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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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eine lange Geschichte erzählen“, meinte er dabei mit seinem bekannten, frechen Lächeln.
    „Ich habe sehr viel Zeit mitgebracht“, sagte die junge Journalistin im unterkühlten Ton.
     
     
    * * *
     
     
    General Rawlings hatte das Oberkommando über die S.V.F., die Special Vampire Force,  übernommen. Diese Einheit wurde kurz nach Bekanntwerden der neuen Waffe durch die anglo-amerikanischen Geheimdienste ins Leben gerufen, auf Initiative des britischen Premierministers wie auch des amerikanischen Präsidenten. Natürlich war diese Abteilung keinem Außenstehenden bekannt, sie unterstand direkt der Regierung beziehungsweise den Geheimdiensten. Eingeweiht waren nur die Machthaber der Länder dieser Welt und davon auch nicht alle. Endlich sah man eine Chance, die ungeliebten Mitbewohner auf diesem Planeten für immer auszulöschen!
     
    Innerhalb weniger Wochen war diese spezielle Einheit mit Patronen, die die Chemikalie aus den Leuchtstäben enthielt, ausgerüstet worden. Den Anteil an Wasserstoffperoxyd hatte man dabei bewusst erhöht. Bezeichnenderweise wurde dieses Zeug noch mit dem Namen Engelsblut versehen. Der General selbst, obwohl Amerikaner, schien aus der Blütezeit der Militärherrschaft zu stammen. Er befahl mit einer unbarmherzigen Härte die totale Vernichtung der Vampire. Die Hybriden waren als Bezugspersonen des künstlichen Hämoglobins den Regierungen bekannt, daher leicht aufzufinden und nunmehr zu vernichten – natürlich unauffällig. Das hieß ohne militärische Präsenz und Uniformen in Form lautloser Killerkommandos bestehend aus je zwei Leuten. Schwieriger wurde es dagegen bei den alten Vampirfürsten, die sich immer noch vor dem Tageslicht verkrochen. Und von den Grenzgängern wussten die Regierungen gar nichts.
     
     
    * * *
     
     
    Miriam Cole saß auf dem schwarzen Ledersofa in Jasons altem Landhaus und hörte zu. Ein Glas Wein stand vor ihr auf dem Tisch. Mittlerweile war es Abend geworden. Ein Feuer brannte im Kamin. Draußen stürmte es immer noch. Jason hatte Recht gehabt, es war wirklich eine lange Geschichte – eine sehr lange. Die Journalistin schien weder erstaunt noch erschrocken. Sie blieb erstaunlich gelassen, als der Vampirfürst ihr seine Lebensgeschichte erzählte, von Anfang an. Ihr Verstand schien bei manchen Stellen zu zweifeln, doch ihr Bauchgefühl und ihr weiblicher Instinkt sagten ihr, dass sich niemand eine solche Geschichte ausdenken konnte. Soviel Phantasie besaß kein Mensch!
     
    Es war nicht nur Jasons sanfte, eindringliche Stimme, nein, es war etwas anderes, was die junge Frau schließlich überzeugte, dass er die Wahrheit sprach. Die spitzen Eckzähne allein hätten das nicht bewirken können, die konnte man von jedem Zahnarzt herstellen lassen. Aber dieser Mann konnte telepathisch mit ihr reden! Sie hörte ihn in ihren Gedanken. Miriam war von Natur aus ein sehr sensitiver Mensch. Ihre Großmutter hätte man vermutlich in früher Zeit als Hexe verbrannt, denn sie hatte mediale Fähigkeiten und konnte hellsehen. Dieses Erbe hatte die alte Dame an ihre Enkelin weitergegeben. Dadurch war es auch dem Vampirfürsten möglich, Miriam Bilder zu zeigen, die wie Visionen in ihrem Kopf aufstiegen – Bilder seiner Erinnerungen. Das machte ihn ihr nur noch sympathischer. Warum erzählte er ihr bloß so viele Dinge? War es Vertrauen oder Berechnung? Bislang hatte die Journalistin sich vorwiegend ihrer Karriere verschrieben. Ihre letzte Beziehung war daran zerbrochen. Jetzt erzählte ihr ein Vampir von einer völlig neuen Realität, die schon seit Jahrzehnten existierte, und von der Normalsterbliche gar nichts mitbekamen. Die ganze Zeit über, während sie sich stumm gegenübersaßen und sie seine Geschichte in ihren Gedanken hörte, sah sie ihn an. Sie hatte das Gefühl, dass Jasons dunkle Augen sie in einen Abgrund zogen.  Miriam Cole ahnte, dass diese Begegnung ihr Leben verändern würde.
     
    Leander Knight bevorzugte wie Jason abgelegene Gegenden als Wohnorte, doch er hatte auch ein Faible für Kultur. Er besaß in der Toskana ein kleines altes Weingut, das nur wenige, ausgewählte Kunden belieferte - im Übrigen ein ausgezeichnetes Alibi, um viel zu reisen. Das tat er auch, aber nur selten so wie normale Menschen. Der Halbengel verfügte über telekinetische Kräfte. Seine Gedanken reichten aus, um ihn von einem Ort zum anderen zu bringen.
    Leanders telepathische Kräfte überstiegen sogar die der Vampirmeister. Und die Signale, die er seit Wochen

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