«, versetzte Kate.
    Die Köpfe der Zuschauer in der Lobby drehten sich hin und her, als würden sie ein Badminton-Spiel verfolgen.
    »Ich glaube, Kate hat recht«, erklärte Grace und legte ihre Hand auf Harrys Arm. »Lasst uns im Salon weiterreden.«
    Umgehend öffnete Harry die Tür – und Grace erlebte noch einen Rückschlag. Vor dem Frühstück, das einen Fuhrmann gesättigt hätte, saß kein Geringerer als Diccan Hilliard.
    »Ich bin immer froh, wenn das Militär endlich auftaucht«, sagte er und legte sein Besteck zur Seite. »Doch ich weigere mich, mein Frühstück mit all diesen Leuten zu teilen.«
    An der Tür wartete Phillip, bis auch der letzte Neugierige der Meute eingetreten war, ehe er den Schaulustigen die Tür vor der Nase zuschlug. »Auf ein Wort, Mr. Hilliard«, sagte er und trat zu ihm.
    Diccan war bereits aufgestanden. Grace bemerkte sofort, dass er sich die Zeit genommen hatte, um seine Morgentoilette zu erledigen. Von seinen Reitstiefeln mit den blassbraunen Gamaschen bis zu seiner jagdgrünen Jacke und seiner gebundenen Krawatte sah er ordentlich und elegant aus. Sein Haar, von dem sie nun wusste, dass es sich morgens wild kräuselte, hatte er gezähmt und in weiche, braune Wellen gelegt. Seine eisgrauen Augen blickten sie unergründlich an. Er war der perfekte Dandy.
    »Es kommt mir so vor, als wären Sie im Vorteil, Captain«, sagte Diccan und erhob sich. »Harry, wenn mich nicht alles täuscht. Bist du Teil dieser Abordnung?«
    Harry grinste. »Nur ein besorgter Beobachter.«
    Grace blieb nichts anderes übrig, also übernahm sie die Vorstellung. »Bitte, nehmt alle eine Tasse Kaffee. Lady Kate hat eine überzeugende Idee, wie dieses Problem gelöst werden kann.«
    Diccan musterte sie bedächtig von Kopf bis Fuß. »Sind diese Herren hier in unserem kleinen Lustspiel der griechische Chor?«
    Mehr als einer von Grace’ Freunden stöhnte bei dieser Wortwahl auf.
    »Bitte«, sagte Grace und fühlte sich unsagbar erschöpft, »können wir das geistreiche Geplänkel auf später verschieben und uns der Situation mit dem angemessenen Ernst widmen? Diese Herren sind Freunde, die nur sichergehen wollen, dass mein guter Name keinen Schaden nimmt.«
    »Ich habe ja bereits versucht, Ihren Ruf zu schützen«, warf Diccan ein.
    Ohne ihn zu beachten, nahm Grace neben Kate Platz. Die Grenadiere folgten ihr. Sie nahmen Diccan in die Mitte. Dennoch war es Grace, die sich bedrängt fühlte.
    »Um es geradeheraus zu sagen«, begann Kate und stibitzte sich eine Scheibe knusprigen Specks von Diccan, »möchte Grace heute nicht heiraten.« Wieder stöhnten die Männer auf, aber sie blickte sie so streng an, dass sie verstummten. »Warum reisen Grace und ich nicht nach London, wo sie sich mit Diccan sehen lassen und wo ich einen Ball organisieren kann, bei dem die Verlobung bekannt gegeben wird? Geben wir ihnen die Zeit, einander kennenzulernen, ehe sie ihr Ehegelübde ablegen.«
    Grace bemerkte, wie Diccans Miene sich anspannte, und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihm zu erklären, dass diese Verlobung nur vorgetäuscht sein würde. Doch angesichts der Tatsache, dass die Grenadiere ihn anfunkelten, als hätten sie selbst ihn dabei erwischt, wie er sie verführte, wusste sie, dass es besser war, den Mund zu halten.
    »Das ist das Vernünftigste«, sagte Grace, an ihre Freunde gewandt. »Versteht ihr? Es würde mir Zeit verschaffen.«
    »Wenn Sie dem zustimmen«, warnte Phillip Diccan und erhob sich, »sehen wir uns im Morgengrauen.«
    Tyson und Grim-Fisher standen ebenfalls auf. Ihre Mienen waren ernst, und sie schwiegen.
    Plötzlich stand auch Grace. »Ach, setzt euch wieder«, stieß sie hervor, »so etwas werdet ihr nicht machen. Ich habe euch nicht um euren Schutz gebeten.«
    »Das musst du auch nicht, Gracie«, erwiderte Phillip sanft. Phillip, der

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