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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Rasse begegnet, doch die erschienen ihm harmlos. Solange die Untergrundversorgung noch funktionierte, würde keiner von denen Menschen töten. Hinter den Verschwundenen musste jemand anderer stecken. Jemand mit Intelligenz und Einfluss. In Gedanken ging er die Grenzgänger durch, denn die alten Fürsten waren längst vernichtet. Der einzige, der hier in London residierte, war Adrian. Auf den letzten Versammlungen war dieser eher ein stiller Beobachter gewesen, doch Jason hatte gespürt, wie er seine Gedanken vor ihm abschirmte. Vielleicht hatte er ja wirklich etwas zu verbergen. Die Spur des Grenzgängers führte ihn ins Cube . Der Türsteher ließ den Vampirfürsten auch ohne Clubausweis ein. Er erkannte ihn sofort, als Jason die Sonnenbrille abnahm. Jason blickte sich um und ging in Richtung Bar. Alles war nobel und exquisit eingerichtet. Auch die Technik war auf dem neuesten Stand. Hier hatte jemand viel Geld und Mühe investiert. Doch das beeindruckte Jason nicht. Es war etwas anderes, das ihm auffiel – der Geruch von Tod lag in der Luft. Doch das kalte Blut konnte nur er wittern – und seine Artgenossen. Davon gab es dann auch etliche in diesem Etablissement, wie er feststellen musste.
    Die Blicke aus vielen Augen folgten ihm. Einige davon waren durchaus begehrlich, wie die von Charlene. Die hatte allerdings keine Ahnung, wen sie vor sich hatte, als sie sich ihm mit einem aufreizenden Hüftschwung näherte. Das goldene Paillettenkleid schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihre schlanke Figur und betonte den zarten Braunton ihrer Haut.
    „Hallo, mein Schöner“, gurrte sie.
    Jason verzog den Mund zu einem Grinsen. Doch sein Tonfall blieb ernst. Vielleicht konnte er von der offenherzigen Schönheit etwas erfahren. „Meine Schöne…“, grüßte er zurück.
    Charly hakte sich unter und führte ihn zu einem der abgelegenen Tische, an dem man sich halbwegs gut unterhalten konnte. Dann bestellte sie, wie selbstverständlich, zwei Cocktails „nach Art des Hauses“, den ihre Kollegin Leila brachte. Sie zwinkerte ihr viel versprechend zu, als diese die Gläser auf den Tisch stellte. Eine Bloody Mary der besonderen Art. Jason roch das Menschenblut, trotzdem trank er. Es war Balsam für seine hungrigen Adern. Charlene bestellte sofort nach.
    „Zum ersten Mal hier?“, fragte sie mit einem verführerischen Lächeln.
    Jason lächelte zurück. „Wie du siehst.“
    „Du solltest öfter kommen – es lohnt sich“, flüsterte sie verheißungsvoll und beugte sich vor. „Cocktails gibt es doch überall“, grinste Jason abwertend.
    Sie legte ihre schmale Hand auf die seine. „Nicht doch, du solltest mal unsere Partys sehen“, schwärmte sie und kam noch näher. „Zuerst erfüllen wir den Menschen alle Wünsche, ganz egal ob Frauen, Macht, Job…“, flüsterte sie in sein Ohr. „Und dann müssen sie zurückzahlen, wenn du verstehst.“
    Jason verstand. Charly wurde richtig gesprächig. „Sie dürfen sogar um ihr Leben spielen“, verriet sie leise und nahm einen Schluck von ihrem Drink.
    „Was meinst du damit?“
    „Na ja, wenn ihre Mitgliedschaft abgelaufen ist, bekommen sie noch mal eine Chance am Roulettetisch.“ Sie fand das offensichtlich spaßig. „Aber sie verlieren immer“, kicherte sie. 
    „Und wie oft macht ihr das“, flüsterte Jason genauso leise zurück.
    „Einmal im Monat, immer bei Vollmond. Das gibt so einen besonderen Kick“, kicherte sie. „Entstehen dabei etwa neue Vampire?“, wollte Jason wissen.
    Charly schüttelte den Kopf. „Nur ganz selten, wenn Adrian wieder mal den Kopf verliert. Der ist ein echter Frauenheld“, sagte leise und genehmigte sich den Rest von Jasons Cocktail.
    Der Vampirfürst stand auf. Er hatte genug gehört. Charly schaute ihn enttäuscht an. „Keine Sorge“, lächelte Jason sie an, aber dieses Lächeln erreichte seine dunklen Augen nicht. „Wir sehen uns bestimmt wieder.“
     
    Sein nächster Weg führte ihn in die Toskana auf das Weingut von Leander Knight, dem Halbengel aus Atlantis. Es war brütend heiß. Insekten summten über die farbenfrohe Landschaft. Die großen Zypressen wiesen den Weg zu dem einsam gelegenen Gutshof, der nur über einen unbefestigten Feldweg zu erreichen war. Es roch nach Lavendel, frisch gebackenem Brot und altem Wein.
    Leander Knight machte gerade einen Ausritt über die Felder. Eine Lerche sang hoch über dem sonnendurchfluteten Land ihr Lied. Es würde eine gute Ernte geben. Wärme und Licht ließen die süßen Trauben

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