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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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"Du hast ein kleines Theater. Inszenierst Stücke. Spielst deine eigenen Rollen. Haha."
"Bravo. Stimmt alles. Ist schon eine ganze Menge. Ich dagegen weiß von dir nur, was ich sehe. Und das ist auch eine ganze Menge. Am besten gefällt mir dein freches Stupsnäschen, das du sehr gut einzusetzen vermagst, um deine Neugierde zu befriedigen. Gibt es sonst noch was?"
"Nicht viel", lachte Maren. "Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, ledig und wie ich schon sagte, nach einer vierjährigen Beziehung glücklich getrennt."
"Und? Tut sie noch weh? Die Trennung."
"Soviel, als würde man sich einen Zahn ziehen und ein Jahr vergehen lassen. Es war eine Erleichterung."

Falken musste sich jetzt wieder mehr auf die Fahrt konzentrieren und schwieg. Sie hatten eine sehr kurvenreiche Strecke erreicht, die seine ganze Aufmerksamkeit erforderte. Nach einigen Minuten fuhren sie durch ein dichtes Wäldchen, bevor sie wieder auf die Landstraße einbogen.

Maren betrachtete verstohlen Falkens kantiges Profil mit der vorspringenden Nase. Eine dunkle Haarsträhne fiel ihm immer wieder ins Gesicht. Das verlieh ihm etwas sehr Keckes. Verwegenes.
"Ich habe dich den ganzen Abend beobachtet und nur auf den Augenblick gewartet, da du dich von der Chefin freimachen und zu mir kommen konntest", nahm sie das Gespräch wieder auf.
"Wirklich?"
"Ja. Du hattest dich so intensiv mit ihr unterhalten, dass ich dachte, du würdest auch noch die Nacht mit ihr verbringen."
"Die Chefin hat gedrängelt, das Buch, das ich gerade schreibe, bald abzuliefern, da es schon angekündigt sei und sie noch immer kein komplettes Manuskript im Lektorat habe", erwiderte Falken geschmeichelt.
"Und?"
"Im Augenblick läuft bei mir nichts. Gar nichts. Totaler Stillstand. Schöpferische Pause. Kein Verständnis dafür. Die Ce Ce."
"Ce Ce? Ich hörte schon einige Male, dass sie so angesprochen wird."
"Das ist ein Kosename, abgeleitet von ihren Initialen Carla Clemens, hat aber nichts mit der gleichnamigen Stechmücke zu tun. Zumindest nicht immer. Ich sagte ihr, ich könne einen tropfenden Wasserhahn jederzeit reparieren. Aber kein Buch auf Bestellung schreiben. Ich stecke eben in einer Sackgasse."
"Ihr wäret eigentlich das ideale Paar. Beide frei. Ungebunden. Auch äußerlich passt ihr gut zueinander. Ihr zieht am gleichen Strang. Hm?", provozierte Maren.
"Auf diese Idee wäre ich nie gekommen. Ist immerhin eine Überlegung wert."
"Eigentlich das Nahe liegende, wo man sich schon zehn Jahre kennt", sagte Maren, gegen ihren Willen etwas gereizt, "kennst du auch Herrn Clemens?"
"Clemens ist ihr Mädchenname. Sie hat ihn auch nach der Heirat beibehalten."
"Ach so. Was war das für ein Mann?"
"Maren, du scheinst doch nicht so viel von mir zu wissen, wie du mich glauben machen willst. Carla, ich meine Frau Clemens, ist meine geschiedene Frau."
"Autsch."
Maren biss sich in den abgewinkelten Zeigefinger. Das geschah ihr Recht. Warum war sie auch immer so neugierig.
"Jetzt bin ich mitten in etwas hinein getreten."
"Aber nur mit einem Fuß. Man kann immer noch den zweiten vorsichtig herumführen."
"Wenn man kann. Lebst du allein?"
Oh, Mann, schon wieder so eine Indiskretion. Diesmal biss Maren sich auf die Lippe. Diese verdammte Neugier.
"Nein. Ich lebe und wohne mit Herrn Pichler zusammen", lächelte Falken belustigt. "Oder er mit mir. Wie man's nimmt."
Maren brauchte eine kleine Pause, bevor sie weiter reden konnte.
"Dann ist es ja kein Wunder, dass dir Frau Clemens davongelaufen ist", sagte sie triumphierend, „das war wohl auch der Grund der Scheidung."
"Nein. Keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Zu dritt verstanden wir uns sogar besser."
"Und dieser Herr - dieser Herr Pichler, wohnt der jetzt auch bei dir?"
"Er bei mir. Oder ich bei ihm. Sagte ich wohl schon. Je nach seiner Laune. An manchen Tagen beschlagnahmt er das ganze Haus. Ich muss das eben dulden."
"Du musst. Warum tust du das?"
"Was tut man nicht alles, wenn man jemanden liebt."

Maren verspürte plötzlich große Lust, sofort auszusteigen und die zwanzig Kilometer zur Stadt zurück zu Fuß zu laufen. Niemand hatte ihr etwas gesagt von Falkens Neigung. Obwohl sie offen von dem Mann schwärmte, von dem sie nur die Bücher kannte. Was sollte sie jetzt nur tun. Verzwickte Situation.
Nachdenklich saß sie neben Falken. Sie fuhren durch das Dorf, bogen dann rechts ab, dem Waldrand zu.
"Und dieser Herr ...?", bohrte sie nach einer Weile weiter, weil sie ihre Neugier einfach nicht zügeln konnte und

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