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Luther. Die Drohung

Luther. Die Drohung

Titel: Luther. Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Cross
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dem Gesetz behandelt wird.
    Wir sind der Ansicht, dass die Anrufe bei einem Londoner Radiosender
in der Tat der Hilferuf eines zutiefst verzweifelten Mannes sind. Und wir sind
willens, die benötigte Hilfe zu leisten, wenn er uns lässt.
    In Anbetracht der Gefahr, die dieser Mann für die Allgemeinheit
darstellt, lassen Sie mich jedoch meinen Aufruf an die Öffentlichkeit
wiederholen, uns dabei zu helfen, diesen Mann zu identifizieren und zu fassen.
Irgendjemand da draußen weiß, wer er ist. Um diesen Vorgang zu beschleunigen,
hat der Metropolitan Police Service eine Belohnung von einhunderttausend Pfund
für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme und Überführung des Mannes führen,
der sich Pete Black nennt.
    Das Statement ist hiermit beendet. Ich werde jedoch eine oder zwei
Fragen beantworten. Bitte der Reihe nach, Ladies und Gentlemen.«
    Ein blitzendes, wirres Getöse bricht los:
    »Werden Sie sich bei Pete Black entschuldigen?«
    »Ich verweise Sie auf mein Statement, das Sie als das letzte Wort in
dieser Sache betrachten können.«
    »Wird Pete Black noch einmal töten, wenn Sie sich weigern zu tun,
was er sagt?«
     »Das zu beantworten hieße,
sich auf das Gebiet wildester Spekulationen zu begeben.«
    »Wie groß ist die Gefahr?«
    »Das ist momentan unmöglich abzuschätzen.«
    »Wenn Pete Black noch eine Familie tötet, werden bei der Polizei
Köpfe rollen?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diese Frage richtig
verstehe.«
    »Wer zeichnet verantwortlich für DCI Luthers Vorgehen?«
    »Ich.«
    »Wurde DCI Luther der Fall wegen Spannungen innerhalb des
Ermittlungsteams entzogen?«
    »Der Fall wurde DCI Luther nicht entzogen.«
    »Sind Sie bereit, DCI Luther den Rücken zu stärken?«
    »Absolut.«
    »Haben Sie ein psychologisches Profil erstellt?«
    »Kein Kommentar.«
    »Was wissen wir über den Mörder? Hat er das schon mal gemacht?«
    »Kein Kommentar.«
    »Hätten Sie es früher wissen müssen?«
    »Auch diese Frage verstehe ich nicht.«
    »Haben Sie Vertrauen in Ihren leitenden Ermittlungsbeamten?«
    »Ich habe absolutes Vertrauen in meinen leitenden
Ermittlungsbeamten.«
    »Wo ist er dann?«
    »Es wird Sie freuen zu hören, dass er beschäftigt ist.«
    »Ist er raus aus dem Fall?«
    »Nein.«
    »Sollte er das nicht sein?«
    »Nein.«
    »Haben Sie einen Fehler gemacht, indem Sie sich nicht bei Pete Black
entschuldigt haben?«
    »Nein. Das haben wir nicht.«
    »Wie viele Londoner sind heute Nacht in Gefahr wegen fragwürdiger
strategischer Entscheidungen von DCI Luther?«
    »Falls heute Nacht irgendwelche Londoner in Gefahr sind, und ich
betone das Wort ›falls‹, dann wegen eines Mannes, der sich Pete Black nennt.
Ich fordere alle Londoner noch einmal auf, ihr Herz und ihr Gewissen zu prüfen.
Wenn Sie wissen, wer dieser Mann ist, bitte kontaktieren Sie uns über die
Hotline. Das war’s. Vielen Dank, Ladies und Gentlemen, schönen Tag noch.«
    Während Cornish und Teller vor dem brechend vollen Presseraum
sprechen, stehen Luther und Howie an Bennys Schreibtisch zusammen.
    »Ich hab die Strafregister durchkämmt«, sagt Benny. »Hab mir jeden
Einzelnen in der Datenbank der Sexualstraftäter angesehen. Ich bin die
Namensliste durchgegangen.«
    »Lacht uns irgendjemand an?«
    »Ich habe nicht das Gefühl. Also hab ich auch ein wenig außerhalb
der Datenbank gesucht, bin meiner Spürnase gefolgt.«
    »Wohin?«
    »Ich denke mir: Was, wenn unser Pete während der Jahre unterhalb des
Radars keine Kinder entführt .
Vielleicht kauft er welche.« Er zeigt Luther ein Fahndungsfoto. »Das ist Vasile Sava. Er ist
Kinderhändler. Er hat illegale Adoptionen von Babys aus ganz Osteuropa
organisiert. Wenn jemand in London Leute kennt, die versucht haben, ein Baby zu
kaufen oder zu verkaufen, ist er das.«
    »Und warum genau lacht er uns an?«
    »Weil, als er festgenommen und seine Datenbank durchsucht wurde, ein
›Mr Torbalan‹ auf seiner Kundenliste stand. Das ist einer der Namen für den
Kerl, der die bösen Kinder klaut.«
    Luther klopft ihm auf die Schulter. »Gute Arbeit, Ben. Wo wohnt er?«
    Benny reicht ihm einen Ausdruck.
    »Nimm Desinfektionsmittel mit«, sagt er. »Und vielleicht Knoblauch
und ein Kruzifix.«
    Bill Tanner sieht die 12-Uhr-Nachrichten, weil er das
immer macht.
    Er ist überrascht, den Bullen, der neulich abends bei ihm
vorbeigekommen ist, zusammengesunken an einem Tisch bei irgendeiner
Pressekonferenz sitzen zu sehen, er scheint sich eingesperrt und unwohl zu
fühlen.
    Bill

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