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Luzifer

Luzifer

Titel: Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie legte rasch auf und ließ mich völlig konsterniert zurück.
    »Was war los?« wollte Suko wissen.
    »Tja«, sagte ich nachdenklich und schritt tiefer in das Büro hinein, um Sukos Frage zu wiederholen. »Was war los?«
    Ich lächelte knapp. »Wir bekommen Besuch.«
    »Von wem?« fragte Glenda. »Ich meine, Jane hat angerufen. Erscheint außer ihr noch jemand?«
    »Ja — Mandra Korab!«
    »Das ist doch nicht wahr!« flüsterte Suko.
    »Weshalb sollte Jane Collins lügen?«
    »Mandra.« Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Himmel, was will der denn hier?«
    »Bestimmt keine Stippvisite. Bei ihm und Jane war das Grundmotiv ein Traum.«
    »Das begreife ich nicht«, sagte Suko.
    »Ich auch nicht, aber wir müssen uns damit abfinden. Es geht bei beiden um Träume.«
    »Welcher Art?«
    »Das hat sie nicht gesagt.«
    Glenda mischte sich ein. »Ich verstehe nur nicht, weshalb uns Mandra nicht Bescheid gesagt hat.«
    »Das ist auch mir ein Rätsel«, sagte ich. »Jedenfalls braut sich etwas zusammen.«
    »Ob das alles mit den Dingen zu tun hat, die wir erlebt haben?« hauchte Glenda. Sie schüttelte sich, als hätte ihr jemand Wasser über die Schultern geschüttelt. »Ich spreche mit einer fremden Stimme während eines Blackouts, du, John, siehst ein Kreuz am Himmel…«
    »Und von Sir James habe ich eine mit Blut beschriebene Nachricht bekommen, daß Luzifer mich jagen will.«
    Dieser Satz schockte Glenda. »Du hast was bekommen?«
    »Lies selbst.«
    Ich reichte ihr den Brief. Sie überflog ihn und schüttelte den Kopf. »Das ist schlimm«, flüsterte sie. »Meine Güte, das ist schlimm. Was willst du dagegen tun?«
    »Nichts, Glenda. Wir müssen abwarten. Ich gehe davon aus, daß Luzifer seine Kreise bereits gezogen hat. Das Netz lauert. Er braucht nur darauf zu warten, daß wir hineinfallen.«
    »Wirst du?«
    »Sind wir nicht schon drin?« fragte Suko.
    »Richtig.« Ich nickte. »Dabei gehe ich davon aus, daß sich auch Jane Collins und Mandra Korab in den Maschen verstrickt haben. Sie haben es nur noch nicht bemerkt.«
    Glenda hob die Schultern. »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als auf Mandra Korab zu warten.«
    »Du sagst es.«
    Ich dachte nach. Eine Reise von Indien nach London ist kein Spaziergang. Wenn Mandra diesen langen Flug auf sich nahm, dann hatte er seinen Grund. Dann mußte irgend etwas Gravierendes eingetreten sein. Aber was konnte es sein?
    Ich zerbrach mir darüber den Kopf, ohne eine Lösung zu finden. Mandra war kein Europäer. Er entstammte einem völlig anderen Kulturkreis, kämpfte zwar auch gegen die Mächte des Bösen, doch mit anderen Vorzeichen. Mit meinem Kreuz oder den christlichen Mythologien hatte er nichts zu tun. Seine Welt war die der indischen und asiatischen Sagenkreise. Wenn er nun kam, mußten sich zwei Kreise berührt und überlappt haben.
    Das wäre nicht das erstemal passiert. Schon des öfteren hatten Mandra und ich zusammengearbeitet und immer wieder Wege aus einer dämonischen Misere gefunden.
    Ich dachte wieder an den Brief. Luzifer hatte ihn mit altem Blut geschrieben.
    Ein Blut, das mit dem meinen identisch war. Zufall oder nicht?
    Bei Luzifer glaubte ich einfach nicht an Zufälle. Der war viel zu raffiniert und durchtrieben. Überhaupt konnte man den Kräften der Hölle nicht trauen.
    Wir warteten auf ihn.
    Jeder von uns saß ruhig da, doch jedem war die innere Spannung anzumerken, die uns umklammert hielt. Wenn Suko den Mund zu einem Lächeln verzog, wirkte es verkrampft. Als Glenda sich die Haare zurückstrich, tat sie es mit einer fahrigen Geste. Ich bewegte meine Finger häufiger als gewöhnlich, keiner reagierte normal, selbst Suko nicht, der hin und wieder die Stirn in Falten legte, als hätte er über ein besonders starkes Problem nachzudenken.
    Und draußen lag der weite Himmel. Erfüllt vom Glanz der Sonne. Für meinen Geschmack brachte sie ein unnatürliches Licht. Intensiv gelb, aber auch mit rötlichen Strahlen dazwischen, so daß hin und wieder ein kupferfarbener Glanz entstand.
    Glenda schaute auf die Uhr. »Eigentlich müßte er schon hier sein«, flüsterte sie.
    »Denk an den Verkehr.«
    »Ja, Suko, ja.« Sie stand auf. »Ich koche uns frischen Kaffee.«
    »Eine gute Idee, Glenda. Und vergiß auch nicht, den Tee aufzusetzen«, riet ich ihr. »Mandra wird ihn genießen und Suko auch.«
    »Geht klar.«
    Sie hatte den Raum kaum verlassen, um frisches Wasser zu besorgen, da meldete sich das Telefon. Suko saß dem Apparat am nächsten, hob ab und

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