Luzifers Festung
Schulter.
Selbst Suko verzog das Gesicht, so sehr wühlte der Schmerz. Er sackte in die Knie, und für einen Augenblick verschwammen die drei Gestalten vor seinen Augen.
Dann stürzten sie vor.
Suko verteidigte sich mit den Füßen und mit einer Hand. Den ersten Ansturm konnte er sich vom Leibe halten, aber da war noch Le John in seinem Rücken. Der holte zum zweiten Schlag aus.
Da griff Bill Conolly ein.
Er hatte das Ruderhaus verlassen und musste sich erst orientieren. Auf Deck brannten nur wenige Lampen, hinzu kamen die Nebelschleier, es war schwer für Bill, etwas zu erkennen.
Schattenhaft nur sah er die Kämpfenden. Suko wütete wie eine Maschine. Er schleuderte seine Gegner von sich, die aber in ihrer Vielzahl den Chinesen irgendwann überrennen würden.
Dann entdeckte Bill den weißblonden Kevin Le John. Er sah, wie Le John zuschlug, alles ging so schnell, dass der Reporter Suko keine Warnung mehr zurufen konnte.
Dann hob der Kerl seinen Arm zum zweitenmal, während gleichzeitig drei andere Männer Suko angriffen.
Bill flankte von der Brücke. Er stieß einen wilden Schrei aus, als er mit seinem vollen Gewicht in den Nacken des Engländers sprang. Kevin Le John hatte mit dieser Attacke nie gerechnet. Er wurde regelrecht auf die Planken gewuchtet. Hart schlug er mit den Armen auf, und verlor seinen Revolver.
Bill kümmerte sich nicht mehr um den Mann, sondern eilte Suko zu Hilfe, der es wirklich nötig hatte.
Einer wollte den Chinesen mit dem Messer attackieren, als Bill Conolly dazwischenfunkte. Sein Hieb schleuderte den Mann über das Deck, und erst die Reling hielt ihn auf.
Den zweiten spitzte er fast mit einem Bud-Spencer-Schlag zu Boden, und den dritten warf er über seine Schulter.
Da peitsche ein Schuss.
Kevin Le John hatte gefeuert und dabei auf Bill gezielt. Doch der Rückstoß der schweren Waffe hatte ihm die rechte Hand hochgerissen, und die Kugel fuhr irgendwo in den Himmel.
Beim zweitenmal wollte der Mann es besser machen. Er schwenkte die Waffe herum, die Mündung zeigte mehr nach unten, und Bill musste etwas tun, wenn er sein Leben retten wollte.
Zeit, seine eigene Waffe zu ziehen, hatte er nicht mehr. Auch Suko sah, dass es brannte. Er lag noch am Boden, griff neben sich, fand ein Messer und schleuderte es.
Die Klinge berührte fast den Waffenarm des Engländers, so dicht wischte sie darüber hinweg. Und sie wäre auch in dessen Schulter geschlagen, doch Kevin Le John bewegte sich. Der Stahl drang ihm in die Brust.
Plötzlich fetzte ein Schrei über seine Lippen. Die Augen wurden noch größer, er machte ein paar torkelnde Schritte und fiel mit einem dumpfen Schlag zu Boden.
»Danke«, sagte Bill und nahm die Waffe des Mannes an sich.
Suko quälte sich hoch. Seinen linken Arm konnte er noch immer nicht gebrauchen. Steif hing er neben seinem Körper herab. Um Sukos Lippen spielte ein verzerrtes Grinsen. Bill schaute sich um. Im Augenblick kletterten keine neuen Angreifer an Bord. Das besagte allerdings nicht, dass die Kerle aufgegeben hatten.
»Wo steckt John?« fragte Suko.
»Keine Ahnung.«
»Wir müssen ihn suchen«, schlug der Chinese vor.
Damit war auch Bill einverstanden. Bevor sie sich an die Aufgabe heranmachten, bekam das Schiff einen dumpfen Schlag, und ein hässliches Kreischen erklang von der Backbordseite her.
»Ein Riff!« schrie Bill.
Er verlor fast das Gleichgewicht, weil der Kahn bockte wie ein alter Esel.
Dann jedoch wurde er weitergetrieben. Noch einmal vernahmen die beiden Männer das Geräusch, schließlich war das Schiff wieder frei.
»Wir ziehen uns ins Ruderhaus zurück«, sagte Bill.
»Und John?«, fragte Suko.
Bill schrie meinen Namen. Er bekam keine Antwort. Dafür sah er die huschenden Gestalten, die auf der anderen Seite des Schiffes an Bord geklettert waren.
»Verdammt!« rief der Reporter. »Da sind sie wieder. Los, Suko, die kaufen wir uns.« Bill war in Form. Er wollte den Kerlen endlich an den Kragen, zudem machte er sich Sorgen um mich, deshalb vergaß er auch die Vorsicht und ignorierte Sukos Warnung.
»Sei nicht zu schnell.« Bill winkte ab.
Die Gestatten schlichen über das Schiff. Sie wollten die beiden Männer einkreisen, doch das hatten Bill und Suko gar nicht gern. Sie zogen sich zurück, und der Reporter nahm sogar noch ein Messer auf. Er behielt es in der rechten Hand.
»Wir sollten hoch zur Brücke«, sagte Suko. Der Meinung war auch Bill.
Allerdings sollte es dazu nicht mehr kommen. Die Brücke war bereits von
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