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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Schwester, ihr habt eine Menge zu lernen, und das recht bald. Und jetzt geht ins andere Zimmer!« Die Kinder zögerten einen Augenblick lang. Norman hob die Hand. Sie schauten ihn verwundert an und trollten sich dann.
    »Ein bißchen drastisch«, sagte Bill Freehafer.
    »Tja«, sagte Norman abwesend. »Bill, glaubst du nicht auch, daß wir nach unseren Nachbarn sehen sollten?«
    »Laß die Polizei …« Bill Freehafer unterbrach sich. »Vielleicht ist sowieso die Polizei schon da.«
    »Nun ja. Woher werden die jetzt ihre Anweisungen kriegen?« fragte Lilly. Er blickte Harry an.
    Harry zuckte die Achseln. Es gab einen Bürgermeister oder so was am Platze. Der Sheriff war in San Joaquin, und bei diesem Regen durfte das Tal unter Wasser stehen. »Vielleicht der Senator?« meinte Harry.
    »He, ja! Jellison sitzt da irgendwo hinterm Berg!« rief Freehafer. »Vielleicht sollten wir … Himmel, ich weiß nicht, Norm. Was sollen wir tun?«
    Lilly zuckte die Achseln. »Naja, wir können immerhin schauen. Harry, kennen Sie die Leute?«
    »Tja …«
    »Wir haben zwei Autos. Bill, du nimmst die anderen mit in die Stadt. Harry und ich wollen mal sehen. In Ordnung?«
    Harry schaute zweifelnd drein. »Ich habe die Post bereits irgendwo stehen lassen …« »Himmel!« sagte Bill Freehafer.
    Norman Lilly hob eine seiner gewaltigen Pranken. »Eigentlich hat er recht. Aber versuchen Sie es mal so zu sehen, Harry. Sie sind Postbote.«
    »Ja.«
    »Und das könnte von Vorteil sein. Nur, daß es keine Post mehr zuzustellen gibt, keine Briefe, keine Zeitschriften, nichts. Aber man braucht immer noch einen, der Nachrichten überbringt, einen, der die Verbindung aufrechterhält, nicht wahr?«
    »Das dürfte stimmen«, gab Harry zu.
    »Schön. Wir brauchen Sie, wir brauchen Sie mehr denn je. Und hier ist Ihr erster Auftrag nach dem Kometen , eine Nachricht von uns an die Romans. Wir sind bereit zu helfen, soweit wir können. Sie sind unsere Nachbarn. Aber wir kennen sie nicht, und sie kennen uns nicht. Sollten sie bereits Schwierigkeiten gehabt haben, so werden sie ein Auge auf Fremde haben. Irgend jemand muß uns vorstellen. Das ist ein Auftrag, der den Einsatz wert ist, oder?«
    Harry überlegte sich die Sache, und sie schien ihm sinnvoll.
    »Werden Sie mich nachher fahren?«
    »Sicher. Gehen wir!« Norm Lilly ging hinaus und kehrte mit einem Jagdgewehr und der automatischen Pistole zurück. »Sind Sie je mit so etwas umgegangen, Harry?«
    »Nein, und ich möchte auch keine Waffe. Macht einen schlechten Eindruck.«
    Lilly nickte und legte die Pistole auf den Tisch.
    Bill Freehafer wollte etwas sagen, aber Lillys Blick schnitt ihm das Wort ab. »Okay, Harry, gehen wir!« sagte Norm. Er sagte auch nichts, als Harry seine Posttasche zum Wagen trug.
    Sie stiegen ein. Als sie ein Stück weit gefahren waren, tätschelte Harry seine Tasche und sagte lächelnd: »Sie lachen mich ja gar nicht aus.« »Wie könnte ich einen Menschen auslachen, der seinen Lebenszweck gefunden hat?« Am Tor hielten sie an. Die Briefe waren aus dem Briefkasten verschwunden, das Vorhängeschloß war unberührt. »Was jetzt?« fragte Harry.
    »Das ist eine gute Fra …«
    Die Ladung traf Norm Lilly voll in die Brust. Lilly wurde zurückgeworfen und war auf der Stelle tot. Harry erstarrte für einen Augenblick, dann spurtete er über die Straße zum Graben.
    Er sprang kopfüber ins schmutzige Wasser, wobei er weder auf seine Tasche achtete noch darauf, daß er naß wurde. Ihm war alles einerlei. Dann begann er wieder in Richtung Muchos Nombres zu laufen.
    Über ihm wurden Stimmen laut, unmittelbar hinter der Biegung – und jemand rannte hinter ihm her. Diesmal würden sie ihn nicht entwischen lassen. In seiner Verzweiflung robbte er ans Ufer, weg von der Straße und begann, den steilen Berghang hinaufzuklettern. Die Tasche lastete schwer auf ihm. Seine Stiefel versanken im Schlamm, er schlitterte und rutschte dahin. Er krallte sich am Boden fest und zog sich dann hoch.
    PENG! Der Schuß knallte laut, viel lauter als die Zier von gestern. Vielleicht eine Büchse? Harry strampelte weiter. Schließlich erreichte er die erste Kuppe und begann zu laufen.
    Er wußte nicht, ob sie immer noch hinter ihm her waren, aber er scherte sich wenig drum. Nie wieder würde er dort runtergehen. Er erinnerte sich an den erstaunten Ausdruck in Lillys Gesicht, an den großen Mann, der mit einer riesigen blutigen Wunde in der Brust zusammengesackt und tot war, bevor er zu Boden schlug. Wer

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