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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund…«
    »Glenda, du warst vorhin eine andere.«
    »Uaahhh«, sagte sie und streckte ihren Arm abwehrend vor. Dann ging sie rasch zur Seite. »Dieser Mann kostetmich Nerven, dermachtmich noch ganz krank.«
    »Glenda, bitte. Ich spaße nicht.«
    »Suko, sag du was.« Sie war neben der Maschine stehengeblieben.
    »Es war in der Tat ungewöhnlich.«
    »Was war ungewöhnlich, bitte schön?«
    »Die Sache mit dir.«
    »Ich habe nichts getan.«
    »Fast nichts, Glenda. Du hast nur mit einer anderen Stimme gesprochen, als wir eintraten.«
    Ihre Blicke sagten deutlich, daß sie uns beide für verrückt hielt. »Was soll ich gesagt haben?«
    »Jetzt schon, hast du gefragt.«
    »Und weiter, John.«
    »Nichts. Nur war deine Stimme eine andere gewesen. Ich habe sie genau erkannt.«
    Glenda wollte grinsen, was ihr allerdings nicht so recht gelingen wollte.
    »Interessant«, sagte sie. »Darf ich fragen, mit welch einer Stimme ich gesprochen haben soll? Etwa mit der von Margaret Thatcher?«
    »Nein, das wäre gut gewesen. Du hast mit einer anderen Stimme die Frage gestellt. Mit der einer gewissen Lilith.«
    »Was?« schrie Glenda, die Bescheid wußte. »Mit der Stimme von Luzifers Hure?«
    »Ja.«
    Sie lachte. Zuerst hell und klar, dann jedoch zerfaserte dieses Lachen, und ihr Blick bekam einen nachdenklichen Ausdruck. Sie hob die Schultern. »Es ist so ungewöhnlich«, sagte sie. »Aber ich kann mich an nichts erinnern.«
    Ich hatte mich gesetzt. »Meinst du jetzt an Lilith?«
    »Ja, natürlich. Wenn ich doch mit ihrer Stimme gesprochen haben soll, dann muß…« Sie schlug sich gegen die Stirn. »Doch, John, da ist schon etwas gewesen.«
    »Was denn?«
    »So ein komisches Gefühl.« Sie wühlte mit den Fingern durch das dunkle Haar.
    »Damit kann ich nichts anfangen, Glenda.«
    »Weiß ich. Deshalb versuche ich, es in Worte zu fassen. Ein… ein Sekunden-Blackout…« Sie hob den Blick. Fast bittend sah sie mir in die Augen. »Verstehst du das?«
    »Nicht direkt, das kann nur der richtig begreifen, den es auch betrifft.«
    »Wie war es denn genau?« fragte Suko. »Kannst du dich noch daran erinnern? Kam es plötzlich…?«
    »Ja, wie ein Blitz.« Sie schaute zu den Karteikästen hin. »Ich wollte dort einen älteren Brief hervorholen, hatte mich schon gebückt, als es mich urplötzlich überkam. Es war wie ein Schock.« Sie schaute uns an. »Verdammt, mir fehlen einige Sekunden.«
    »Da hat Lilith zugeschlagen«, sagte ich.
    »Wie war das möglich?«
    Ich hob die Schultern an. »Frag mich etwas Leichteres, Glenda. Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich kann es mir denken«, sagte Suko. Er zielte mit dem Zeigefinger auf meine Brust. »Du trägst das Kreuz, John. Es hat dich bisher immer beschützt, jetzt aber kann es dir und uns zum Verhängnis werden, denn es ist die Brücke zwischen Luzifer und uns. Dein Kreuz, auch wenn du es nicht wahrhaben willst.«
    »Nein, das will ich auch nicht.«
    »Dann nenne mir bitte eine andere Möglichkeit. Ich wüßte keine.«
    »Gesetzt den Fall, du irrst dich nicht, Suko. Was sollte ich dann deiner Ansicht nach unternehmen?«
    »Leg es ab.«
    »Damit wäre ich wehrlos. Vielleicht will Luzifer das nur. Vielleicht kommt er deshalb nicht an mich heran, weil ich eben dieses Kreuz noch besitze und unter einem gewissen Schutz stehe.« Der Klang meiner Stimme war schärfer geworden, ich hatte mich über Sukos Bemerkungen geärgert und wollte es einfach nicht wahrhaben.
    »Reg dich nicht auf, John. Es ist nur eine der Möglichkeiten. Sie ist mir eingefallen.«
    »Nein, ich lasse darauf nichts kommen.«
    Das Telefon unterbrach meinen Satz. Glenda hob ab, lachte und sagte
    »Hi, Jane.«
    Ich schielte hin und erkannte, daß Glenda die Lippen zusammenpreßte.
    »Es ist für dich.«
    »War Jane komisch?«
    »Etwas.«
    Ich nahm den Hörer entgegen und meldete mich. Glenda hatte nicht gelogen. Janes Stimme hörte sich meines Erachtens zwar nicht komisch ab, sie klang jedoch etwas gehetzt.
    »John, ich werde zu dir kommen. Jetzt gleich, in dein Büro. Ich muß dich sprechen.«
    »Um was geht es denn?«
    »Es handelt sich um einen Traum.«
    »Träume sind…«
    »Keine Schäume in diesem Fall. Der Traum war furchtbar, und er hatte auch mit dir zu tun. Aber ich bin nicht die einzige, die dich oder euch besuchen wird. Mandra Korab ist ebenfalls auf dem Weg.«
    »Mandra?« rief ich. »Aus Indien?«
    »Er rief bei uns an.«
    »Warum hat er mir denn nichts gesagt?«
    »Das kannst du ihn selbst fragen. Bis gleich dann.«

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