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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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empfing, beunruhigten ihn. Er hörte Schreie – die Schreie der sterbenden Vampire!
    Leander Knight konnte den Vampiren nicht beistehen. Dazu war er auch nicht verpflichtet. Doch er zog nach einiger Zeit eine erschreckende Bilanz: ganze dreitausend Hybriden gab es jetzt noch weltweit von einer ursprünglichen Anzahl von einer Viertelmillion, dazu zwölf Grenzgänger und sieben alte Meister. Die Vernichtung der Vampirrasse stand also kurz bevor.
    Da er jedoch ebenfalls ein Kind der Ewigkeit war, empfand Leander so etwas wie Mitgefühl. War für diese außergewöhnliche Rasse wirklich der Tag des jüngsten Gerichtes gekommen? Diese seelenlosen Geschöpfe wären dann für immer verloren. Noch am gleichen Tag informierte er Jason über seine Statistik.
     
    Jason Dawn hatte sich vor seiner Wandlung zum Vampirfürsten als einer der wenigen Hybriden damals nicht als Bezugsperson für das künstliche Blut registrieren lassen. Somit war er relativ sicher. Er galt offiziell immer noch als exzentrischer Rockstar. Die Band hatte sich inzwischen aufgelöst, es würde also keine weiteren Auftritte in der Öffentlichkeit mehr geben. Die einzige, die sein Geheimnis inzwischen kannte, war Miriam Cole und diese schien gar kein Verlangen zu haben, es an die Medien weiterzugeben. Im Gegenteil, sie zeigte vielmehr ein deutliches Interesse an seiner Welt.
     
    „Bevor du dich wieder in eine unselige Affäre stürzt, solltest du dich zunächst um deine Rasse kümmern“, warf Leander Knight dem Vampirfürsten jetzt vor. Ihm waren die häufigen Besuche der Journalistin nicht entgangen.
    Jason fuhr zornig herum. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Einen offenen Krieg führen? Lächerlich!“
    „Na ja, damals hat Moses sein Volk ins gelobte Land geführt“, bemerkte Leander zynisch.
    „In der heutigen Zeit kann man nicht mehr unentdeckt bleiben, außer in einigen Dschungelgebieten und dort möchte wohl keiner von uns leben!“, gab Jason zur Antwort.
    „Dann such dir Verbündete“, schlug Leander vor.
    „Oh klar, jeder möchte bestimmt einen Blutsauger adoptieren. Wir sind auch absolut stubenrein!“, giftete Jason ihn an. Doch das war pure Verzweiflung.
    „Dann erschaffe neue Hybriden. Es liegt doch in deiner Macht!“, schlug der Atlanter vor.
    „Als Schlachtvieh? Nein danke. Da bleiben wir doch lieber im Verborgenen!“, war Jasons Antwort. „Wie wäre es dann mit einem Asylantrag?“, spottete Leander.
    Die beiden standen sich feindselig gegenüber wie Duellanten. Jason wäre dem Halbengel gerne an die Kehle gesprungen, doch dieser war ihm ebenbürtig.
    „Nein, ganz im Ernst. Du kennst doch diese Organisation, die euch vor einigen Jahren gejagt hat – Trilobit . Schlag ihnen einen Handel vor. Die Unsterblichkeit gegen eure Sicherheit“, bemerkte Leander ganz ernsthaft.
    Jason stutzte. Misstrauen war in ihm erwacht. „Soll das ein Witz sein? Das wäre ein Pakt mit dem Teufel persönlich! Die wollen die Weltherrschaft!“
    „Ich weiß, aber die übrigen Menschen auch!“
    Damit hatte der Atlanter leider Recht. Für Vampire würde hier bald kein Platz mehr sein. Der Vampirfürst überlegte. Es blieb einige Zeit still im Zimmer.
    „Dafür bräuchten wir einen der Grenzgänger“, stellte Jason dann fest.
    Leander verneinte. „Du übertriffst durch deine doppelte Wandlung die Kraft der Grenzgänger bei weitem.“
    „Also soll ich das Versuchskaninchen spielen!“, brauste Jason kurz auf, bevor er erneut sehr ruhig wurde. Leander hatte ja Recht. Wenn nicht er, wer dann?
    War er nicht als Fürst dazu verpflichtet, seine Rasse zu schützen oder gar zu retten?
    Leander bemerkte seine Selbstzweifel. „Ich könnte mit dieser Organisation Kontakt aufnehmen. Die haben bereits ein neues Hauptquartier in Los Angeles bezogen“, bot er an. „Dann würde es auf alle Fälle ein fairer Handel werden“, fuhr er fort.
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ Jason aufhorchen. Konnte er seinem Mentor trauen? War es das, was von ihm verlangt wurde? Er bat sich Bedenkzeit aus.
     
    Noch etwas bereitete ihm Sorgen. Er hatte Miriam soviel von seiner Welt erzählt, dass diese ihn mittlerweile wiederholt gebeten hatte, sie darin aufzunehmen. Das Angebot war wirklich verlockend, hatte er doch außer Tierblut nicht viel getrunken in letzter Zeit. Bei ihrem letzten Treffen hatte sie die rotbraunen Locken mit einer verführerischen Handbewegung zurückgestrichen und ihren schlanken, weißen Hals dargeboten. Noch hatte er widerstehen können

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