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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Antworten auf einmal.
    Mich interessiert jedoch nur eines: Was haben Sie in Benellis Büro gesucht?«
    »Wenn ich das nur wüsste. Vielleicht sein Geheimnis?«
    Der Fremde stieß ein unheilverkündendes Lachen aus. »Sie haben ja
    Sinn für Humor. Nun, der wird Sie die Tortur vielleicht etwas leichter
    ertragen lassen.«
    Er betätigte das Handhebelrad erneut, und Bens Arme wurden noch
    brutaler über seinen Kopf gerissen. Diesmal spürte er echten Schmerz,
    stöhnte, unterdrückte aber ein impulsives Aufschreien.
    »Hat Ihnen Ihr Chef diesen Bereich der Villa niemals gezeigt?«, fragte
    der Fremde ehrlich interessiert.
    Ben fluchte innerlich. »Ich schätze, dies ist das geheime Burgverlies.«
    Der Fremde trat einen Schritt vor, gerade so weit, dass Ben ihn wie einen Schatten aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte. »Es ranken sich
    einige höchst unschöne Geschichten um diesen Ort, gewoben aus Irrsinn
    und Blut, Kreuz und Schwert. Aber als letzter männlicher Spross seiner
    Familie wird Ihr Chef nicht sonderlich daran interessiert sein, alte
    Geschichten aufzuwärmen. Dabei liegt das jüngste Drama gar nicht
    einmal so lange zurück.«
    »Kardinal Cibans Familiengeschichte interessiert mich nicht«, keuchte
    Ben. Der Schmerz in den Armen wurde langsam unerträglich. »Das geht
    mich nichts an.« In Wahrheit kannte er Cibans Vergangenheit recht gut,
    zumindest den zugänglichen Teil. Er arbeitete höchst ungern für
    Vorgesetzte, deren Hintergrund er nicht kannte. Aber der Fremde hatte
    schon Recht: Wo es viel Licht gab, da gab es auch viel Schatten. So
    standen das Kreuz und das Schwert, welche der Mann erwähnt hatte, für
    nichts Geringeres als den vatikanischen Geheimdienst. Ben hatte von
    dem Gerücht gehört, dass der Geheimdienst des Vatikans in irgendeiner
    Form mit dem Tod von Cibans einziger Schwester zu tun hatte.
    »Nur so viel«, sagte die Stimme ruhig. »Schenken Sie Ihrem Boss nicht
    zu viel Vertrauen. Denn Vertrauen ist etwas, das er nicht verdient. Doch nun wieder zurück zu unserem eigentlichen Thema: Was haben Sie
    gehofft, in Kardinal Benellis Arbeitszimmer zu finden?«
    »Ich weiß es nicht«, brachte Ben stöhnend vor Schmerz hervor. »Aber
    womöglich bekommen Sie es heraus, wenn Sie die Akten und den
    Computer durchsuchen?«
    Der Fremde spannte das Seil noch ein Stück weiter. Schierer Schmerz
    schoss durch Bens Körper. Ihm war, als hörte er ein ohrenbetäubendes
    Krachen in seinen Schultergelenken.
    »In diesem Stadium werden Sie noch gegen die Spannung anhalten«,
    erklärte die Stimme mit einer Kälte, die Ben einen Schauer über den
    Rücken jagte, »und das nicht nur mit den Arm- und Beinmuskeln,
    sondern auch mit den Bauchmuskeln. Im nächsten Stadium wird die
    Kraft Ihrer Gliedmaßen mit einem Mal nachlassen. Zuerst werden Sie
    die Kraft in den Armen verlieren, dann in den Beinen. Erst werden die
    Bänder reißen, danach Ihre Muskelfasern. Im übernächsten Stadium
    werden schließlich auch Ihre Bauchmuskeln bersten, und wenn ich die
    Folter bis in den frühen Morgen genüsslich fortsetze, werden zu guter
    Letzt Ihre Glieder ausgerenkt und aus den Gelenken springen. Glauben
    Sie mir, die Schmerzen dieser Tortur werden unvorstellbar sein.«
    Ben antwortete nicht. Sein Körper war wund und in Schweiß gebadet.
    Jede einzelne Faser tat ihm weh, als stünde er in Flammen. Der Fremde
    wartete noch einen Moment, dann trat er hinter der Folterbank hervor. Er trug ein Kapuzengewand, das ihn vollkommen verhüllte. Aber er war in
    etwa so groß wie Ben.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Beschissen. Und wissen Sie was: Sie werden mit Ihrer Folter nichts
    erreichen. Nicht das Geringste.«
    »Ich kann nur hoffen, dass Sie sich über den Ernst Ihrer Lage im Klaren
    sind. Das hier ist kein Scherz.«
    Ben blickte sich in dem schummrigen Raum um und schaute dann
    wieder den Fremden an, ohne ein Wort. Verdammt! Was war das nur für
    eine Geschichte, in der Darius und Benelli da gesteckt hatten? Und was
    wusste Ciban?
    »Sie sind zäh. Zäher, als ich dachte«, sagte der Unbekannte ruhig. »Was
    soll ich sagen – wir leben nicht mehr im Mittelalter. Und um ganz
    ehrlich zu sein, ich verabscheue Gewalt.«
    Mit diesen Worten öffnete er eine Tasche, die neben der Folterbank
    stand, und entnahm ihr eine Spritze und eine Ampulle mit einer
    fluoreszierenden Flüssigkeit. Er füllte die Spritze auf, drückte den
    Kolben nieder und ließ einige Luftbläschen durch die Nadel entweichen.
    Ben rüttelte an seinen

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