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Lux Aeterna (German Edition)

Lux Aeterna (German Edition)

Titel: Lux Aeterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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Existenz von „Unsterblichkeit“ geben konnte, erhielt eine fünfstellige Summe als Belohnung. Dafür würde es sich doch lohnen, diese Leiche noch etwas länger aufzubewahren!

(17) Jäger und Gejagte
     
     
    Duncan Philips hatte ein Problem. Der junge Mann arbeitete in der Buchhaltung bei Richmond Pharmacies in Washington D.C., und seit kurzem kamen ihm immer wieder merkwürdige Spesenabrechnungen in die Hände von Kopfgeldjägern, was in den Staaten durchaus kein anrüchiger Beruf war, aber was hatte ein pharmazeutischer Konzern mit solchen Typen mit zu tun?
    Der Konzernleitung war allerdings bewußt, dass ihr Mitarbeiter in der Buchhaltung nicht nur fleißig und korrekt, sondern genau das war, was die Organisation suchte. Jene Organisation, die unter dem Decknamen „Trilobit“ auf der Jagd war nach der Unsterblichkeit, um eine neue menschliche Eliterasse zu schaffen. Und für dieses Ziel ging „Trilobit“ über Leichen. Kopf dieser Organisation, der Richmond Pharmacies als Tarnung diente, war Dr. Elroy Connor, ein genialer Wissenschaftler, doch wie alle Genies zu dicht am Rande des Wahnsinns angesiedelt.
    Woher die Gelder für seine Forschungen kamen, fragte er ebenso wenig wie die vielen anderen Wissenschaftler, die weltweit für diese Gesellschaft angeheuert wurden. Jedenfalls flossen diese Gelder reichlich.
    Dr. Connor hatte aus dem Leichenschauhaus in Berlin-Wedding eine Leiche und eine interessante Gewebeprobe importiert. Der halbverbrannte Tote stammte aus einer der letzten Straßenschlachten in Europa, hatte keine nachweisbare Identität, aber dafür zwei wunderschöne spitze Eckzähne und auch sonst ein sehr gesundes Gebiss. Der erste Hinweis auf die Existenz der Vampire. Und die waren ja bekanntlich unsterblich. Also hatte es sich der Forscher in den Kopf gesetzt, diese Wesen lebend zu fangen, um ihre Substanz zu erforschen, in der Hoffnung, daraus einen Art Impfstoff für ein ewiges Leben entwickeln zu können.
    Allerdings wusste er noch zu wenig, viel zu wenig. Er wusste zum Beispiel nicht, dass es Unterarten dieser Spezies gab. Die Neuzeitvampire, die Hybriden, vermehrten sich nicht, und dazu gehörte auch Duncan Philips. Die Grenzgänger, seltene Exemplare aus der Zeit der beginnenden Evolution der vampirischen Rasse, konnten dagegen noch andere Vampire erschaffen. Die alten Meister waren ebenfalls selten geworden, schlummerten aber immer noch im Verborgenen. Alle diese Arten wurden gut versorgt, damit sie nicht auffällig wurden. Versorgt von den Regierungen selbst, und zwar mit künstlichem Blut.
    Natürlich kochte in einer so großen Firma auch die Gerüchteküche, und eines Tages drang eines der Gerüchte auch zu Duncan Philips. Er ließ sich sein Erschrecken nicht anmerken. Aber wenn das stimmen sollte, dann war Richmond Pharmacies auf der Jagd nach Vampiren, nach seiner Rasse! Offenbar brauchten sie Versuchskaninchen für seltsame Experimente, die in den Laboren im Keller stattfanden, zu denen er keinen Zutritt hatte. Daher also auch die Quittungen der Kopfgeldjäger.
     
    Der Grenzgänger-Vampir Alexandre Cuvier hatte für seine Aufstände in Europa eine große Zahl Hybridenvampire erschaffen. Diese würden nach seinem Untergang wohl in alle Welt verstreut werden, doch so bestand das Risiko, dass früher oder später einer von ihnen ins Netz gehen würde. Jedenfalls hatte man in den Laboren im Untergeschoss bei Richmond Pharmacies schon alles dafür vorbereitet. Duncan Philips hatte wirklich ein Problem. Er musste die anderen Vampire warnen!
     
    * * *
     
    Lioba Olsen war eine junge Fotografin mit Wohnsitz in Hamburg-Ohlsdorf. Und auch sie hatte ein Problem. Sie wurde erst vor kurzem als Hybridenvampir erschaffen, als auch hier die Straßenkämpfe tobten, die der rebellische Cuvier angezettelt hatte, um die Herrschaft seiner Rasse zu festigen.
    Mit den veränderten Lebensbedingungen kam sie äußerlich klar, doch die um ein Vielfaches feineren Sinne und diese Gier nach fremdem Blut waren eine Qual für sie. Sie sah ihre Umwelt mit ganz neuen Augen. Wenn sie an einem harmlosen Passanten vorüberging, so hörte sie sein Atmen und den lockenden Pulsschlag in ihrem Kopf. Für sie war es zunächst eine reine Qual. Also wagte sie sich kaum noch aus dem Hause. Einkaufen brauchte sie ja nicht mehr.
    Um ihren Hunger zu stillen, hielt sie sich die erste Zeit an Haustiere. Aber diese ständig zu kaufen war ein relativ teurer Spaß. Also machte sie sich des Nachts auf die Jagd nach streunenden

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