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Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten)

Titel: Luzifers Geliebte (Geschichtentrilogie Band 2 Fantastische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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Flieder roch hier alles. Wie war das möglich.
Sanders war bald wie betäubt, er kam erst wieder zu sich, als Elisabeth ihn ins Zimmer rief.
Wie im Traum wankte er nach unten. Elisabeth lag schon auf dem breiten Bett. Wieso das? Sie wollten doch gemeinsam zu Abend essen.
"Setz dich zu mir." Elisabeth rückte etwas zur Seite. "Umarme mich. Halt mich ganz fest."
Überrascht tat er was Elisabeth wünschte.
"Ich möchte leben", flüsterte sie mit ihrer sanften Stimme, während sie sich ganz fest an ihn schmiegte. "Dich lieben. Immer mit dir sein. Aber bitte nicht jetzt. Nicht heute. Und nicht hier."
Erschauernd spürte Sanders, wie auffallend kalt Elisabeth war und auch nicht mehr nach Flieder roch.
"Hast du Fliederseife benützt?, fragte er. „Und kalt geduscht?"
"Ich liebe Flieder", erwiderte Elisabeth. "Mir ist kalt. Komm. Wärme mich."
Behutsam zog er Elisabeth die Decke bis ans Kinn und legte dann seinen Kopf an ihren.
"So ist es gut", murmelte Elisabeth zufrieden. "So möchte ich es ewig haben."
     
     
     
    3. Kapitel
     
    F alken blickte Maren, die wie in Trance ihre Lippen bewegte, beunruhigt an.
"Weißt du, wie lang eine Ewigkeit ist", murmelte sie. "Wenn du alle tausend Jahre einen Tropfen aus dem Ozean nimmst."
"Maren? Was sagtest du da eben.“
"Und wenn du den ganzen Ozean geleert hast, dann ist in der Ewigkeit eine Sekunde vergangen."

Das konnte es nicht geben.
    Falken war völlig verunsichert. So etwas gab es nur in Filmen oder schlechten Büchern. Aber hier war es Realität. Beunruhigt blickte er immer wieder zu Maren, die die Augen geschlossen hielt und aussah, als ob sie fest schliefe, während er aufgewühlt im Zimmer umher lief. Das war doch der Satz, den er ursprünglich gedacht, aber dann verworfen, da er etwas Ähnliches in einem Hörspiel gehört hatte. Und nun sprach Maren, eine eigentlich wildfremde Frau, die er gerade erst kennen gelernt hatte, seinen Text Wort für Wort genau nach. Obwohl er selbst nie mit jemandem darüber gesprochen hatte. War es möglich, dass Telepathie so stark sein konnte?
 
    Irgendwie erschöpft, setzte sich Sanders  Maren wieder gegenüber.
"Maren, was ist mit dir?", fragte er vorsichtig, "fühlst du dich nicht wohl?"

Maren saß ganz blass im Sessel, ohne sich zu bewegen.
"Wenn du alle tausend Jahre einen Tropfen aus dem Ozean nimmst", flüsterte sie, "und wenn du den ganzen Ozean geleert hast, dann ist in der Ewigkeit eine Sekunde vergangen."
Falken berührte Maren leicht an der Schulter. Sie musste wach werden. Er wollte Klarheit. Jetzt , sofort.
"Entschuldigung, ich bin etwas eingenickt", sagte Maren erschrocken. "Vielleicht der Wein..."
"Nein, Maren, du hast etwas gesagt, was nur ich wissen kann."
"Ich habe im Schlaf gesprochen? Oh, wie peinlich. Was habe ich denn gesagt?"
"Du hast einen ganzen Satz Wort für Wort genau so gesprochen, wie ich ihn nur gedacht habe."
"Und was habe ich gesagt?"
"Du hast gesagt: 'Weißt du, wie lang eine Ewigkeit ist. Wenn du alle tausend Jahre einen Tropfen aus dem Ozean nimmst. Und wenn du den ganzen Ozean geleert hast, dann ist in der Ewigkeit eine Sekunde vergangen'."
"Hm", sagte Maren leichthin. "Es soll ja vorkommen, dass zwei Menschen das Gleiche denken. Oder träumen. So wird es wohl gewesen sein."
"Aber ausgerechnet diesen Text. Wenn ich ihn wenigstens geschrieben hätte."
"Ach, Michael", Maren lachte und stand auf, "mach dir darüber keine Gedanken. Komm, wir gehen wieder an die frische Luft. Um die Müdigkeit zu vertreiben."
"Natürlich", sagte Falken, noch immer beunruhigt über das Vorgefallene, "Vergiss die Wollweste nicht."

Falken wollte Maren mit keinen weiteren Fragen belästigen. Ein Spaziergang würde ihnen beiden gut tun.
So gingen sie einige Minuten hinaus in die mondhelle Nacht und Maren fühlte sich bald besser.
"Ich bin bereit, weiter zu lesen", sagte sie, während sie das Wohnzimmer betraten. "Ich trinke aber nichts mehr. Ich bin so einen schweren Wein nicht gewohnt."
Sie nahm das Manuskript mit dem auffällig violetten Umschlag von der Couch, auf der sie es achtlos liegenlassen hatte, warf mit einer anmutigen Bewegung ihre rotblonde Mähne zurück und las weiter:

- Sanders stand früh auf, auf Zehenspitzen schlich er aus dem Zimmer, um Elisabeth nicht aufzuwecken, und bereitete in der Küche das Frühstück. Während er noch überlegte, ob er wohl Tee oder Kaffee kochen sollte, stand Elisabeth schon in der Tür.
"Mir bitte Tee", sagte sie.
"Guten Morgen, Elisabeth",

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