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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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unserer Hochzeit verunglückt. Das heißt, er ist in Polen ermordet worden. Aber ich will nicht weiter darüber sprechen. Ich bin froh, die Depression, in die ich nach seinem Tod gestürzt bin, etwas verkraftet zu haben. Ich bin schon zehn Monate unterwegs und versuche zu vergessen."

Natürlich respektierte Sanders Elisabeths Wunsch.
Am Abend saßen sie in einem romantischen Lokal an einem kleinen, runden Tisch in einer gemütlichen Ecke, aßen einen Salat, einige köstlich angerichtete Snaks und tranken genüsslich einen herrlich mundenden Rotwein.
"Wir reden wie zwei vertraute Seelen über Gott und die Welt", wunderte sich Sanders. "Es ist, als wären wir schon immer zusammen."
"Ich empfinde das auch so." Elisabeth stand auf. "Es ist Zeit, ins Hotel zu gehen."
Wie sich herausstellte, war das Hotel genau neben Sanders Hotel. Nur getrennt durch einen Zaun.
"Gute Nacht, Elisabeth." Sanders reichte Elisabeth die Hand. "Sehen wir uns morgen beim Frühstück in meinem Hotel?"
"Sehr gern, Heiko." Elisabeth reckte sich auf Zehenspitzen und küsste Sanders leicht auf die Wange. "Ich werde pünktlich sein."

Als Sanders in seinem Bett lag, dachte er noch sehr lange über das etwas merkwürdige Mädchen Elisabeth nach.
    So ein junges, hübsches Ding. Nur, er musste lachen, Klamotten trug sie. Ein großblumig gemustertes Kleid in allen Farben. Übersät mit giftgrünen Blättern. Haha. Solche Kleider kannte er nur von den Bildern seiner Großmutter. Aber vielleicht ist das die Mode, die jetzt in China gerade Favorit ist. Andere Länder, andere Sitten. Doch im Stillen hoffte er, Elisabeth am nächsten Morgen in einem anderen Kleid begrüßen zu können.

 
     
    2. Kapitel
     
    M aren legte das Lesezeichen zwischen die aufgeschlagenen Seiten.
"Dürfte ich noch etwas zu trinken bekommen?", lächelte sie Falken schelmisch an. "Ich habe mir schon den Mund fusselig gelesen."
"Was soll's denn sein?", ging Falken auf ihren scherzhaften Ton ein. "Wasser? Cola? Milch? Oder noch mehr Wein?"
"Also, ein guter Schluck Wein wäre schon noch angebracht."
"Natürlich. Ich hole gleich noch eine Flasche. Bin schon unterwegs."
Während Falken in den Keller Wein holen ging, dachte Maren über ihre nicht ganz zufällige Begegnung nach.

"Die Fete hat ihren Höhepunkt erreicht", hatte sie gesagt, nachdem sie Falken das Du angeboten und ihn auf die Wange geküsst hatte. "Es ist Zeit, den Trubel zu verlassen."
"Wir müssen noch das Manuskript aus deinem Wagen holen", hatte Falken zugestimmt. "Komm. Beeilen wir uns."

Falken legte Maren die rosa Stola um die Schultern, bevor sie Arm in Arm in die Tiefgarage des Verlages gingen, um das unfertige Manuskript - Ein seltsamer Frühling - oder - Die Reise nach Persien - vom Rücksitz Marens Fiat zu nehmen. Gut gelaunt setzte sie sich dann neben Falken in sein weißes Cabriolett BMW.
"Welchen Titel wirst du nehmen?", fragte sie neugierig. "Beide gehen wohl nicht."
"Wer weiß."
‚Sehr rätselhaft, dieser Mann‘, dachte Maren.
Aber das war es ja gerade, was ihn für sie so interessant machte. Aus dem sollte einer klug werden.

Es war eine laue Sommernacht. Kein Lüftchen wehte. In den Gräben rechts und links der Landsraße zirpten die Grillen.
    Maren kuschelte sich wohlig entspannt in die Polster. Falken lenkte in Richtung Landhaus.
"Du bist wohl noch nicht so lange im Verlag?", fragte er Maren. "Ich sehe dich heute zum ersten Mal."
"Ein paar Tage nur, also nicht so lange", erwiderte sie höflich. "Ich wurde Frau Clemens empfohlen."
"Wo hast du vorher gearbeitet? Wenn ich fragen darf."
"In einem großen Verlag. Als Volontärin."
"Oh."
"Nicht der Rede wert", winkte Maren ab, "vielleicht erzähle ich dir später mal die ganze Geschichte."
"Das würde mich sehr freuen, Maren."
"Es sind ja auch mehr persönliche Gründe. Eine Trennung. Keine Lust mehr, in Hamburg zu leben, vier vergeudete Jahre." Maren schwieg und fragte dann unvermittelt: "Kennst du Frau Clemens schon länger?"
"So an die zehn Jahre."
"So lange schon? Da muss sie ja noch ein halbes Kind gewesen sein."
"Sie sieht nur jünger aus, wegen ihrer zarten Figur. Erst vor drei Wochen hat sie ihren dreißigsten Geburtstag gefeiert."
"Ich wunderte mich schon, dass so ein junges Ding ein so großes Unternehmen führt. Aber über dich weiß ich mehr."
"So?"
"Ja. Du bist Schriftsteller. Nichtraucher. Liebst Rotwein. Klassische Musik. Bist geschieden. Sechsunddreißig Jahre alt. Kinderlos."
"Hm, hm. Sehr interessant."

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