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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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stand fest. Die Politiker faselten zwar über die schwarzbraune Verbrüderung, aber das war allenfalls Zukunftsmusik. Die Chickanos mochten die Schwarzen nicht und umgekehrt. Es gab da Clans, wo man erst einen Schwarzen umbringen mußte, um hineinzukommen, und es gab Rassenfanatiker und je weiter man nach Süden kam, um, so schlimmer wurde es.
    »Heute Abend kriegen wir Waffen«, sagte er. »Wir werden uns alle bewaffnen.« Harold zuckte zurück, und der Wagen geriet fast ins Schleudern. »Glaubst du, daß wir Schwierigkeiten kriegen?«
    »Ich möchte nur auf alles gefaßt sein«, sagte Alim. Und wenn dieser verfluchte Komet … Es war immerhin besser, Waffen und Munition zu haben, heute wie morgen. Und für Lebensmittel zu sorgen. Er selbst hatte heimlich welche beiseite geschafft, um die Brüder nicht zu beunruhigen.
    Zumindest würden sie obenauf sein, wenn es so weit käme.
     
    Streifenmann Eric Larsen war von Topeka nach Los Angeles gekommen, mit einem Universitätsgrad in Englisch und dem dringenden Bedürfnis, für Film und Fernsehen zu schreiben. Durch die Notwendigkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, und durch einen glücklichen Zufall kam er zur Polizei in Burbank. Er sagte sich, daß solche Erfahrungen durchaus wertvoll sein konnten. Man mußte sich überlegen, was Joseph Wambach aus einer Polizeilaufbahn gemacht hatte! Und Eric konnte schreiben, zumindest besaß er eine Qualifikation, die das besagte.
    Nach drei Jahren hatte er immer noch kein Drehbuch verkauft, aber er war zuversichtlich, denn er hatte was zu sagen und verstand sich sowohl auf die menschliche Natur als auch auf die Unterhaltungsbranche. Er hatte auch eine Menge Erfahrungen gesammelt. Er hatte mit einer Frau zusammengelebt, war zweimal verlobt gewesen und hatte seine Unfähigkeit überwunden, gelegentlich mit Mädchen befreundet zu sein, trotzdem hatte er seine Neigung nicht überwunden, die Frauen irgendwie zu idealisieren. Eric tat es leid, wenn er sah, wie die jungen Ausreißer vom Mob ausgenützt wurden. Und er überlegte sich stets, was aus ihnen hätte werden können.
    Er hatte auch gelernt, die Welt mit den Augen der Polizei zu sehen: Die ganze Menschheit wird in drei Gruppen eingeteilt – Bullen, Bürger und Abschaum. Bislang hatte er es noch nicht fertig gebracht, den Bürger zu verachten. Das waren die Leute, die er zu beschützen hatte, und er war durchaus in der Lage, seine Arbeit ernst zu nehmen, vielleicht weil er kein Karrierepolizist war (was die Burbanker nicht wußten). Der Bürger bezahlte ihn, und eines Tages würde er einer von ihnen sein.
    Er hatte gelernt, die Gerichtsbarkeit und das Rechtssystem zu verachten, obwohl er sich genug Objektivität bewahrte, um zuzugeben, daß er selbst keinen besseren Vorschlag hatte. Da gab es Leute, die »rehabilitiert« werden konnten. Aber nicht viele.
    Abschaum blieb Abschaum, sagte er sich, und das Beste, was man mit solchem Gesindel hätte tun können, war, es nach San Nicholas Island hinauszurudern und dort auszusetzen, wo sie sich dann gegenseitig umbringen konnten. Nur war es schwierig zu entscheiden, wer für immer verbannt werden sollte und wer eines Tages doch wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden konnte. Dieses Thema diskutierte er oft mit seinen Gesprächspartnern. Seine Kollegen nannten ihn »Professor« und machten sich über seine literarischen Ambitionen und über sein Tagebuch lustig. Doch Eric kam mit jedem aus, und sein Sergeant hatte ihn zur Beförderung als Ermittlungsbeamten vorgeschlagen.
    Der Komet faszinierte Eric, und er hatte alles darüber gelesen, was ihm unter die Finger kam. Nun nahm er bereits den ganzen Himmel ein. Morgen würde alles vorbei sein. Eric fuhr mit seinem Kollegen durch die ungewöhnlich belebten Straßen von Burbank. Überall waren die Leute emsig am Werk, beluden ihre Wohnwagen und werkelten in ihren Häusern herum. Es herrschte dichter Verkehr stadtauswärts. »Sei froh, wenn das alles vorüber ist«, sagte sein Partner. Detektiv Harns war mit Leib und Seele Polizist. Das gleißende Licht am Himmel war für ihn nichts weiter als ein Problem unter vielen. War die Sache sehenswert, so würde er den Anblick im Fernsehen genießen, sobald alles vorüber war. Im Moment war das Ganze eher unangenehm.
    »Hier Wagen 46. Wir fahren zu der Frau in acht-neun-sieben-sechs Alamont. Sie hat Schreie aus der Wohnung über sich gehört. Verfahrt nach Code drei.« »Zehn-vier«, sagte Eric ins Mikrofon. Harris hatte den

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