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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Lächeln wirkte säuerlich. »Grace und ich freuen uns über deine guten Wünsche.«
    Seine Mutter stieß kaum wahrnehmbar die Luft durch die Nase aus, dann wurde ihr raubtierhaftes Lächeln breiter, und Grace spürte, wie sich ihr die Nackenhärchen aufstellten. »Du freust dich über gute Wünsche?«, wiederholte Lady Eloise amüsiert. »Ja, das kann ich mir vorstellen. Ich glaube, das angemessenere Gefühl wäre, dass du deine wohlverdiente Strafe bekommen hast. Weiß er, wer Ihre Eltern sind, meine Liebe?«
    Grace bemerkte, dass die Verärgerung nackter Angst wich. »Er hatte die Ehre, meinen Vater kennenzulernen, Mylady.«
    »Und Ihr Vater hat ihm selbstverständlich alles erzählt«, entgegnete die Frau mit einem schmallippigen Lächeln.
    Grace konnte sie nur anblicken wie eine Maus, die erstarrt vor einer Schlange hockte. Warum habe ich das nicht kommen sehen?
    »Worauf willst du hinaus, Mutter?«, fragte Diccan. »Willst du sagen, dass Grace’ Familie untragbar ist? Ich darf dich daran erinnern, dass sie auch mit dem einflussreichen Haus der Hilliards verwandt ist.«
    »Ja«, zischte seine Mutter mit einem leichten Nicken, »das ist sie. Aber du weißt nicht genau, wie, oder, Richard? Ich vermute, dass nicht du es warst, der den Text für die Anzeigen in den Zeitungen zusammengestellt hat, oder?«
    Diccan zuckte zusammen. »Die Anzeigen …«
    Grace fühlte, wie sie innerlich in sich zusammensank. Lady Kate hatte sich offenbar um alles gekümmert. Doch wie hatte sie das geschafft? Sie hatte keine Informationen über Grace’ Familie gehabt.
    Lady Eloise lachte leise, und der Klang kroch Grace über die Haut. »Du weißt nicht, wer ihre Mutter war, nicht wahr, Richard?«
    Diccan blickte zu Grace. Grace kämpfte dagegen an, vor Scham zu erröten. »Sollte ich?«
    Wieder lachte seine Mutter. Sie nickte sich selbst zu und nahm ihre Handtasche und ihren Sonnenschirm. »Indem du deine Frau ansiehst, wirst du es nicht erfahren – das versichere ich dir. Aber du wirst es herausfinden. Bitte, sag mir Bescheid, wenn du es erfährst. Ich möchte deinen Gesichtsausdruck auf keinen Fall verpassen.«
    Und ohne ein weiteres Wort verließ sie das Zimmer.
    Grace ließ sich in einen Sessel fallen. Sie wollte sich zusammenrollen und einfach verschwinden. Wieso hatte sie diese neue Demütigung nicht vorhergesehen? Wie hatte sie annehmen können, dass niemand über ihre Mutter Bescheid wusste?
    »Ich muss es dir sagen«, wandte sie sich an Diccan und wusste, dass sie so elend klang, wie sie sich gerade fühlte.
    Diccan seufzte, und sie bemerkte, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. »Warum? Gibt es in deiner Familie Schwerverbrecher?«
    »Nein.«
    »Dein Großvater war ein Straßenhändler.«
    Sie lachte auf und war selbst überrascht. »Schlimmer. Ein Admiral.«
    »Wie lange ist sie schon nicht mehr da?«
    »Meine Mutter?« Grace schluckte. »Seit ich sieben Jahre alt war.«
    Er steckte sein Monokel in seine Weste und streckte den Arm aus. »Dann spielt es keine Rolle.«
    Grace blickte zu ihm hoch und wusste, dass seine Mutter recht hatte. Irgendjemand würde herausfinden, wer ihre Mutter war. Und sie würden es genießen, Diccan im ungünstigsten Moment die Wahrheit zu sagen.
    »Ich fürchte, es spielt sogar eine große Rolle. Ich denke, du solltest es wissen.«
    »Und ich sehe das anders.« Mit einer ungeduldigen Geste forderte er Grace auf aufzustehen. »Komm schon. Ich bin spät dran.«
    Grace ahnte, dass sie es ihm jetzt sagen sollte, denn sonst würde sie es nie mehr tun. Es war besser, es unter vier Augen zu besprechen. Mit einem beruhigenden Atemzug erhob sie sich.
    »Bevor sie meinen Vater geheiratet hat«, sagte sie und spürte, wie die Kälte der unvermeidlichen Wahrheit in ihre Knochen drang, »hieß meine Mutter Lady Georgianna Hewitt.«
    Er reagierte genau so, wie sie befürchtet hatte. Natürlich kannte er ihre Mutter. Jeder Einwohner einer Großstadt in Europa kannte ihre Mutter. Vor allem die Männer. Vor allem die gut aussehenden Männer.
    Eine ganze Weile starrte Diccan sie nur an. Offenbar konnte er keinen klaren Gedanken fassen. »Die Glorreiche Georgianna?«, wollte er schließlich wissen. Er klang zutiefst schockiert. » Sie ist deine Mutter?«
    Grace hätte eigentlich an diese Reaktion gewöhnt sein müssen. Doch es war so lange her, dass sie es jemandem erzählt hatte. »Es sei denn, ein paar Feen hätten mich bei der Geburt vertauscht«, erwiderte sie. »Obwohl sogar das angedeutet worden

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