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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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blickte.
     
    Später, nachdem die Detektive und der Leichenbeschauer eingetroffen waren, transportierten Eric Larsen und Joe Harris ihren Gefangenen ins Stadtgefängnis von Burbank.
    »Sie müssen ihn lebend dorthin bringen«, sagte eine weinerliche Stimme. Sie gehörte einem Rechtsanwalt, der im Apartmenthaus wohnte. Er war dazugekommen, während sie den Verdächtigen noch verhörten, und rief lauthals, die Polizei habe kein Recht, den Mann festzunehmen. Eric sagte ihm, er sollte den Mund halten, aber der Mann lachte ihn aus.
    Eric und Harris brachten den Gefangenen zum Streifenwagen und bugsierten ihn rein. Er sollte am nächsten Tag ins Stadtgefängnis von Los Angeles überführt werden.
    Während der ganzen Zeit hatte der Mann kein Wort gesagt . Den Namen erfuhren sie aus seinen Papieren: Fred Lauren. Sie kannten auch seine Vorstrafen. Drei Sexdelikte, zwei davon mit Notzucht. Zweimal Bewährung, dann Entlassung auf Ehrenwort nach psychiatrischer Behandlung.
    Als sie beim Revier angekommen waren, holte Eric den Gefangenen gewaltsam aus dem Wagen.
    »Sie tun mir weh«, protestierte der Mann.
    »Tut dir das weh , du Mistkerl?« Harris trat dicht an Lauren heran und versetzte ihm mit dem Ellbogen einen Schlag in die Magengrube. Dann folgte noch ein Schlag. »Nichts, was dir passiert, kann dir so weh tun, wie du …« Harris suchte nach Worten.
    »Joe!« Eric stellte sich zwischen seinem Kollegen und dem Gefangenen. »Mach dich nicht dreckig. Er ist es nicht wert.«
    »Ich werde Sie melden!« schrie Lauren atemlos. Dann kicherte er. »Nein. Wozu auch? Nein.«
    »Der ist ziemlich angeschlagen«, sagte Eric. »Mehr als dort, wo wir ihn festgenommen haben.« Doch dann stellte Eric fest: Sobald Harris sich entfernte und sie Lauren ins Revier führten, wich die Angst von ihm und machte einer Art Resignation Platz.
    »Sag mal«, fragte Eric, »glaubst du, daß du wieder Bewährung kriegst? Daß du in einer Woche wieder frei bist und die Stadt unsicher machst?«
    Der Mann kicherte. »In einer Woche wird es keine Stadt mehr geben. Nichts wird mehr da sein!«
    »Hammerfieber«, murmelte Eric. Er hatte so was geahnt: Warum also kein Verbrechen begehen? Der Weltuntergang nahte. Die Zeitungen hatten eine Menge darüber geschrieben.
    Aber so etwas hatte die Welt noch nicht gesehen, und schon gar nicht in Burbank. »Ich bin froh, wenn das verdammte Ding vorübergerauscht ist«, knurrte Harris. Den Leichnam auf dem Bett erwähnte er mit keiner Silbe. Mit so was mußte man als Polizist leben – oder den Beruf aufgeben, auf jeden Fall mußte man allein damit fertig werden.
    »Das wird eine lange Nacht«, sagte Eric.
    »Tja, und wir haben morgen früh Dienst.« Harris blickte zum glühenden Himmel hinauf. »Ich werde verdammt froh sein, wenn das alles endlich vorüber ist.«
     
    Sie kampierten bei Soda Springs. Das war ein guter Platz, und überraschend dünn besucht. Gordie Vance hatte mit mindestens einem Dutzend Pfadfindergruppen gerechnet. Doch da waren nur Gordie und die sechs Jungs, die er mitgebracht hatte. Hammerfieber, dachte Gordie. Kein Mensch wollte so weit von den Straßen und von der Zivilisation weg sein.
    Sie legten ihre Last ab und atmeten befreit auf. Die Jungen begaben sich zu den Quellen. Es gab deren zwei: die eine führte reines Gebirgswasser, glasklar und kalt; das Wasser der zweiten Quelle war braun und roch widerlich, obwohl die Jungs behaupteten, das Wasser zu mögen. Es enthielt von Natur aus Kohlensäure, und sie machten sich Limonade in ihren Feldflaschen. Gordie machte sich nicht die Mühe, sie zu ermahnen, daß sie nicht zuviel davon trinken sollten. Die Jungs wußten Bescheid. Sie kochten sich das Abendessen auf ihren Benzinkochern. Gordie ließ Andy Randall das Essen auswählen. Andy mußte sich daran gewöhnen, die Gruppe zu führen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis …
    »Aber mein Lehrer sagt, es könnte passieren«, meinte einer der jüngeren Pfadfinder. »Unsinn«, sagte Andy Randall. »Dad war Dutzende Male bei dem JPL, und der Computer sagt, daß nichts passieren wird. Außerdem erzählte mir Mr. Hammer …«
    »Du kennst ihn ?« fragte der junge Pfadfinder.
    »Natürlich.«
    »Das ist doch der, der den Hammer erfunden hat.« Unwillkürlich blickten sie nach oben, hinauf zu diesem riesigen, grellen Fleck am Abendhimmel. »Mir kommt er schon sehr nahe vor«, sagte der jüngere Pfadfinder. Er schluckte.
    Die lange Gebirgsdämmerung war zu Ende, und die Sterne gingen auf. Der Hammer

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