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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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einer ziemlich stümperhaften Leistung. Es gab viel
mehr Zeugen. Mr Pradeesh Jeganathan, ein Ladenbesitzer dort, hat angeblich
beobachtet, wie ein Weißer ein schwarzes Kind zu einem kleinen weißen
Lieferwagen führte. Er stellte den Fahrer zur Rede. Es kam zu einer heftigen
Auseinandersetzung, bei der der mutmaßliche Entführer Mr Jeganathan
nachweislich ins Ohr und in die Wange gebissen hat.«
    »Gebissen? Haben sie die DNA?«
    »Mr Jeganathan erlitt am Tatort einen Herzanfall. Er wurde ins
Bristol Royal Infirmary gebracht, bevor das Beweismaterial sichergestellt
werden konnte.«
    »Bissabdrücke?«
    »Von schlechter Qualität, aber aktenkundig.«
    »Das ist schon mal was. Aber Zähne können sich in fünfzehn Jahren
stark verändern. Weitere Augenzeugen?«
    »Noch einer. Kenneth Drummond, freier Illustrator. Behauptete, er
habe ein paar Minuten vor der versuchten Entführung einen kleinen weißen Van
neben dem Kintry-Jungen herfahren sehen.«
    »Hat er eine Beschreibung des Fahrers abgegeben?«
    »Nichts, was dem widerspricht, was wir schon haben.«
    »Aber auch nichts, was dem etwas hinzufügt?«
    »Sorry, Boss. Die Ausbeute ist ziemlich bescheiden.«
    »Fünfzehn Jahre alter Fall«, sagt er. »Das wird ein Schuss ins
Blaue.«
    »Es ist mehr als ein ungelöster Fall. Maggie Reilly hatte
tatsächlich recht. Es ist ein Skandal.«
    »Was ist mit der leitenden Ermittlerin des Kintry-Falls? Pat
irgendwas. Haben wir sie kontaktiert?«
    »Inspector Pat Maxwell. Pensioniert. Ich habe ein bisschen
herumtelefoniert. Sie ist vor ein paar Jahren gestorben.«
    Luther lässt das auf sich wirken. Alte Fälle schließen sich wie
Wunden, vernarben undurchdringlich.
    Er dankt Howie und geht zur Tür.
    Er zögert, überlegt es sich anders, dreht sich noch einmal zu ihr
um.
    »Pete Black«, sagt er. »Selbstverständlich ist das nicht sein
richtiger Name. Also warum hat er sich für ihn entschieden? Von all den Namen,
die er zur Auswahl hatte, warum dieser?«
    Howie zuckt mit den Schultern. »Es ist ein Allerweltsname«, sagt
sie. »Er gibt nicht viel preis. In London muss es eine Million Pete Blacks
geben. Sie werden gerade alle überprüft.«
    »Hat der Name Sie an irgendwas erinnert, als Sie ihn gehört haben?«
    Howie schüttelt den Kopf.
    »Mich schon«, sagt er. »Mich hat er an was erinnert.«
    »Wie gesagt. Es ist ein recht gewöhnlicher Name.«
    »Ja«, sagt Luther. »Aber er hat sich für ihn entschieden . Und unsere
Entscheidungen verraten uns, nicht wahr? Also tun Sie mir einen Gefallen,
recherchieren Sie das. Nicht in den Akten. Holen Sie etwas weiter aus.«
    »Wird gemacht, Boss.«
    Howie legt die Akten der ungelösten Fälle beiseite und wendet sich
ihrem Computer zu.
    Luther weiß nicht, was er bei der Pressekonferenz sagen
soll, bis er zwischen Teller und ihrem Chef Detective Chief Superintendent
Russell Cornish sitzt und zu den Medien spricht.
    »Der Mord an Familie Lambert und die Entführung des Babys Emma
Lambert sind für alle Beteiligten eine Tragödie«, liest Luther ab. »Für die
Opfer, für ihre Familien, für die Polizei, für das Land als Ganzes. Die
Metropolitan Police möchte einen Appell an den Mann richten, der sich als Pete
Black ausgegeben hat«, er macht eine Pause, und seine Augen gleiten durch den
Raum: Journalisten, Kameras, Scheinwerfer, »er möge sich bitte unter der unten
stehenden Nummer bei uns melden. Pete, wir wissen, dass Ihre Gefühle sehr stark
in Aufruhr sind, und wir wollen Ihnen helfen. Wir wollen mit Ihnen sprechen,
und wir werden keine Mühe scheuen, das zu tun. Aber wir können nicht über die
Massenmedien kommunizieren. Also bitte rufen Sie die unten stehende Nummer an.
Seien Sie versichert, dass wir Sie wiedererkennen werden, wenn wir mit Ihnen
sprechen.«
    Er blickt auf den Tisch, kämpft gegen Scham und Schande an.
    »Wir möchten auch an die Familie des Mannes appellieren, der sich
Pete Black nennt. Seine Stimme wird Ihnen auf vielen Nachrichten-Websites
zugänglich gemacht, auf der Webseite der Polizei und auch auf einer
Facebook-Hinweis-Seite, die wir zu diesem Zweck eingerichtet haben.
Irgendjemand da draußen weiß, wer Pete Black ist. Er ist ein Ehemann oder ein
Sohn, ein Bruder, ein Freund, ein Kollege. Deshalb bitten wir die
Öffentlichkeit, sich die Aufnahme seiner Stimme anzuhören. Ist das jemand, den
Sie kennen?
    Wir bitten Sie dringend, zu bedenken, dass ›Pete Black‹ großes Leid
durchmacht und dass Sie ihn nicht verraten, wenn Sie uns helfen, sondern

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