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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sie sich bewegt, wie hatten sie gegessen und getrunken? Wie hatten sie das Loch nach einem Meteoreinschlag geflickt? Konnte das grelle Sonnenlicht den Augen Schaden zufügen? Hatten sie stets dunkle Brillen getragen?
    Er merkte sich die Namen. Das junge Mädchen war Alice Cox, die Frau mit dem Tablett und dem heißen Kaffee – echtem Kaffee! – war seine Mutter, die beiden untersetzten Männer waren die Brüder Christopher, so auch der andere, der etwas über den Krieg erfahren wollte, nur daß dieser mit Deke Wilson und Johnny Baker gekommen war und Mrs. Cox ihren Hausfrauenpflichten überließ. Da war einer, der als »Bürgermeister« vorgestellt wurde, und ein anderer, den alle mit »Chef« anredeten, aber da war auch noch etwas Besonderes, was Rick nicht begriff, weil die Christophers, obwohl sie keinen Titel führten, einen höheren Rang zu bekleiden schienen. Alle diese Männer sahen irgendwie groß aus, und alle waren bewaffnet. Hatte er sich vielleicht schon so sehr an das halbverhungerte Aussehen von Deke Wilsons Leuten gewöhnt?
    »Der Senator meint, wir könnten das Tageslicht nützen«, sagte Mrs. Cox, als sie wieder einmal hereinkam. »Ihr könnt mit den Astronauten sprechen, wenn es zum Arbeiten zu dunkel ist. Vielleicht wird am Sonntag eine Party steigen.«
    Es gab ein zustimmendes Gemurmel, man verabschiedete sich, und die Gruppe schmolz dahin. Mrs. Cox führte sie ins Haus und stellte Kaffee ins Wohnzimmer.
    Die perfekte Bedienung, dachte Rick und fühlte sich erstmals entspannt, seitdem sie gelandet waren. Bei Deke Wilson hatte es auch Kaffee gegeben, aber nicht so reichlich, und er wurde von den Leuten hastig hinuntergeschüttet, von all den Männern, die auf Wache mußten. Keiner hatte entspannt in einem Wohnraum gesessen, und der Kaffee wurde auch nicht in Porzellantassen serviert.
    »Es tut mir leid, daß Ihnen niemand Gesellschaft leisten kann«, sagte Mrs. Cox, »aber jeder hat was zu tun. Sie werden am Abend zurück sein und Ihnen dann die Seele aus dem Leib fragen.«
    »Das macht nichts«, sagte Pjotr. »Wir danken Ihnen für die Begrüßung.« Er und Leonilla saßen beieinander, etwas weiter von Rick entfernt. »Ich hoffe, daß wir Sie nicht von Ihren Pflichten abhalten.«
    »Nun, ich muß das Abendessen kochen«, sagte Mrs. Cox.
    »Wenn Sie etwas wünschen, brauchen Sie mich nur zu rufen.«
    Sie ging, nachdem sie die Kaffeekanne demonstrativ hingestellt hatte. »Trinken Sie ihn, bevor er kalt wird«, sagte sie. »Ich kann Ihnen nicht versprechen, daß es in absehbarer Zeit wieder einen gibt.«
    »Danke«, sagte Leonilla. »Sie sind alle so freundlich zu uns …«
    »Nicht mehr, als Sie’s verdienen, das weiß ich sicher«, sagte Mrs. Cox und ging hinaus.
    »So. Nun haben wir einen Unterschlupf gefunden«, sagte Pjotr. »Wo ist General Baker?«
    Rick zuckte die Achseln. »Hier irgendwo mit dem Senator, mit Deke und einigen anderen. Großer Kriegsrat.«
    »Zu dem wir nicht geladen sind«, sagte Jakow. »Ich kann zwar verstehen, warum Leonilla und ich nicht gebraucht werden, aber warum sind Sie eingesperrt?«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Rick. »Aber alle sind so schnell verschwunden. Sie wissen, was Deke zu berichten hat.
    Jemand mußte hier draußen bleiben und die Leute bei Laune halten. Ich werte es als Kompliment.«
    »Ich hoffe, Sie liegen richtig«, sagte Jakow.
    Leonilla nickte zustimmend. »Es ist das erste Mal, daß ich mich sicher fühle, seitdem wir gelandet sind. Ich glaube, sie mögen uns. Hoffentlich haben sie nichts dagegen, daß Rick ein Schwarzer ist?«
    »Im allgemeinen nicht«, sagte Rick. »Aber da war etwas Merkwürdiges. Haben Sie es bemerkt? Nachdem sie etwas vom Krieg erfahren hatten, wollten sie nur noch etwas über den Weltraum wissen. Kein Mensch, kein einziger, hat danach gefragt, was mit der Erde passiert ist.«
    »Ja. Aber wir werden es ihnen bald sagen müssen.«
    »Ich wollte, wir könnten das vermeiden«, sagte Leonilla.
    »Aber ja, wir müssen wohl.«
    Sie schwiegen. Rick stand auf und schenkte den restlichen Kaffee ein. In der Küche war man beschäftigt, und draußen sahen sie Männer, die Steine trugen, und andere, die das Feld ackerten. Das war harte Arbeit, und es sah so aus, als ob es genügend Arbeit für alle gäbe, selbst für Leonilla. Rick hoffte es zumindest. Er wurde sich bewußt, insgeheim darum gebetet zu haben, daß es hier etwas zu tun gab, irgendeine Arbeit, die ihm wieder das Gefühl verlieh, sich irgendwie nützlich machen

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